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Mutter ist verzweifelt

PND Post Natale Depression

Nach neunmonatiger Wartezeit und einer anstrengenden Geburt ist das im Arm halten des Neugeborenen das wohl schönste Gefühl für die frischgebackenen Eltern. Für viele Mütter ist es eine Erfüllung, auf die sie ihr Leben lang gewartet haben: „Es ist einfach unbeschreiblich! Das einzig Wichtige war in dem Moment meine kleine Tochter und ihr Wohlbefinden! Mein Leben hat sich um 100 Prozent verändert und zwar zum Positiven!“, sagte mir eine Freundin kurz nach der Geburt ihrer Tochter. Kurz darauf war sie jedoch am Boden zerstört und ihre Angst, den Bedürfnissen ihres Neugeborenen nicht gerecht zu werden nahmen Überhand. Solche Stimmungs-Schwankungen sind vollkommen normal nach der Entbindung. Halten sie nur wenige Tage an, spricht man vom sogenannten Baby Blues. Hält die Depression dagegen mehrere Monate an, kann es sich um eine postnatale Depression (PND) beziehungsweise postpartale Depression (PPD) handeln.

Eine frisch gebackene Mutter erlebt nach der Entbindung meist eine Achterbahn der Gefühle: Müdigkeit, Erschöpfung, Ungeduld, Anspannung und Freude. Dazu kommt, dass das Neugeborene möglicherweise permanent schreit, das Stillen nicht auf Anhieb klappt oder es einfach unglaublich viel schläft.

Sich an die neue und ungewohnte Situation der Misstimmung zu gewöhnen ist alles andere als einfach. Angst, Frust und Ungeduld führen zu einer bei jungen Müttern weit verbreiteten Depression: Baby Blues. Die Baby Blues Depression ist meist nur wenige Tage präsent und verschwindet von ganz allein.
Unbewusst und ungewollt fällt es einigen Müttern schwer ihr Neugeborenes anzunehmen oder sie sind mit der ungewohnten und fremden Situation überfordert. Zwar ist mit dem Baby ein Traum der jungen Mutter wahr geworden, die neue Lebenssituation ist jedoch alles andere als ein Traum. Die Fakten, dass sich das Leben komplett ändert und das Baby von nun an im Mittelpunkt steht sind für einige Mütter schwer akzeptierbar und sind mögliche Gründe für die Entwicklung einer Depression, die unbemerkt beginnen und sich schleichend entwickeln. Baby Blues verschwindet jedoch nach einigen Tagen wieder und die schönen Momente mit dem Neuzugang überwiegen.

Anders ist es jedoch bei der postnatalen Depression. Die Depression beginnt kurz nach der Entbindung oder im Laufe des ersten Lebensjahres des Neugeborenen und muss professionell behandelt werden.  Postnatale Depressionen sind oftmals schwer erkennbar, da Betroffene dazu neigen, so lange wie möglich die Fassade der glücklichen Mutter aufrecht zu erhalten.

Symptome einer postnatalen Depression

  • Angstzustand extreme Ängste um das Kind und nicht stark genug zu sein
  • Verlust an Interesse und Vergnügen Unlust sich an Aktivitäten zu beteiligen und sexuelle Unlust
  • Appetitstörungen schneller Gewichtsverlust durch Appetitlosigkeit oder gesteigerter Appetit
  • Schlafstörungen Einschlafschwierigkeiten, Probleme beim Durchschlafen und Früherwachen am Morgen
  • Antriebslosigkeit Motivationsschwierigkeiten
  • Schuldgefühle Selbstvorwürfe und Schamgefühle
  • Mangendes Selbstvertrauen Unsicherheit und Reizbarkeit
  • Körperliche Beschwerden Kopfschmerzen, Schwindel, Magenschmerzen sowie Übelkeit

Wann ihr bei einer postnatalen Depression zum Arzt solltet

Eine ärztliche Behandlung ist bei einer postnatalen Depression essentiell und sollte bestenfalls im frühen Stadium angefangen werden. Wenn ihr das Gefühl habt die Kontrolle zu verlieren und eure Ängste euren Alltag bestimmen solltet ihr einen Arzt aufsuchen. Unwissenheit, Angst und Unsicherheit sind jedoch etwas völlig normales bei frischgebackenen Eltern und muss nicht zwangsläufig eine Depression sein. Es sind noch keine Eltern-Profis vom Himmel gefallen, alle müssen es erstmals lernen mit der Situation zurecht zu kommen und sich daran gewöhnen.

Wenn diese Zustände aber zur Belastung werden und länger als 2 Wochen anhalten, solltet ihr euch ärztlichen Rat suchen. Denn Konsequenzen von postnatalen Depressionen können sowohl für die Mutter als auch für das Baby, das die mütterliche Stimmung stark verspürt, gefährlich sein. Die Angstzustände und Panikanfälle einer depressiven Mutter beeinflussen die Entwicklung des Babys indem es selbst Symptome wie Angst, Schlaf- und Essstörungen entwickeln kann.  In den meisten Fällen ist die postnatale Depression durch eine Therapie überwindbar, in schlimmen Fällen ist zur Behandlung jedoch sogar ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Außerdem ist bei jungen Müttern, die bereits vor der Schwangerschaft depressive Phasen erlebt haben, das Risiko einer postnatalen Depression größer.

Nun heißt es aber den Mut nicht zu verlieren! Zwar sind diese Depressionen weit verbreitet, müssen euch aber nicht zwangsläufig treffen. Es ist wichtig bereits während der Schwangerschaft Frauen Zuversicht und Mut zu zusprechen, sowie das ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass sie die auf sie zukommende Situation zusammen meistern werden.

Postpartales Angst-Syndrom: Irrationale Sorgen und Panikattacken bei Müttern

Rund zehn Prozent der frischgebackenen Mütter leiden unter dem postpartalen Angst-Syndrom (auch postpartale Angststörung genannt). Eine Studie der Universität Heidelberg belegt, dass das postpartale Angst-Syndrom sogar häufiger vorkommt als die postpartale Depression.

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