Beipackzettel eines Medikaments

Bei Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage...

Jeder kennt die Beipackzettel von Medikamenten. Wie soll ich mein Medikament dosieren? Wann soll ich es einnehmen? Welche Nebenwirkungen kann es geben? Nicht nur das abschließende Zusammenfalten und Reinquetschen in die Pappverpackung stellt eine Herausforderung dar, sondern auch der Inhalt der Texte scheint in pharmazeutischem Fachchinesisch geschrieben zu sein. Schuld daran sind gesetzliche Vorgaben, an die sich Pharma-Konzerne halten müssen. Wir haben für Sie einen Beipackzettel „Chrashkurs“ zusammengestellt, um Ihr Leben ein bisschen einfacher zu gestalten.

Was ist drin und wie viel?

Ganz oben auf dem Beipackzettel steht der Name des Medikaments. Dahinter finden Sie in der Regel die Darreichungsform. Tablette, Kapsel, Lösung, Zäpfchen, Salben und Cremes liefern bereits erste Hinweise auf die Anwendungs- und Einnahmeform. Zudem sind Medikamente in verschiedenen Packungsgrößen erhältlich die mit dem Buchstaben „N“ gekennzeichnet werden:

  • N1 kleinste Größe
  • N2 mittlere Größe
  • N3 größte Größe

Neben dem Namen finden sich oft verschiedene Zusätze, die den Wirkstoff genauer beschreiben: 

  • "retard": Der Wirkstoff wird nach und nach freigesetzt und wirkt über einen längeren Zeitraum.
  • "mono": Das Arzneimittel besitzt nur einen Wirkstoff.
  • "comp": Das Arzneimittel ist eine Kombination verschiedener Wirkstoffe.
  • "forte": Der Wirkstoff ist besonders stark.

Bei Risiken und Nebenwirkungen...

Der größte Teil des Beipackzettels ist mit möglichen Risiken und Nebenwirkungen gefüllt. Die Liste scheint endlos und man wundert sich, dass es mehr Nebenwirkungen als gewünschte Wirkungen gibt. Der Anblick der zahllosen Nebenwirkungen kann beunruhigen und verunsichern. Es handelt sich hierbei jedoch lediglich um eine gesetzliche Vorgabe und die Nebenwirkungen treten meist nur in seltenen Fällen auf.

Die Häufigkeit von Nebenwirkungen in Prozenten:

  • sehr selten: unter 0,01%
  • selten: 0,01-0,1%
  • gelegentlich: 0,1-1%
  • häufig: 1-10%
  • sehr häufig: über 10%

Sollten Sie dennoch Bedenken haben oder eine mögliche Nebenwirkung nicht genau verstehen, dann sprechn Sie mit Ihrem Hausarzt oder Apotheker. Er kann beurteilen, ob Sie das Medikament risikofrei einnehmen können.

Gegenanzeige und Vorsichtsmaßnahmen

Nachdem Sie sich durch die lange Auflistung der Nebenwirkungen gekämpft haben, finden Sie die sogenannte Gegenanzeige. Dieser Teil des Beipackzettels ist besonders interessant, wenn Sie an weiteren Krankheiten leiden oder sich in besonderen Lebensumständen befinden. Besonders häufig werden hier Schwangerschaft und Stillzeit als Gründe aufgeführt, warum das Medikament nicht eingenommen werden sollte.

Vorsichtsmaßnahmen sind z.B. Hinweise über die Auswirkung des Arzneimittels auf Ihre Fahrtüchtigkeit oder etwa das Bedienen von Maschinen.

Wechselwirkung: Zusammenspiel mit anderen Medikamenten

Besonders für Menschen, die mehrere Medikamente einnehmen, ist es wichtig zu wissen, wie sich die Wirkstoffe gegenseitig beeinflussen. Der letzte Teil des Beipackzettels „ Wechselwirkung“, liefert hier die nötigen Antworten. Medikamente können z.B. die Wirkung anderer Medikamente verstärken, sie schwächen oder gar aufheben. Neben anderen Medikamenten können auch Lebensmittel die Wirkstoffe beeinflussen. Einige Medikamente sollte man z.B. nicht mit Milch oder Fruchtsäften einnehmen.

Wenn Sie noch immer Bedenken haben sollten, dann gilt natürlich wie sonst auch: „Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“