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Microgreens in Pflanzgefäßen auf der Fensterbank

Microgreens: So bauen Sie das Superfood ganz einfach selbst an!

Sagt Ihnen der Trendbegriff Superfood etwas? Dieser steht für bestimmte Lebensmittel, die einen hohen Nährstoffanteil haben. Dazu zählen auch die sogenannten Microgreens (Mikrogemüsepflanzen). Das Tolle an dem Minigemüse? Sie können sie in wenigen Tagen auf der Fensterbank oder dem Balkon anpflanzen, ernten und verzehren. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Microgreens anbauen können, welche Samen sich für den Anbau eignen und wieso Mikrogemüsepflanzen so gesund sind.

Was sind Microgreens?

Microgreens sind quasi die Vorläufer der jeweiligen Gemüsesorte. Sie liegen somit entwicklungstechnisch zwischen Sprossen und einer „richtigen“ Gemüsepflanze. Während Sprossen bereits nach sehr kurzer Zeit geerntet und vollständig verzehrt werden, wartet man bei Microgreens etwas länger, weshalb diese schon über (Keim-)Blätter verfügen, die essbar sind. Hier wird noch mal zwischen einkeimblättrigen (zum Beispiel Gräser) und zweikeimblättrigen Pflanzen (zum Beispiel Brokkoli) unterschieden.

Welche Nährstoffe enthalten Microgreens?

Microgreens zählen zu den sogenannten Superfoods. Bereits kleine Mengen enthalten laut Studien 40-mal mehr Nährstoffe als ausgewachsenes Gemüse. Mikrogemüsepflanzen enthalten vor allem die Vitamine C, B6, E und K sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Natürlich unterscheiden sich die Nährstoffe wie beim klassischen Gemüse auch je nach Sorte.

Welche Samen eignen sich für Microgreens?

Für den Anbau von Microgreens eignen sich schnellwüchsige Gemüse- und Kräutersamen (am besten immer in Bio-Qualität). Vorsicht: Microgreens-Samen sind sehr empfindlich und sollten daher nicht erhitzt, kalt gelagert oder eingefroren werden. Je nach Sorte beziehungsweise Härte der Schale müssen die Saaten vor dem Einpflanzen für mehrere Stunden in Wasser eingeweicht werden. Die Infos finden Sie auf der jeweiligen Samenverpackung.

Diese Samen eignen sich für den Microgreens-Anbau:

Zu den beliebtesten Microgreens zählen Brokkoli, Senf, Radieschen und Sonnenblume.

Ebenfalls beliebt:

Rotkohl, Blumenkohl, Fenchel, Bohnen, Rosenkohl, Rote Beete, Möhren, Erbsen, Mizuna (Japanischer Senfkohl), Mangold, Pak Choi, Brunnenkresse, Kresse, Rauke/Rucola, Zwiebeln, Basilikum, Dill, Kerbel, Koriander, Minze, Buchweizen, Quinoa, Chia, Amaranth, Schnitt- und Asia-Salate, Weizengras, Alfalfa

Wenn Sie gerade erst mit dem Microgreens-Anbau beginnen, genügen für den Anfang ein bis zwei Sorten wie zum Beispiel Brokkoli und Sonnenblume.

Wie baue ich Microgreens selbst an?

  • Befüllen Sie einen Untertopf (der auch Wasser von unten aufnehmen kann) je nach Packungsangabe mit Bio-Blumenerde beziehungsweise Erde ohne Torf.
  • Verteilen Sie das Saatgut darauf und drücken Sie es leicht in die Erde ein.
  • Für Lichtkeimer (z. B. Senf und Dill) gilt: Decken Sie das Behältnis in den ersten drei Tagen ab. Diese können übrigens meist auch auf feuchtem Papier oder einem Vliestuch gedeihen.
  • Für Dunkelkeimer gilt: Geben Sie noch mal eine feine Erdschicht über die Keimlinge.

Von kompletten Aufzucht-Sets ist aus Nachhaltigkeitsgründen abzuraten, da die Töpfe in der Regel aus Torf hergestellt werden.

So pflegen Sie Microgreens

  • Damit die Microgreens nicht schimmeln, sollten sie in den ersten drei Tagen mit (zimmerwarmem) Leitungswasser aus einer Sprühflasche bewässert werden. Ab dem vierten Tag empfiehlt sich das Bewässern von unten. Dazu einfach die Töpfe für rund 15 Minuten in eine Schale mit zimmerwarmem Leitungswasser stellen.
  • Zu Beginn nicht zu viel Wasser, kurz vor der Ernte können Sie sie etwas häufiger gießen.
  • Microgreens sollten an einem warmen und hellen Platz ohne direktes Sonnenlicht (sonst drohen Trockenschäden) stehen. (Mai bis August: Balkon oder Garten, September bis April: Wohnung/Fensterbank mit einer Raumtemperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius)
  • drei- bis viermal pro Tag Abdeckung entfernen
  • ab dem vierten Tag Abdeckung ganz entfernen
  • Ernte nach 6 bis 20 Tagen (wenn ein und spätestens zwei Keimblattpaare gut erkennbar sind)
  • knapp über der Erde mit einer Schere abschneiden und bald verzehren

Wie verzehrt man Microgreens?

Bei dem Verzehr der Mikrogemüse sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Grundlegend werden Microgreens immer roh verzehrt, damit alle Nährstoffe erhalten bleiben. Sie können das Superfood für Suppen, Salate, auf dem Butterbrot, für Saucen, Dips und Pesto oder für Smoothies verwenden und über jedes Gericht streuen, sofern Ihnen die Geschmackskombinationen zusagen. Da Mikrogemüse sehr intensiv schmeckt, kann es klassische Gewürze und Kräuter prima ersetzen. Andererseits isst man deshalb auch nicht so viel davon, weshalb sich der tägliche Nährstoffbedarf nicht ausschließlich durch Microgreens decken lässt. Gemüse und Obst sollten somit immer noch täglich auf dem Speiseplan stehen.

Rezept für Kresse-Microgreens-Smoothie

Zutaten für eine Portion:

  • ca. eine Handvoll Kresse-Microgreens
  • eine halbe Salatgurke
  • eine halbe Banane
  • 150 Gramm Soja-Joghurt „natur“ (oder Ähnliches)
  • etwas Zitronensaft

Zubereitung:

  • Banane schälen, in Stücke schneiden, die gewaschene Gurke ebenfalls in Stücke schneiden und beides in einen Mixer geben
  • Kresse-Microgreens ernten und zu der Masse geben
  • Joghurt (nach Bedarf noch etwas Wasser) und etwas Zitronensaft dazugeben
  • Alles auf höchster Stufe mixen

Lassen Sie’s sich schmecken!