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Aerosole: Mädchen sitzt mit Mund- und Nasenbedeckung im Klassenzimmer

Aerosole: Warum sie so gefährlich sind.

Aerosole können Coronaviren übertragen. Was Aerosole genau sind und wie Sie ihnen entgegenwirken können, erfahren Sie hier.

Was sind eigentlich Aerosole?

Aerosole, auch Schwebeteilchen genannt, sind kleine Mikrotröpfchen von Speichel, die jeder Mensch beim Atmen oder Sprechen in die Luft abgibt. Wir produzieren sie unbemerkt und atmen sie auch unbemerkt wieder ein. Die Teilchen sind keine fünf Mikrometer groß und können mit dem bloßen Auge nicht wahrgenommen werden. Gleichzeitig sind die Aerosole so leicht, dass sie durch die Luft schweben und nur sehr langsam zu Boden sinken. Die Verteilung der Aerosole in der Luft kann man sich etwa wie beim Rauchen vorstellen: Der ausgeatmete Rauch verteilt sich langsam und nebelartig.

Wieso sind Aerosole so gefährlich in der Corona Zeit?

Zwischen den ausgeatmeten Aerosol-Teilchen können sich viele Viren und Bakterien verbergen. Auch das SARS-CoV-2 Virus, das für die Lungenerkrankung COVID-19 verantwortlich ist, kann in Form von Aerosolen ausgeatmet werden.

Das gefährliche an den Aerosolen ist, dass sie aufgrund ihres Gewichts mehrere Meter durch einen geschlossenen Raum fliegen können. Ein Infizierter kann auf diese Weise viele Menschen anstecken, ohne je engeren Kontakt mit ihnen gehabt zu haben. Besonders Personen, die keine direkten Corona-Symptome aufweisen, können unbemerkt infektiöse Aerosol-Partikel verteilen. Durch lautes Sprechen, Schreien, Singen oder körperliche Anstrengung wird der Ausstoß der Teilchen noch erhöht.

In geschlossenen Räumen, wie Klassenzimmern, Büros, Restaurants, Fitnessstudios oder Kirchen, stellen die Aerosole eine große Gefahr dar.

Corona-Risiko im Klassenzimmer

Das ZDF veranschaulicht in einer Grafik die Verteilung der Aerosole in einem Raum.

Zur Grafik

Was schützt vor Aerosolen?

  • Mindestabstand Der Mindestabstand von 1,5 Metern ist sinnvoll, um einer Tröpfcheninfektion vorzubeugen. Die größeren Tröpfchen, die beim Niesen oder Husten ausgestoßen werden, sinken nach ein bis zwei Metern zu Boden. Hält man den Mindestabstand ein, ist die Wahrscheinlichkeit, die Tröpfchen einzuatmen, deutlich geringer.

    Aerosol-Teilchen hingegen können mehrere Minuten oder sogar Stunden in der Luft schweben und sich im Raum verteilen, bevor sie zu Boden sinken. Hierbei gilt die Regel: Je kleiner die Aerosole, desto länger halten sie sich in der Luft. Auch wenn es keine Luftströmung gibt, können sich die Partikel innerhalb weniger Minuten im gesamten Raum ausbreiten. Aus diesem Grund kann der Mindestabstand dann nicht vor einer SARS-CoV-2 Infektion schützen.
  • Maske tragen Die Maskenpflicht in Deutschland wurde nicht grundlos eingeführt. Eine Mund-Nasen-Bedeckung bildet eine Art Barriere, die Tröpfchen, Aerosole und Viren abhält. Wie gut die Maske ihrer Barrierefunktion nachkommt, hängt von der Art der Maske und vor allem davon ab, ob sie richtig getragen wird und dem Träger gut passt. Ist die Maske z. B. zu groß, können die Aerosole an den Seiten der Maske austreten.

    Eine Maske kann einen Teil der Aerosole abfangen. Dennoch sollte man auch mit Maske vorsichtig sein und alle weiteren Hygienevorschriften beachten.

    Plexiglasscheiben und Visiere schützen übrigens nur vor Tröpfcheninfektion, nicht aber vor Aerosolen.
  • Regelmäßiges Lüften - erhöhte Gefach durch Aerosole im Winter? Um das Risiko einer Corona-Infektion durch Aerosole zu verringern, hilft regelmäßiges Lüften. Wichtig ist hierbei, dass ein Luftaustausch entsteht, wodurch die Viren von innen nach draußen geleitet werden. Dazu sollte man am besten regelmäßig stoßlüften, also alle Fenster für kurze Zeit öffnen, nicht nur ein Fenster über einen längeren Zeitraum.

    Im Winter kann die Infektion durch Aerosole zu einem großen Problem werden. Ist es draußen kalt, will man nur ungern lüften. Zusätzlich können Viren bei kühlen Temperaturen deutlich länger überleben. Auf diese Weise lassen sich z. B. auch die hohen Infektionszahlen in den Schlachthöfen im Jahr 2020 erklären. In den klimatisierten Gebäuden konnte das Coronavirus länger überleben und viele Menschen infizieren.

Fördern Lüftungsanlagen die Verbreitung der Aerosole?

Wie gesagt, überleben Viren bei kühlen Temperaturen länger in der Luft. Lüftungsanlagen gelten zudem oft als Virenschleudern. Sie sorgen für einen erhöhten Luftstrom, wodurch sich Viren schneller verteilen. Da sich Aerosole aber ohnehin in zwei bis drei Minuten im Raum ausgebreitet haben, beschleunigt eine Lüftungsanlage die Verbreitung nur leicht, erhöht aber nicht den Virenanteil in der Luft oder die Wahrscheinlichkeit, die Viren einzuatmen.

Heizungen, aber auch die Wärme des eigenen Körpers oder die Wärme von Computerbildschirmen, Kaffeemaschinen oder andere Wärmequellen tragen ebenfalls zu einer schnelleren Verbreitung von Aerosol-Partikeln bei, da durch die Wärme eine Luftbewegung herbeigeführt wird.

Helfen Luftreiniger und Luftfilter gegen Aerosole?

Aerosole in einem geschlossenen Raum lassen sich niemals vollständig verhindern. Selbst draußen an der frischen Luft besteht immer noch ein geringes Risiko, sich das Coronavirus einzufangen.

Moderne Lüftungsanlagen, die einen Raum mit Frischluft versorgen und die alte Luft absaugen können jedoch dabei helfen, den Aerosolgehalt in der Luft zu verringern. Die Luft im Raum wird auf diese Weise quasi mit Frischluft verdünnt. Dennoch kann ein Risiko für die eigene Gesundheit und eine Infektion mit SARS-CoV-2 nicht vollkommen ausgeschlossen werden.

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