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Ein Duschkopf aus dem Wasser tropft in einer Dusche

Wassersparen im Haushalt – es kann so einfach sein

Duschen statt baden, einen Durchflussbegrenzer und Sparduschkopf einbauen oder schlicht die Spartaste der Toilette verwenden: Mit diesen einfachen Tipps reduzieren Sie Ihren Wasserverbrauch im Haushalt drastisch.

In Deutschland können Sie jederzeit den Wasserhahn aufdrehen und sofort fließt sauberes, unbelastetes Wasser aus der Leitung. Und das ist sogar ohne weiteres trinkbar. Was leicht verfügbar ist, verleitet jedoch auch zu einem lockeren Umgang. In Deutschland verbraucht jede Person etwa 125 Liter Wasser am Tag. Provozieren wir damit eine Wasserknappheit? Und wie lässt sich der eigene Verbrauch alltagstauglich einschränken?

Herrscht in Deutschland Wassermangel?

Ein Blick auf die Wetterkarte oder aus dem Fenster lässt einen Wassermangel in Deutschland recht unwahrscheinlich wirken. Doch im Internet suggerieren viele Meldungen eine kurz bevorstehende Dürre-Katastrophe. Was ist denn nun richtig?

Laut Satellitenmessungen gehört Deutschland tatsächlich zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit: Etwa 2,5 Kubik-Kilometer pro Jahr – damit könnte man mehr als eine Milliarde Badewannen füllen. Bisher hat das jedoch kaum Auswirkungen auf den Grundwasserpegel, da es sich vor allem um Oberflächenwasser handelt. Das Umweltbundesamt stellt klar, dass in 96 Prozent der Regionen die Grundwasserpegel stabil sind. Das heißt: Es wird nicht mehr Wasser entnommen, als auf natürlichem Wege neu hinzukommt.

Damit das so bleibt, ist allerdings ein verantwortungsvoller Umgang mit unserem Wasser nötig. Mit den folgenden Tipps und Gadgets können Sie mit wenig Aufwand viele kostbare Liter sparen.

Duschen und Katzenwäsche statt baden

Die Körperpflege ist ein großer Faktor beim Wasserverbrauch. Gerade Baden ist dabei ein Wasserfresser. Ein Vollbad verbraucht je nach Wannengröße etwa 140 Liter Wasser. Beim Duschen mit einem normalen Duschkopf verbrauchen Sie nur etwa 12 bis 15 Liter Wasser pro Minute. Und die können Sie mit einem Sparduschkopf oder einem Durchflussbegrenzer noch um 20 bis 50 Prozent reduzieren. Wenn Sie beim Einseifen das Wasser noch kurz abdrehen, können Sie nochmals bis zu 30 Prozent Wasser sparen.

Tägliches Duschen ist übrigens nicht nur schlecht für den eigenen Wasserverbrauch, sondern auch für Ihre Haut. Experten raten dazu, nicht öfter als zwei- bis dreimal pro Woche zu duschen. Auf eine tägliche Katzenwäsche mit einem Waschlappen im Gesicht, unter den Achseln und im Genitalbereich sollten Sie jedoch nicht verzichten.

Sparspülung in der Toilette benutzen

Nach der Körperpflege bietet die Toilettenspülung das größte Sparpotential. In den meisten modernen WCs sind heutzutage zwei Tasten vorhanden. Benutzen Sie nach dem Pinkeln die kleine Taste statt der großen, reduziert sich der Verbrauch von 9 Liter auf 5 Liter Wasser pro Spülung.

Außerdem sollten Sie Ihren Spülkasten regelmäßig entkalken. Verkalkte Dichtungen führen oft zu einem minimalen, aber konstanten Wasserfluss im WC. Dieser ist kaum sicht- oder hörbar – kann allerdings aufs Jahr gesehen enorme Wassermengen bedeuten.

Sparsam Händewaschen und Zähne putzen

Auch beim Händewaschen lohnt es sich, beim Einseifen den Hahn abzudrehen. Schon mit dieser kleinen Geste lassen sich jedes Mal bis zu 10 Liter Wasser sparen.

Benutzen Sie beim Zähneputzen zudem einen Zahnputzbecher. Den müssen Sie nur einmal füllen und können mit dem gleichen Wasser Ihre Zahnbürste anfeuchten und sich nach dem Zähneputzen den Mund ausspülen. Gleichzeitig läuft so kein Wasser aus dem Hahn, während Sie gerade eine Portion im Mund haben oder damit gurgeln.

Effizient spülen oder Spülmaschine benutzen

Spülen Sie nicht ständig einzelne Töpfe oder Teller. Vermeiden Sie generell das Abspülen unter fließendem Wasser. So kommen über die Woche verteilt enorme Wassermengen zusammen. Sammeln Sie stattdessen immer genug Geschirr, bis sich ein ordentlicher Abwasch in einem vollen Spülbecken lohnt.Moderne Spülmaschinen benötigen übrigens deutlich weniger Wasser als das Abwaschen per Hand.

Die feinen Unterschiede – wo lässt sich noch Wasser sparen?

An vielen weiteren Stellen lässt sich im Haushalt Wasser sparen. Und selbst wenn die Mengen im einzelnen vielleicht klein erscheinen, summieren sie sich doch übers Jahr.

  • Achten Sie beim Kauf von Wasch- und Spülmaschinen auf den Wasserverbrauch und stellen Sie diese erst an, wenn sie auch voll sind.
  • Verzichten Sie bei der Waschmaschine auf Vorwäsche.
  • Durchflussbegrenzer oder Mischdüsen an Wasserhähnen einbauen: Diese sparen 20 bis 50 Prozent Wasser.
  • Dichtungen tauschen: Ein tropfender Wasserhahn verschwendet jeden Tag bis zu 10 Liter Wasser. Auch undichte Stöpsel in der Badewanne sind Wasserverschwender.
  • Waschen Sie Salat, Obst und Gemüse nicht unter fließendem Wasser, sondern in einer Schüssel.

Schadet Wassersparen den Leitungen?

Manchmal hört man, dass Wasser sparen unseren Leitungen schade. Dieses Argument beruht auf einer Tatsache, geht jedoch an der Realität vorbei. Richtig ist: Unsere Wasserleitungen stammen tatsächlich zu einem großen Teil aus den 1970er-Jahren und sind für heutige Verhältnisse viel zu groß. Damals wurde mit einem Verbrauch von 200 Liter pro Person gerechnet, also fast der doppelten Menge. Deshalb fließt das Wasser in den Rohren nur sehr langsam, sodass sich Keime bilden können. Und diese können wiederum die Rohre schädigen. Um das zu verhindern, spülen die Wasserversorger ihre Leitungssysteme jedoch regelmäßig durch. Dies müssen sie ohnehin tun, um mögliche Verkrustungen zu entfernen und Rost vorzubeugen. Wie viel Wasser Sie im Alltag sparen, hat also keinerlei Einfluss auf unsere Wasserleitungen.