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Schafgarbe - Stengel mit Blüten und Gefäß

Schafgarbe: Heilkraut bei Magen-Darm-Beschwerden, Bauchkrämpfen und Entzündungen

Schafgarbe gilt als Heilkraut gegen Magen-Darm-Probleme und Menstruationsbeschwerden. Außerdem hilft es bei kleinen Wunden und Sonnenbrand. In Deutschland finden Sie es an vielen Orten in der Natur. Doch beim Sammeln ist Vorsicht geboten.

Schafgarbe ist von deutschen Wiesen und Wegrändern nicht wegzudenken. Heimisch ist sie auch im Rest von Europa und in Nordasien. Die unterschiedlichen Sorten blühen in allen möglichen Farben. Gemeinsam haben sie die charakteristischen Dolden. Diese setzen sich aus vielen kleinen Einzelblüten zusammen, die ihre Pracht von Mai bis September zeigen.

Die Dolden der Schafgarbe verströmen den aromatischen Duft. Davon fühlen sich wohl auch Schafe angezogen: Die Tiere fressen das Heilkraut besonders gern und brachten ihm hierzulande seinen Namen ein. Wenn Sie die Pflanze in Ihrem Garten anbauen wollen, achten Sie auf einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem Boden.

Pflanzen-Lexikon: Welche Wirkstoffe stecken in der Schafgarbe?

Die medizinische Wirkung der Schafgarbe steckt im getrockneten Kraut der Pflanze. So werden Blüten, Stängel und Blätter bezeichnet, also alle Bestandteile bis auf die Wurzel. Die dort enthaltenen ätherischen Öle hemmen Entzündungen und wirken antibakteriell. Die Bitterstoffe des Krauts regen die Galle und damit die Verdauung an. Außerdem sollen die Gerbstoffe blutstillend wirken und Entzündungen verhindern. Schließlich wird Schafgarbe nachgesagt, Krämpfe zu lösen.

Kräuterapotheke: Hilft Schafgarbe wirklich?

Schafgarbe wird bei Magen-Darm-Beschwerden genommen. Die Pflanze soll bei Blähungen, Verstopfung und Durchfall helfen. Das liegt an den enthaltenen Bitterstoffen, die dafür sorgen, dass der Körper mehr Galle produziert. Zudem lindert das Heilkraut Völlegefühl und Übelkeit.

Auch bei Erkältungen wird Schafgarbe eingesetzt. Wenn die oberen Atemwege betroffen sind, sollen die ätherischen Öle guttun. Auch Frauen mit Menstruationsbeschwerden nehmen das Kraut – wegen der krampflösenden Wirkung.

In Kombination mit Kamille ist die wundheilende Wirkung von Schafgarbe wissenschaftlich bestätigt. Bei inneren und äußeren Verletzungen der Haut beschleunigt das Kraut die Heilung, zum Beispiel bei kleinen Wunden, Entzündungen und Sonnenbrand.

Wichtig

Schafgarbe ersetzt keine schulmedizinische Therapie. Das Kraut unterstützt lediglich eine Behandlung. Nebenwirkungen treten normalerweise nicht auf – wenn Sie allerdings auf Korbblütler allergisch reagieren, sollten Sie Schafgarbe nicht anwenden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn sie schwanger sind oder stillen, bevor Sie das Heilkraut zu sich nehmen.

Schafgarbe selbst sammeln: Achtung, Verwechslungsgefahr!

Schafgarbe gibt es beispielsweise als Tee, Kapseln oder Tropfen zu kaufen. Da die Pflanze aber auf vielen Wiesen in Deutschland wächst, können Sie sie auch sammeln oder selbst pflanzen.

Schafgarbe sammeln – das sollten Sie beachten

  • Die beste Erntezeit ist im Hochsommer – dann sind am meisten ätherische Öle enthalten.
  • Verwenden Sie keine Schafgarbe, die an Weg- oder Feldrändern wächst. Hier ist die Gefahr groß, dass das Kraut durch Hundekot oder Düngemittel verunreinigt ist. Am besten sie pflücken im eigenen Garten.
  • Schneiden Sie die Schafgabe an einem trockenen Tag und hängen Sie sie zum Trocknen in kleinen Sträußen kopfüber an einen geschützten Ort.
  • Aus der getrockneten Schafgarbe bereiten Sie zum Beispiel Tee, Bäder oder Wickel zu.
  • Aus den frischen Blüten können Sie eine leckere Limonade zaubern.
  • Die frischen Blätter eignen sich außerdem zum Würzen von Salaten oder Suppen.

Vorsicht Doppelgänger

Die Schafgarbe hat einige giftige Doppelgänger. Für das ungeschulte Auge sind diese nicht immer eindeutig zu erkennen. Der Riesenbärenklau und der gefleckte Schierling werden bereits bei Kontakt mit Händen oder Beinen gefährlich. Sie reizen die Haut und es können sich Blasen bilden. Verzehren Sie Teile des Schierlings, kann das sogar tödlich enden. Die Pflanze lähmt den gesamten Körper und damit auch die Atemmuskulatur. Am besten lassen Sie sich die Schafgarbe von einer fachkundigen Person zeigen. Achten Sie besonders bei Spaziergängen mit Kindern darauf, dass sie unbekannte Pflanzen nicht berühren oder verzehren.

So bereiten Sie Schafgarbentee selbst zu

  • Zwei Teelöffel getrocknete Schafgarbe mit etwa 250 Millilitern kochendem Wasser aufgießen.
  • Zehn bis 15 Minuten ziehen lassen.
  • Abseihen und nach Geschmack mit etwas Honig süßen.

Der Tee soll zum Beispiel bei Menstruationsbeschwerden helfen, bei Nasenbluten oder Appetitlosigkeit. Trinken Sie dafür ungefähr drei Tassen am Tag.

Schafgarben-Tinktur herstellen – so geht‘s

  • 45 Gramm Schafgarbenkraut in ein Schraubglas füllen.
  • Das Glas mit 40-prozentigem Alkohol auffüllen.
  • Gut verschließen und an einem warmen Ort etwa acht Tage ziehen lassen.
  • Jeden Tag das Glas einmal gut schütteln.
  • Schließlich das Gemisch abseihen.
  • Nehmen Sie die Tropfen dreimal täglich. Dafür jeweils etwa 20 Tropfen mit Wasser verdünnen.

Heilkräuter allgemein

Heilkräuter und Heilpflanzen sind Arzneimittel aus der Natur. Deren Blüten, Blätter, Wurzeln, Sprossteile, Früchte oder Beeren lindern Krankheiten und Beschwerden. Und das bereits seit der Antike. Heute kennen wir etwa 3.000 Heilpflanzen – aus etwa 500 von ihnen werden pflanzliche Arzneimittel hergestellt.

Viele Arzneimittel aus der Schulmedizin basieren auf Pflanzenextrakten. Und auch dort kommen rein pflanzliche Arzneimittel nach wie vor zum Einsatz: zum Beispiel Johanniskraut gegen depressive Verstimmungen oder Mönchspfeffer bei Regelschmerzen. Daneben gibt es auch Heilpflanzen, deren Wirksamkeit nicht eindeutig bewiesen ist.

Was viele nicht wissen: Pflanzliche Medikamente können Wechselwirkungen mit chemischen Arzneimitteln haben – deshalb sollten Sie die Einnahme immer mit Ihrem behandelnden Arzt abklären.