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Kinderhand mit Weingummi

So entlarvt ihr versteckte Zucker in Kinderlebensmitteln

Wenn Kinder beginnen, wie die Großen zu essen, heißt das für Eltern, täglich abzuwägen, welche Nahrungsmittel sie ihrem Nachwuchs anbieten können. Vertraut ihr auch häufig auf Produkte, die speziell für Kinder geeignet sein sollen, und auf Angaben wie „ohne Zuckerzusatz“? Genau hier gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen. Denn versteckte Zucker und überzuckerte Kinderlebensmittel können schnell dafür sorgen, dass euer Nachwuchs an Übergewicht, Fettleibigkeit (Adipositas), Bluthochdruck oder Stoffwechselerkrankungen wie Zuckerkrankheit (Diabetes) leidet.

Vorsicht bei unterschiedlichen Süßungsmitteln!

Seit den 1990er Jahren ist der Anteil übergewichtiger Kinder in Deutschland um 50 Prozent gestiegen. 15 Prozent der Kinder leiden derzeit unter Übergewicht, sechs Prozent davon sind bereits fettleibig (adipös). Organisationen wie foodwatch machen dafür die Kinderlebensmittelindustrie verantwortlich, die vornehmlich ungesunde Süßigkeiten und Snacks so kindgerecht vermarktet, als wären diese Lebensmittel vollkommen unbedenklich. Bei der Masse und den Tricks der Werbemittelindustrie ist es somit für Eltern ein schwieriges Unterfangen geworden, den Nachwuchs für frische und gesunde Lebensmittel zu begeistern.

Doppelt so viel Zucker in Kinderlebensmitteln

Ob Kinderplätzchen, Kindermüsli oder Kindertomatensauce – Nahrungsmittel, die speziell für Kinder hergestellt werden, sollten beispielsweise weniger Zucker als Produkte für Erwachsene enthalten. Und genau das ist häufig das Problem. Untersuchungen von foodwatch zeigen, dass Produkte für Kinder im Schnitt 50 Prozent mehr Zucker enthalten als Produkte für Erwachsene.

foodwatch fordert daher eine gesetzliche Werbebeschränkung für ungesunde Kinderlebensmittel. Die Bundesregierung müsse sich die „übergriffige, massiv gesundheitsschädliche Werbung vorknöpfen, mit der die Lebensmittelindustrie schon kleine Kinder gezielt für ungesunde Produkte ködert“, sagte foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker.

foodwatch zeigt bei speziell für Kinder beworbenen Lebensmitteln, dass die meisten davon in die Kategorie "süße und fettige Snacks" gehört.   

Für Eltern ist da die beste Idee: Möglichst viel selbst kochen und backen und sehr wenig hoch verarbeitete Lebensmittel auf den Familientisch bringen! 

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Was sind versteckte Zucker?

Versteckte oder als natürlich angepriesene Zucker werden zunehmend zum Problem bei industriell hergestellten Lebensmitteln für Kinder. Dazu zählt vor allem Fruchtzucker wie Fruchtsüße, Traubenfruchtsüße, Apfelfruchtsüße und Fruchtkonzentrat/Apfeldicksaft, der zwar eine natürliche Süße ist, aber dennoch Zucker und in zu hohen Mengen ungesund ist.

Weitere versteckte Zucker:

  • Glukose-Fruktose-Sirup
  • Invertzuckersirup
  • Dextrose/Traubenzucker
  • Süßmolkenpulver

Was bedeutet „ohne Zuckerzusatz“ und „zuckerfrei“?

Angaben wie „ohne Zuckerzusatz“ oder „zuckerfrei“ klingen erstmal verlockend. Bedeuten aber leider nicht, dass das Produkt gar keinen Zucker beziehungsweise Süßstoffe enthält. Zwar haben diese weniger bis gar keine Kalorien, trotzdem gewöhnen sich Kinder damit an eine ungesunde Ernährung. Zuckeraustauschstoffe können außerdem in zu hohen Mengen abführend wirken.

Die Angabe „ohne Zuckerzusatz“ heißt, dass dem Produkt keine Ein- und Zweifachzucker wie zum Beispiel Trauben- oder Haushaltszucker oder andere Lebensmittel, die beispielsweise Fruchtzucker enthalten, zugesetzt worden sind. Dafür kann es Zuckeraustauschstoffe/Süßstoffe enthalten.

Auch „zuckerfrei“ kann bedeuten, dass dem Produkt pro 100 Gramm oder Milliliter bis zu 0,5 Gramm Zucker zugesetzt worden sind.

Süßstoffe, die in der EU zugelassen sind:

  • Acesulfam K (E 950)
  • Aspartam (E 951)
  • Cyclamat (E 952)
  • Saccharin (E 954)
  • Sucralose (E955)
  • Thaumatin (E957)
  • Neohesperidin (E 959)
  • Steviolglycoside (E960)
  • Neotam (E961)
  • Aspartam-Acesulfam-Salz (E 962)
  • Advantam (E 969

Zuckeraustauschstoffe, die in der EU zugelassen sind:

  • Sorbit (E 420)
  • Mannit (E 421)
  • Isomalt (E 953)
  • Maltit (E 965)
  • Lactit (E 966)
  • Xylit (E967)
  • Erythrit (E 968)
  • Polyglycitolsirup (E 964)

Vorsicht bei unterschiedlichen Süßungsmitteln

Generell ist das Problem, dass viele Hersteller unterschiedliche alternative Süßungsmittel verwenden. Dadurch ist dem Verbraucher die Gesamtmenge des Zuckers in einem Produkt häufig nicht klar. Denn die Nährwertangaben auf den Etiketten richten sich nach der jeweiligen Menge in absteigender Reihenfolge. Werden allerdings unterschiedliche süße Zutaten hinzugefügt, erscheinen diese getrennt und natürlich auch nicht an erster Stelle der Nährwerttabelle. Addiert man allerdings alle Zucker miteinander, enthält das Produkt meist wieder die gleiche oder nur minimal geringere Kalorienmenge an Zucker und ist somit genauso ungesund wie ein vergleichbares Produkt, bei dem der Zuckergehalt an erster Stelle der Nährwerttabelle steht.

Wie viel Zucker pro Tag ist für Kinder gesund?

Kinder unter zwei Jahren sollten gar keine Lebensmittel essen oder trinken, denen Zucker zugesetzt wurde. Ab dem dritten Lebensjahr sollten es laut der American Heart Association (AHA) weniger als sechs kleine Teelöffel (also ungefähr 25 Gramm Zucker) pro Tag sein.

Zuckersüß, aber ungesund und gefährlich

Wo ist wie viel Zucker drin? In unserem Artikel lest ihr, wie viel Stück Würfelzucker zum Beispiel in Ketchup sind.

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Zucker auf einem Löffel