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Ärztin untersucht Haut

Leberflecken, Muttermale und Pigmentnävi: Das bedeuten die Verfärbungen

Sie haben viele verschiedene Namen und fast alle Menschen finden sie auf ihrer Haut: Leberflecken. In der Regel sind die unterschiedlichen Färbungen und Formen harmlos, sie können aber auch gefährlich werden.

Leberflecken und Muttermale sind umgangssprachliche Ausdrücke für pigmentierte gutartige Wucherungen auf der Haut. Der Fachbegriff für diese Fehlbildungen lautet Nävuszellnävus oder Pigmentnävi. In der Umgangssprache werden Leberflecken meist mit Muttermalen gleichgesetzt. Bei beiden handelt es sich um begrenzte Pigmentveränderungen. Manche sind wenige Millimeter groß, andere können ganze Körperteile bedecken.

Wie entstehen Leberflecken?

Wieso Leberflecken entstehen ist noch nicht abschließend geklärt. Es gibt Nävi, die angeboren und schon kurz nach der Geburt sichtbar sind. Andere entstehen im Jugend- und Erwachsenenalter – verstärkt durch viel Sonneneinstrahlung. Kinder und Jugendliche, die viel Zeit in der Sonne verbringen, entwickeln in der Regel im Erwachsenenalter mehr Leberflecken. Auch hormonelle Veränderungen können Auslöser sein. In der Schwangerschaft treten Muttermale stärker hervor.

Die meisten Leberflecke sind harmlos. Nävi entstehen, wenn mehrere Melanozyte an einer Stelle an der Haut zusammenkommen. Melanozyte sind Zellen, die Melanin produzieren. Dieses Pigment färbt unsere Haut braun und sorgt für unsere Haarfarbe. Die Wucherungen dieser Zellen führen dazu, dass sich Leberflecken häufig leicht von der restlichen Haut abheben.

Viele Leberflecken verändern sich im Laufe des Lebens – sie werden größer, verblassen oder verändern ihre Form und Farbe. Sie sollten Ihre Leberflecken im Blick behalten, denn im schlimmsten Fall entstehen aus den Leberflecken Melanome. Diese Melanome werden auch schwarzer Hautkrebs genannt und sind bösartig. Hautkrebs ist die fünfthäufigste Krebsart. Ob ein Leberfleck entfernt werden muss, beurteilt Ihr Hautarzt.

Leberfleck oder Hautkrebs: Untersuchung und Behandlung

Sie sollten zur Vorsorge selbst regelmäßig Ihre Leberflecken untersuchen. Dafür nutzen Sie die sogenannte ABCDE-Regel. Folgende Punkte sind Warnhinweise, die möglicherweise auf Hautkrebs hindeuten:

  • Asymmetrie: Ist Ihr Nävus asymmetrisch (keine Kreis- oder Ellipsenform)?
  • Begrenzung: Sind die Grenzen unscharf oder verwaschen? Können Sie nicht klar erkennen, wo Ihr Leberfleck anfängt und aufhört?
  • Color: Ist der Fleck nicht einheitlich gefärbt? Haben sie rosafarbene, graue oder schwarze Flecken oder Punkte auf dem Leberfleck?
  • Durchmesser: Hat Ihr Nävus einen Durchmesser von mehr als fünf Millimetern?
  • Erhabenheit: Ragt der Leberfleck einen Millimeter über der restlichen Haut hinaus?

Sollten ein oder mehrere dieser Punkte auf Ihren Leberfleck zutreffen, sollten Sie diesen hautärztlich untersuchen lassen. Auch wenn Leberflecken jucken, größer werden oder gerötet sind, nehmen Sie das durchaus ernst.

Dieser Selbstcheck ist eine gute Ergänzung zu einem regelmäßigen ärztlichen Hautkrebs-Screening, aber kein Ersatz. Ab dem 35. Lebensjahr können gesetzlich Versicherte diese Vorsorgeuntersuchung alle zwei Jahre kostenlos machen. Beim Hautkrebs-Screening wird Ihr gesamter Körper auf mögliche Melanome gecheckt. Besteht der Verdacht, dass einer Ihrer Leberflecken bösartig ist, wird er meist sofort mit lokaler Betäubung entfernt. Eine Biopsie gibt Aufschluss darüber, ob es sich tatsächlich um einen bösartigen Tumor gehandelt hat. In manchen Fällen entnimmt der Arzt nur eine Gewebeprobe zur Analyse.

Hautkrebs vorbeugen mit Sonnenschutz

Menschen mit vielen Leberflecken – insbesondere mit Leberflecken, die unregelmäßig geformt oder gefärbt sind – haben ein höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Weitere Risikogruppen sind:

  • Menschen, in deren Familie es Fälle von Hautkrebs gibt
  • Menschen, die viel Zeit in der Sonne verbringen
  • Tragen Sie lange Kleidung mit UV-Schutz.
  • Cremen Sie sich regelmäßig und reichlich mit Sonnencreme ein. Vor einem längeren Aufenthalt in der Sonne, sollten Sie sich 30 Minuten vorher eincremen.
  • Wenn Sie baden gehen, nutzen Sie wasserfeste Sonnencremes.
  • Meiden Sie die pralle Sonne – besonders die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr ist sehr intensiv. In der Nähe zu Wasser, Sand oder Schnee und im Gebirge steigt die UV-Belastung.
  • Meiden Sie Solarien. Das Krebsrisiko steigt bei häufigen Besuchen und je jünger die Benutzer beim ersten Besuch sind.

Leberflecken im Blick

Leberflecken sind in der Regel gutartige Wucherungen der Haut. Schützen Sie sich vor zu viel Sonnenstrahlung und nehmen Sie Veränderungen an Ihren Muttermalen ernstnur der Hautarzt kann entscheiden, ob es sich um ein Melanom handelt oder nicht.