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Junge mit Gürtelrose

Gürtelrose, eine „schlafende“ Viruserkrankung

Fast jeder von uns hatte sie schon: die Windpocken. Eine vermeintlich harmlose Erkrankung, die sich vorwiegend in den Kindertagen durch kleine juckende Pusteln auf der Haut äußert. Meist verschwinden die Pusteln genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind, und die Erkrankung gerät in Vergessenheit. Unser Körper allerdings vergisst sie nicht!

Windpocken-Viren: Mit Herpes verwandt

Die Gürtelrose, in der Fachsprache als Herpes zoster bekannt, wird durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst. Das Virus gehört zu der Familie der Herpes-Viren und kann zu zwei verschiedenen Erkrankungen führen. Infiziert sich der Mensch zum ersten Mal mit dem Virus, kommt es zu Windpocken. Hatte man die Windpocken bereits, bekommt man sie nicht noch einmal. Das VZV allerdings bleibt im Körper. Einige Viren nisten sich in den Nervenknoten des Rückenmarks ein. Die Viren bleiben dort unter Umständen ein Leben lang – wartend auf passende Umstände, wieder aktiv zu werden. Sie sind sozusagen „Schläfer in uns“.

Was passiert, wenn das Virus erwacht…

Die Gürtelrose ist keine Infektion im eigentlichen Sinne, sondern die erneute Aktivierung des VZV nach einer mehr oder weniger langen „Ruhezeit“. Die Viren verbleiben latent in den Nervenwurzeln des Rückenmarks, den sogenannten Spinal-Ganglien, sowie in den Ganglien der Hirnnerven. Werden sie „geweckt“, verlassen sie die Nervenknoten und wandern entlang der Nervenbahn wieder an die Körperoberfläche, wo es dann zur sogenannten Gürtelrose kommt. Der rötliche Ausschlag, der sich bei ausgeprägten Erscheinungsformen oft von der Wirbelsäule ausgehend halb- oder beidseitig gürtelförmig um den Körper schlingen kann und dort eine sogenannte „Wundrose“ hervorruft, ist Namensgeber.

Symptome der Gürtelrose

Ist das Virus erwacht, vermehrt es sich und schädigt die Nervenzellen. Dies führt zu teilweise schlimmen Schmerzen in den Hautsegmenten, in denen die betroffenen Nervenbahnen verlaufen. ;anchmal können Monate vorher oder nachher erneut Schmerzen auftreten. In der Folge wandert das Virus weiter in die Haut und verursacht hier die für Gürtelrose bekannten roten Bläschen. Nach wenigen Tagen ist der Hautausschlag maximal ausgebildet. Die Bläschen platzen auf und es entstehen kleine Wunden, die innerhalb von zwei bis drei Wochen abheilen. Wesentlich schlimmer als die Gürtelrose selbst sind mögliche Spätfolgen.

Schmerzhafte Angelegenheit

Das Virus kann die Nerven an bestimmten Stellen so sehr schädigen, dass der Patient dort kein Empfinden mehr hat. Trotzdem verspürt der Patient in diesem Segment undefinierbare Schmerzen, die den sogenannten Phantomschmerzen nach Amputationen ähneln.

Behandlung

Um Spätfolgen vorzubeugen, ist eine schnelle Behandlung wichtig. Hegen Sie den Verdacht einer Gürtelrosenerkrankung, sollten Sie sofort Ihren Hautarzt aufsuchen. Bei normalem Ausmaß genügt die Behandlung mit einem Herpesmittel und Umschlägen. In schwereren Fällen ist jedoch ein Krankenhausaufenthalt unvermeidlich. Sekundär wird die Gürtelrose mit gängigen Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen behandelt. Diese können, bei rechtzeitiger Einnahme, verhindern, dass sich das Schmerzgedächtnis aufbaut, das für den gefürchteten Nervenschmerz verantwortlich ist.

Weitere Informationen zum Thema Gürtelrose:

Experteninformationen vom IQWiG

Schutzimpfung gegen Gürtelrose

Die BIG übernimmt die Kosten für die Impfung gegen Gürtelrose für Versicherte ab 60 Jahren und für Versicherte mit einer chronischen Krankheit oder Immunschwäche ab 50 Jahren.

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