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Erzieher sitzt mit Kleinkindern auf dem Fußboden, liest eine Geschichte vor und stellt dabei Fragen

Berliner Modell – sanfte Kindergarten-Eingewöhnung

Die ersten Kindergartentage eures Kindes stehen kurz bevor? Dann macht ihr euch bestimmt viele Gedanken darüber, wie euer Kind mit der neuen Situation umgeht. Euer Kind leidet unter der zeitlichen Trennung? Dann versucht es mit dem Berliner Modell – der sanften Kindergarten-Eingewöhnung!

Tipps für die Zeit vor der Kindergarten-Eingewöhnung

Kindergarten auswählen

In Zeiten der Kitaplatz-Knappheit und wenn ihr aus beruflichen Gründen auf einen Kindergartenplatz angewiesen seid, ist es natürlich schwierig, DEN perfekten Kindergarten zu finden. Stattet der Einrichtung vor der Anmeldung dennoch einen Besuch ab und macht euch ein Bild von den Erzieher*innen, dem Konzept und dem Ort an sich. Habt ihr das Gefühl, dass die Einrichtung euren beziehungsweise den Ansprüchen eures Kindes nicht gerecht wird, solltet ihr euch nach einer anderen umsehen. Das gilt natürlich auch für die Eingewöhnungsphase sowie danach. Seid ihr mit eurer Wahl zufrieden, können eure Kinder einfacher Vertrauen fassen. Habt ihr dagegen Zweifel und sorgt euch, sind eure Kinder ebenfalls verunsichert.

Kindergarten kennenlernen

Vor der Kindergarten-Eingewöhnung ist es hilfreich, dass ihr eurem Kind vom Kindergarten ordentlich vorschwärmt und ihm den neuen Lebensabschnitt schmackhaft macht. Schenkt eurem Nachwuchs dann viel Aufmerksamkeit und lasst euch mit Fragen löchern. Sofern möglich, könnt ihr die Betreuungseinrichtung vor dem ersten Tag gemeinsam besuchen. So kann es schon mal die Betreuer*innen beschnuppern und einen ersten Rundgang machen.

Trennungsschmerz

Für Eltern ist es ein großer und manchmal ziemlich harter Schritt, die Kleinen loszulassen. Es ist also total normal, wenn (auch) bei euch die Tränen kullern, ihr eure Kleinen vermisst und euch sorgt. Versucht dennoch, euren Trennungsschmerz vor euren Kindern ein wenig zu verbergen. Anstatt zu sagen, dass ihr euer Kind vermisst und traurig seid, könnt ihr sagen, dass ihr euch schon jetzt darauf freut, sie später wiederzusehen. Traurigkeit bei euch kann dagegen auch Traurigkeit bei euren Kindern bewirken. So kann es auch vorkommen, dass Kinder erst dann anfangen zu weinen, wenn sich die Eltern von ihnen nur unter Tränen verabschieden können. Auch das ist menschlich, aber eurem Kind vermittelt es, im Kindergarten nicht gut aufgehoben zu sein und schürt Verlustangst.  

Berliner Modell - sanfte Kindergarten-Eingewöhnung

Während manche Kinder kein Problem damit haben, für mehrere Stunden von den Eltern getrennt zu sein, und sich schnell mit den Erzieher*innen und in der neuen Umgebung wohlfühlen, gibt es auch viele Kinder, die sich damit zu Beginn schwertun. Dann ist es wichtig, dass ihr sie mit sanften Methoden begleitet, bis sie sich eingewöhnt haben. Hierzu eignet sich das Berliner Modell!

Was ist das Berliner Modell?

Das Berliner Modell ist ein hilfreiches und sanftes Konzept zur Eingewöhnung in den Kindergarten. Hier steht emotionale Sicherheit für Kind und Eltern sowie der Vertrauens- und Bindungsaufbau zu den Erzieher*innen an erster Stelle. Um euer Kind Schritt für Schritt an den neuen Lebensabschnitt zu gewöhnen, durchschreitet es mithilfe eines Elternteils drei unterschiedliche Phasen. Da ein Elternteil anwesend sein muss, ist es sinnvoll, eure Elternzeit so zu wählen, dass ihr noch genug freie Tage habt, um euer Kind ohne Zeitdruck bei der Eingewöhnung begleiten zu können.

Die drei Phasen des Berliner Modells

Grundphase

In der Grundphase besucht ein Elternteil gemeinsam mit dem Kind den Kindergarten drei Tage hintereinander für je eine Stunde. In dieser Zeit wird auf Trennungsversuche verzichtet. Das Kind kann die Einrichtung im Schutze der primären Bezugsperson, sprich Mutter oder Vater, erkunden und sich mit der Umgebung vertraut machen. Die Erzieher*innen beobachtet das Kind in der Grundphase viel, um entsprechend auf das Kind eingehen zu können. Sie unternehmen kleinere Kontaktversuche und je nach Reaktion des Kindes bauen sie diese weiter aus. Wichtig ist dabei, dass ihr euer Kind nicht dazu drängt, zu anderen Kindern Kontakt aufzunehmen und dass ihr eure Aufmerksamkeit nur eurem Kind schenkt.

Stabilisierungsphase

Der Beginn der Stabilisierungsphase ist individuell vom Kind abhängig. Meist kann sie nach drei bis vier Tagen eingeleitet werden. Kennzeichnend für die Stabilisierungsphase sind die ersten Trennungsversuche. Nach und nach überlasst ihr die Betreuungsaufgaben und Spielangebote den Erzieher*innen. Haltet euch dabei eher im Hintergrund und schenkt eurem Kind vor allem in Angst- oder anderen Stresssituationen emotionale Sicherheit. Werdet nur aktiv, wenn euer Kind nach eurer Unterstützung verlangt. 

Akzeptiert das Kind die neue Bezugsperson immer mehr, bietet sich ein erster Trennungsversuch an. Ihr verabschiedet euch und verlasst anfangs für eine halbe Stunde den Raum. Bleibt aber in Rufweite, falls sich euer Kind mit der Abwesenheit überfordert zeigt. Abhängig vom Verlauf des ersten Trennungsversuches wird der Zeitraum für die weitere Eingewöhnung festgelegt. Die Eingewöhnungszeit liegt in etwa zwischen sechs bis vierzehn Tagen, um dem Kind einen guten Beziehungsaufbau zur Erzieherin zu ermöglichen. Dabei werden die Zeiträume der Trennungsphasen immer länger. Weint euer Kind beispielsweise in dieser Zeit weiterhin bei der Trennung oder läuft euch ängstlich hinter, sollte die Eingewöhnungszeit um etwa ein bis drei Wochen verlängert werden.

Schlussphase

Verkraftet euer Kind die Trennung irgendwann gut, beginnt die Schlussphase des Berliner Modells. In dieser Phase verlasst ihr nach der Verabschiedung den Kindergarten und euer Kind verbringt den Tag mit den Erzieher*innen und Kindern. Für die Verabschiedung empfiehlt sich ein festes Ritual, um dem Kind das Loslassen zu erleichtern. Wichtig ist, in der Schlussphase stets erreichbar zu bleiben, falls die Erzieher*innen noch nicht in allen Situationen vom Kind als Bezugspersonen akzeptiert werden.

Impfungen

Eine wichtige Voraussetzung, damit euer Kind in den Kindergarten gehen kann? Schutzimpfungen! Mit Impfungen könnt ihr Krankheitsrisiken senken und eure Gesundheit aktiv schützen. Das gilt für Kinder wie Erwachsene, zu Hause wie auf Urlaubsreisen. Die BIG unterstützt euch und trägt die Kosten für Schutz- und Reiseimpfungen.

Übersicht
Frau bekommt ein Pflaster aufgeklebt.