Frau hält ein Herz in den Händen

Darmkrebsfrüherkennung

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen. Das tückische an dieser Krebsart ist, dass sie erst sehr spät Symptome verursacht und deswegen vom Patienten selbst kaum bemerkt wird. Daher gilt umso mehr: Früherkennung ist das A und O. Denn wenn Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, hat man gute Heilungschancen. Die Vorsorgeuntersuchung kommt manchem vielleicht peinlich vor, aber sie rettet Leben!

Was passiert bei der Vorsorgeuntersuchung?

Bei Darmkrebs gibt es zwei Möglichkeiten der Vorsorgeuntersuchung:

  • Stuhltest:Der Arzt kann einerseits untersuchen, ob es Blut im Stuhl des Patienten gibt. So genanntes „okkultes“ Blut, also nicht sichtbares Blut, kann ein Zeichen für Darmkrebs sein.
  • Darmspiegelung/Koloskopie:Neben dem einfachen Labortest kann sich der Arzt den Darm des Patienten von innen mithilfe eines Endoskops anschauen. Dabei wird ein Schlauch in den After eingeführt, während der Patient auf der Seite liegt. Am Ende des Schlauchs ist eine Kamera, die Aufnahmen aus dem Darm auf einen Bildschirm überträgt. So erkennt der Arzt Gewebeveränderungen der Darmschleimhaut und Darmpolypen. Die Untersuchung dauert etwa eine halbe Stunde. Da man entweder lokal oder per Vollnarkose betäubt wird, ist die Prozedur zwar unangenehm, aber in der Regel nicht schmerzhaft. Wenn der Arzt Darmpolypen entdeckt, kann er sie gleich während der Untersuchung mit einer Schlinge entfernen. Denn Darmpolypen können sich zu Darmkrebs weiterentwickeln.

Wer kann die Untersuchung nutzen?

Alter Angebotene Untersuchung
Männer 50 bis 54 Jahrejährlicher Test auf okkultes (nicht sichtbares) Blut im Stuhl ODER einmalige Darmspiegelung
ab 55 Jahre Darmspiegelung (2 mal möglich mit einem Abstand von 10 Jahren) ODER Test auf okkultes Blut im Stuhl, der alle zwei Jahre durchgeführt wird
Frauen 50 bis 54 Jahre jährlicher Test auf okkultes (nicht sichtbares) Blut im Stuhl
ab 55 Jahre Darmspiegelung (2 mal möglich mit einem Abstand von 10 Jahren) ODER Test auf okkultes Blut im Stuhl, der alle zwei Jahre durchgeführt wird
  • Bei Menschen über 75 Jahren findet in der Regel keine Darmspiegelung zur Früherkennung mehr statt, da das Risiko für Komplikationen mit dem Alter zunimmt.
  • Es sind höchstens zwei Koloskopien als Früherkennungsmethode möglich.
  • Eine Koloskopie ab dem Alter von 65 Jahren gilt als zweite Früherkennungskoloskopie.

Praktisch für Sie

Zur Darmkrebsuntersuchung erhalten Sie rechtzeitig von der BIG eine Einladung per Post, die alle Informationen für Sie bündelt. Die Briefe senden wir quartalsmäßig an alle Versicherten, die 50, 55, 60 und 65 Jahre alt geworden sind.

Bei welchem Arzt mache ich die Untersuchung?

Den Test des Stuhls auf nicht sichtbares Blut können Sie durch Ihren Hausarzt oder Gynäkologen durchführen lassen. Für die Darmspiegelung benötigt der Arzt eine besondere Qualifikation und Ausstattung der Praxis, die meist bei Gastroenterologen vorhanden ist. Auch manche Proktologen bieten Darmspiegelungen an. Am besten lässt man sich durch den Hausarzt überweisen. Oder nutzen Sie den Arztterminservice der BIG:

Mann notiert sich Termin digital und im Offline-Kalender

BIG-Arztterminservice

Häufige Fragen zu Darmkrebs und Vorsorge

  • Übergewicht
  • Rauchen
  • zu wenig Bewegung
  • zu viel Alkohol
  • Ernährung mit viel rotem Fleisch und Wurst
  • Darmkrebs in der Familie

Da man Darmkrebs selbst erst in einem späten Stadium erkennt, sind Früherkennungsuntersuchungen besonders sinnvoll. Denn wenn der Arzt Blut im Stuhl entdeckt oder bei einer Darmspiegelung Darmpolypen findet, kann er eine Behandlung einleiten und weiter abklären, ob Gewebeveränderungen gut- oder bösartig sind. Darmpolypen können eine Vorstufe zu Darmkrebs sein. Der Arzt kann sie bei einer Darmspiegelung einfach entfernen und so das weitere Wachstum verhindern.

Darmkrebs entwickelt sich meist langsam und unbemerkt. Er entsteht aus Darmpolypen, die zunächst keine Beschwerden verursachen und sich langsam verändern. Bemerkt man Blut im Stuhl oder hat man über eine längere Zeit Verdauungsbeschwerden oder häufig Bauchweh, kann das auf Darmkrebs hindeuten, aber viel wahrscheinlicher auf andere harmlosere Krankheiten. Wenn man über längere Zeit Beschwerden hat, sollte man zuerst mit seinem Hausarzt sprechen.

In manchen Fällen kommt es zu Blutungen und kleinen Verletzungen durch die Darmspiegelung, die aber meist harmlos sind. Nur sehr selten verletzen die Instrumente bei der Untersuchung den Patienten stärker oder stechen den Darm durch.

Die BIG zahlt die verschiedenen Vorsorgeuntersuchungen für Versicherte ab 50 Jahren in unterschiedlichen zeitlichen Abständen. Wenn Sie noch jünger sind und Beschwerden haben, wenden Sie sich zuerst an Ihren Hausarzt. Er entscheidet, ob bei Ihnen weitere Untersuchungen durchgeführt werden sollten.