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Junge tröstet Mädchen auf der Couch

So lernen Kinder Empathie

Als Eltern wünschen wir uns, unsere Kinder zu empathischen und im besten Fall zu mitfühlenden Menschen erziehen zu können. Soziale Kompetenzen wie Empathie bilden schließlich die Basis für glückliche Beziehungen – zu uns selbst und anderen. Doch Empathie wird Kindern nicht in die Wiege gelegt. Wir verraten euch deshalb die wichtigsten Tipps, wie Kinder Schritt für Schritt Empathie lernen können.

Was ist Empathie

Empathie ist eine wichtige soziale Kompetenz, die bedeutet, dass wir die Fähigkeit und den Willen besitzen, uns den Gefühlen, Charaktereigenschaften und Gedanken eines anderen Menschen bewusst zu werden, sie nachzuempfinden – uns also in ihn hineinzuversetzen.

Sind wir dann auch noch in der Lage, darauf so zu reagieren, dass sich die andere Person unterstützt und gut versorgt fühlt, empfinden wir Mitgefühl.

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Ab wann können Kinder Empathie lernen?

Die Voraussetzung dafür, dass ein Kind anderen Menschen gegenüber empathisch ist: Es muss zunächst lernen, sich als eigenständige Person und seine eigenen Gefühle und Emotionen wahrzunehmen. Dieses Ich-Bewusstsein entwickeln Kleinkinder erst nach und nach. Die Trotzphase – positiver ausgedrückt die Autonomiephase – spielt dabei eine wichtige Rolle. Kleinkinder spüren plötzlich, dass sich ihre Bedürfnisse und Gefühle von denen anderer unterscheiden und dass sie für ihre Bedürfnisse einstehen.

Zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr entwickeln Kleinkinder die erste Stufe der Empathie, die sich egozentrische Empathie nennt. Sie verstehen, wenn es ihrem Gegenüber nicht gut geht und wollen trösten, indem sie sich vorstellen, was ihnen selbst in dieser Situation helfen würde. Kuscheln sie beispielsweise gerne mit ihrem Teddy, wenn sie traurig sind, reichen sie ihrem Gegenüber auch ihr Kuscheltier zum Trost. In dieser Phase haben sie also noch kein Verständnis für die Bedürfnisse, wohl aber für die Gefühlslage anderer. Zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr sind bestimmte Nervenzellen im Gehirn eines Kindes – die sogenannten Spiegelneuronen – voll entwickelt, um „richtige“ Empathie empfinden zu können. Und ab jetzt gilt: üben, üben, üben.

5 Tipps, wie Kinder Empathie lernen

  1. Empathische Eltern Euch selbst, euren Kindern und anderen gegenüber empathisch zu sein, ist die wichtigste Voraussetzung, eure Kinder ebenfalls zu empathischen Menschen zu erziehen.
    Genauer heißt das:

    • Seid wertschätzend und liebevoll euch selbst gegenüber.
    • Werdet euch eurer eigenen Gefühle und Bedürfnisse bewusst und kommuniziert diese.
    • Pflegt einen liebe- und respektvollen, wertschätzenden und unterstützenden Umgang mit euren Kindern.
    • Seid auch anderen Menschen gegenüber einfühlsam, verständnisvoll und hilfsbereit.
  2. Mit Kindern über ihre Gefühle sprechen Für Kleinkinder kann es eine ganz schöne Herausforderung sein, mit den eigenen Gefühlen konfrontiert zu werden, geschweige denn, sie in Worte zu fassen. Manchmal werden sie sogar so überrollt von Wut, Ängsten und Co., dass sie es (noch) nicht schaffen, die Empathie, die sie eigentlich schon fühlen, ihrem Gegenüber auch zeigen zu können. Damit sie lernen, mit ihren Gefühlen besser umgehen zu können, ist es wichtig, eure Kinder dabei zu unterstützen, ihre Gefühle wahrzunehmen, offen zu kommunizieren und sie zu fragen, warum sie gerade so fühlen.
  3. Positive Erfahrungen statt Belehrungen Durch positive Beobachtungen und Imitation lernen Kinder besser und leichter als durch bloße Worte und Belehrungen. Achtet also in eurem Alltag darauf, dass sich eure Kinder positives Verhalten von euch abschauen können.

    Ein Beispiel: Ihr tröstet euer Kind, weil es hingefallen ist und verarztet die Wunde.

    Das Kind lernt: Wenn ich mich verletzt habe, sind meine Eltern zur Stelle. Sie trösten mich und zeigen Verständnis für meine Gefühle und meinen körperlichen und seelischen Schmerz. Danach geht es mir besser.
    Unempathisch wäre zum Beispiel, wenn ihr eurem Kind sagen würdet, dass es für den kleinen Kratzer nicht weinen muss und alles nicht so schlimm ist.

    Lasst auch einfach mal eure Kinder daran teilhaben, wenn ihr andere Personen, die nicht zu eurem Familien- und Freundeskreis gehören, unterstützt. Das kann die ältere Dame in eurem Haus sein, der ihr die Einkaufstaschen hochtragt oder ein Spielzeug, das ihr gemeinsam mit eurem Kind aussortiert und zu einer Spendenannahmestelle bringt, um einem anderen Kind eine Freude zu bereiten.
  4. Bedürfnisse anderer wahrnehmen Indem ihr bereits Kleinkindern beibringt, dass ihr und andere Menschen ebenfalls Gefühle und Bedürfnisse habt, lernen sie schon früh, dass man hin und wieder Kompromisse eingehen beziehungsweise die eigenen Bedürfnisse auch mal hintanstellen muss.

    Beispiel: Ein Familienmitglied ist krank und benötigt Ruhe. Da passt es beispielsweise nicht, wenn euer Kind mit einem Spielzeug spielt, das laute Geräusche von sich gibt.

    Anstatt eurem Kind nun das Spielen einfach zu verbieten, könnt ihr es dazu motivieren, sich in das erkrankte Familienmitglied hineinzuversetzen oder ihm die Konsequenzen bewusst machen:

    Ein älteres Kind versteht bereits, wenn ihr es fragt: „Wie würdest du dich fühlen, wenn du krank im Bett liegst und schlafen möchtest, aber dein Bruder/deine Schwester spielt viel zu laut?“

    Ein jüngeres Kind könnt ihr auf mögliche Konsequenzen hinweisen: „Wenn xy jetzt keine Ruhe bekommt, wird es ihm/ihr noch schlechter gehen.“

    Wichtig ist hierbei allerdings immer, dass eure Erläuterungen altersgemäß sind und ihr keinen ausufernden moralischen Vortrag haltet.
  5. Empathie lernen durch Fiktion Altersgerechte Bücher, Filme und Kinderlieder unterstützen eure Kinder darin, sich auch in fremde Personen beziehungsweise fiktive Charaktere einzufühlen oder auch den Mut zu entwickeln, für andere einzustehen. Natürlich gehört dazu auch, dass ihr zwischendurch besprecht, was gerade passiert und warum, was euer Kind darüber denkt, wie es in dieser Situation handeln würde und Ähnliches.

Giraffensprache: So lernen Kinder gewaltfreie Kommunikation

Empathie kann auch zur Konfliktlösung und Deeskalation beitragen. Um eure Gefühle, Bedürfnisse und Bitten nicht vorwurfsvoll, sondern empathisch und dennoch klar und deutlich zu kommunizieren, könnt ihr das Konzept der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg – auch Giraffensprache genannt - anwenden.

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