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Schutzimpfung gegen Keuchhusten (Pertussis)

Keuchhusten – medizinisch Pertussis – ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit. Die Krankheit ist besonders für Säuglinge oft lebensbedrohlich.

Wie steckt man sich mit Keuchhusten an?

Keuchhusten wird über Tröpfcheninfektion, also beim Husten, Niesen oder Sprechen, von Mensch zu Mensch übertragen. Die aufgenommenen Erreger siedeln sich in den oberen Atemwegen an und sorgen dort für eine starke bakterielle Infektion.

Symptome und Verlauf von Keuchhusten

Pertussis zeichnet sich durch einen eher langwierigen Krankheitsverlauf aus. Klassisch verläuft die Infektion in drei Phasen, mit jeweils unterschiedlichen Symptomen:

Phase 1 - Die Erkältungsphase

Das Erste Stadium von Keuchhusten wird von erkältungsähnlichen Symptomen bestimmt. In diesem Stadium bleibt die eigentliche Krankheit meist unerkannt, da man als Betroffener davon ausgeht, dass man an einer gewöhnlichen Erkältung leidet. Die Erkältungsphase dauert ca. 1 bis 2 Wochen.

Phase 2 - Das Anfallstadium

Das Anfallstadium ist von den typischen, krampfartigen Hustenanfällen gekennzeichnet, die bis zur Atemnot führen können. Die Anfälle dauern oft mehrere Minuten und treten meist in der Nacht auf, weshalb sie auch bei Säuglingen besonders gefährlich sind. In besonders starken Fällen kann es bis zu 50 Hustenanfällen am Tag kommen. Nach dem Hustenanfall entsteht durch die Verkrampfung des Kehlkopfs ein keuchendes Geräusch beim Luftholen. Deshalb auch der Name Keuchhusten. Das Anfallstadium dauert bis zu 6 Wochen. Während dieser Zeit kann es zu Erbrechen und dem Auswurf von Schleim kommen. Vereinzelt tritt auch Fieber auf.

Phase 3 - Die Erholungsphase

In der Letzten Phase nehmen die Hustenanfälle allmählich in ihrer Häufigkeit, Dauer und Intensität ab. Die Erholungsphase kann bis zu 10 Wochen andauern.

Keuchhusten bei Säuglingen

Bei Säuglingen und kleinen Kindern kommt es meist nicht zu den üblichen Symptomen von Keuchhusten. Die Hustenanfälle sind weniger stark und oft bemerkt man nur ein leises Piepsen oder ein gerötetes Gesicht. Dafür kommt es umso häufiger zu Atemaussetzern, die mehrere Sekunden andauern. Eltern bemerken diese zum Teil erst, wenn sich das Gesicht des Kindes bläulich verfärbt.

Begleiterkrankungen von Keuchhusten

Etwa ein Viertel aller Keuchhusten-Patienten entwickelt eine Begleiterkrankung. Diese entsteht, wenn der Keuchhusten nicht frühzeitig diagnostiziert wird und die Bakterien sich im Körper ausbreiten.  

Die häufigsten Begleiterkrankungen sind:

  • Mittelohr- und Lungenentzündungen: die Bakterien weiten sich auf Gehörgang oder Lunge aus
  • Rippen- und Leistenbruch: bei besonders starken Hustenanfällen kann es zu Knochenbrüchen kommen
  • starker Gewichtsverlust: Keuchhusten hemmt, vor allem bei Kindern, den Appetit
  • Gehirnentzündungen: durch die Bakterien kann es zu einer Gehirnentzündung kommen, die weitere bleibende Schäden hinterlassen kann

Wo besteht Ansteckungsgefahr?

Keuchhusten ist hoch ansteckend und weltweit verbreitet. Geimpfte können zwar selbst nicht erkranken, aber sie können die Bakterien übertragen. Die Erreger können sich also unbemerkt ausbreiten und an andere Menschen weitergegeben werden. Ansteckungsgefahr lauert überall. Obwohl die Zahl der Neuerkrankungen seit der Einführung der Impfung im Jahr 1955 stark zurückgegangen ist, erkranken immer wieder Menschen an Keuchhusten. Besonders junge Erwachsene fangen sich häufiger die Pertussis-Bakterien ein, da z. B. eine nötige Auffrischimpfung versäumt wurde. Zusätzlich werden die Bakterien durch die zunehmende Globalisierung um die ganze Welt getragen.

Impfung gegen Keuchhusten

Ohne passenden Impfschutz ist man den Pertussis-Bakterien schutzlos ausgeliefert. Auch als Erwachsener kann man sich anstecken, obwohl Keuchhusten eigentlich als Kinderkrankheit gilt. Eine überstandene Infektion mit Keuchhusten schützt nicht immer vor einer Neuerkrankung. Nach etwa 6 bis 10 Jahren kann man sich erneut anstecken. Die Pertussis-Schutzimpfung sollte daher auch alle 6-10 Jahre aufgefrischt werden.

Die Grundimmunisierung findet in der Regel im Kindesalter statt. Sie kann jedoch nachgeholt werden. Besonders wenn Sie mit Säuglingen in Kontakt sind, sollte die letzte Impfung keinesfalls länger als 10 Jahre zurück liegen.

Eine Impfung gegen Keuchhusten gilt in der Regel als gut verträglich, wie bei jeder Impfung kann es auch hier zu leichten Impfreaktionen, wie z. B. einer Hautrötung an der Einstichstelle, kommen. Starke Nebenwirkungen und weitere Komplikationen sind sehr selten und die Reaktion des Körpers ist abhängig vom verwendeten Impfstoff.

Kostenerstattung bei der BIG

Eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis), wird von der ständigen Impfkommission ( STIKO) des Robert-Koch Instituts (RKI) empfohlen. Die BIG übernimmt die Kosten für die Keuchhusten-Impfung.