Rentenversicherung: Beitragssatz 2022 unverändert
Nach den aktuellen Vorausberechnungen wird der Beitragssatz mindestens noch 2022 konstant bleiben. „2023 könnte eine kleine Anhebung auf 18,7 Prozent erforderlich sein“, sagte Anja Piel, Vorsitzende des Bundesvorstandes, zum Auftakt ihrer Rede vor der Bundesvertreterversammlung. Im Oktober 2020 war für 2023 noch ein Beitragssatz von 19,3 Prozent prognostiziert worden. Trotz der Herausforderungen durch den Ausbruch der COVID-19-Pandemie Anfang 2020 stellt sich die aktuelle Finanzsituation der gesetzlichen Rentenversicherung aber positiv dar. Dies lässt sich besonders gut an den Beitragseinnahmen aus Beschäftigung erkennen. Diese Entwicklung weist auf eine langsame Normalisierung hin.
Die Haltelinie für den Beitragssatz von 20 Prozent wird bis 2025 aus heutiger Sicht nicht erreicht. „Die Beitragssatzgarantie greift demnach nicht und es werden folglich keine zusätzlichen Bundesmittel notwendig“, stellte Piel fest. Auch beim Rentenniveau werde die Haltelinie von 48 Prozent bis 2025 eingehalten. Im laufenden Jahr betrage das Rentenniveau 49,4 Prozent. Hier ist zu bedenken, dass das Rentenniveau durch einen statistischen Effekt ab 1. Juli 2021 rechnerisch um rund einen Prozentpunkt höher ausgewiesen wird.
Nachdem die Renten in den letzten Jahren deutlich angehoben werden konnten, ergab sich im Westen rein rechnerisch in diesem Jahr eine negative Rentenanpassung. Aufgrund der Rentengarantie kam es hier jedoch zum 1. Juli 2021 nicht zu einer Kürzung. In den neuen Bundesländern stiegen die Renten in diesem Jahr um 0,7 Prozent. Als positiven Ausblick formulierte Piel: „Steigen die Löhne in diesem Jahr wie erwartet, wird es im nächsten Jahr voraussichtlich wieder eine positive Rentenanpassung geben. Die Höhe steht jedoch erst im Frühjahr 2022 fest.“