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Nachhaltiger Lebensstil: Das sind die größten Klimaschädlinge im Alltag

Den Klimawandel zu stoppen, ist nicht unmöglich und jede*r Einzelne kann durch einen nachhaltigen und gesunden Lebensstil dazu beitragen. Doch bei der Vielzahl an Tipps ist es gar nicht so einfach, sich nicht im Kleinen zu verlieren. Oder sagen wir mal so: Eine Bambuszahnbürste und der Verzicht auf Plastiktüten sind zwar nachhaltig, aber den Klimawandel können sie leider nicht mal eben aufhalten. Wir stellen Ihnen deshalb die größten Klimaschädlinge im Alltag vor.

Keine Frage: Industrie und Politik haben die Hebel in der Hand, wenn es darum geht, klimaneutral zu werden. Die gute Nachricht: Auch als Endkonsument*innen können wir spürbar zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Wir müssen also keineswegs warten, bis Industrie und Politik in die Gänge kommen, sondern können mit gutem Beispiel voran gehen. Man muss nur wissen, in welchen Bereichen sich persönlicher Verzicht in großem Maße positiv auf das Klima, die Umwelt und damit auch auf unser Fortbestehen auf dieser Erde auswirkt.

Was sind die größten Klimaschädlinge im Alltag?

1. Strom aus Kohlekraftwerken

Stromerzeugung durch Kohle ist für einen Großteil der Treibhausgasemissionen verantwortlich und zählt deshalb zu den Klimaschädlingen schlechthin. Laut Umweltbundesamt entstehen durch unseren Stromverbrauch pro Jahr durchschnittlich 700 Kilo Treibhausgas-Emissionen. Das sind satte sechs Prozent unseres gesamten CO2-Fußabdrucks. Strom aus erneuerbaren Energien verringert die CO2-Emissionen. Es lohnt sich also ohne Frage zu einem zertifizierten Ökostromanbieter zu wechseln. Doch Vorsicht!

Zertifizierter Ökostrom ist nicht gleich zertifizierter Ökostrom

Viele Stromanbieter kaufen grünen Strom zum Beispiel aus veralteten Wasserkraftwerken im In- und Ausland, anstatt ihren Strom aus neuen Kraftwerken zu beziehen und in neue erneuerbare Energie-Kraftwerke zu investieren. Die Krux ist also, echten Ökostrom von grün gewaschenem Strom zu unterscheiden. Um eine gewisse Transparenz und Vergleiche zu ermöglichen, sollte man nur gelabelte beziehungsweise zertifizierte Naturstromanbieter in Betracht ziehen. Aber leider gibt es auch hier eine immer größere Auswahl und viele schwarze Schafe. Empfehlenswerte Siegel sind zum Beispiel „Grüner Strom“ und „ok-power (plus)“.

Zertifizierter Ökostrom ist gut, zusätzlich Strom einsparen noch besser

Die wichtigsten Tipps:
  1. Haus/Wohnung sollte über eine gute Wärmedämmung verfügen
  2. Je größer Haus oder Wohnung sind, desto höher ist der Energieverbrauch. Es lohnt sich also, sich zu fragen: Wie viel Wohnraum benötige ich wirklich?
  3. Elektrogeräte so oft es geht komplett ausschalten (Stand-By-Modus verursacht hohen Energieverbrauch und hohe Stromkosten) beziehungsweise den Stecker ziehen.
  4. In energieeffiziente Elektrogeräte investieren.
  5. Streaming-Dienste nicht am laufenden Band konsumieren.
  6. Nicht mehrere Geräte wie Fernseher, Computer und Handy gleichzeitig benutzen.

2. Flugzeug und Auto

Bei einer einzelnen Flugstrecke von 8.000 Kilometern verursacht eine Person bereits über 2,5 Tonnen CO2. Mit einem Mittelklassewagen könnte man damit rund 12.500 Kilometer zurücklegen. Daher lohnt es sich, mit dem Auto oder der Bahn oder dem Fernbus zu verreisen, sofern möglich. Inlandsflüge ließen sich dadurch auf jeden Fall komplett vermeiden.

Das eigene Auto schadet dem Klima und unserer Gesundheit ebenfalls in hohem Maße. Nutzen wir dagegen öffentliche Verkehrsmittel, können wir damit pro Person und Jahr bis zu 2,5 Tonnen Kohlenstoffdioxid sparen. Hinzu kommt, dass Bahn und Bus mehr Menschen auf einmal transportieren können und dabei weniger Energie verbrauchen. Ebenfalls klimafreundlicher sind Carsharing und Mitfahrgelegenheiten. Weitere Alternativen: Elektroautos und natürlich können wir auch Strecken mit dem Fahrrad und zu Fuß zurücklegen. 

3. Tierische Lebensmittel

Die Tierhaltung verursacht weit mehr als die Hälfte der Treibhausgase in der Landwirtschaft. Nicht nur CO2, sondern vor allem Methan und Lachgas gelangen so zuhauf in unsere Atmosphäre. Am problematischsten sind Rinder, da sie die höchsten Methan- und Lachgas-Emissionen verursachen. Weniger Rinder zu essen, wäre also sehr gut fürs Klima und für uns.

Weniger tierische Produkte zu konsumieren, bedeutet zudem:

  • Weniger Tiermist und Gülle – beide Düngemittel setzen ebenfalls Methan und Lachgas frei.
  • Mehr Weidefläche – gut für die Biodiversität.
  • Geringerer Frischwasser- und Energieverbrauch – gilt besonders für beheizte Massentierhaltungsställe.
  • Gesünderes und längeres Leben.
    (Link ergänzen: Mehr Infos zu den Folgen des Klimawandels für unsere Gesundheit)

Ist Laborfleisch die Lösung?

Seit 2013 wird am Laborfleisch – auch „Good Meat“ genannt – getüftelt. Für In-Vitro-Fleisch werden Rindern, Schweinen und beispielsweise Hühnern Zellen entnommen, im Labor isoliert, kultiviert, anschließend en Masse gezüchtet, um daraus am Ende große Fleischmassen formen zu können.

Laut Forscher*innen lassen sich mit In-Vitro-Fleisch 78 bis 96 Prozent der Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum echten Fleisch aus konventioneller Tierhaltung einsparen. Zudem spart man rund 99 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche und verbraucht bis zu 96 Prozent weniger Wasser. Und klar entfallen damit auch massig Tierqualen. Laborfleisch soll ebenfalls dazu beitragen, den Welthunger zu stoppen, da man mehr Menschen mit Fleisch versorgen könnte. Derzeit arbeiten rund 80 Start-ups weltweit daran, damit das „Good Meat“ bald überall verzehrt werden kann.

Lebensmittelverschwendung

Weniger Lebensmittel wegwerfen, mehr Bio-Produkte und regional kaufen, das hält uns und die Umwelt gesund. In der konventionellen Landwirtschaft entstehen durch den Einsatz von Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger rund 20 Prozent mehr Treibhausgase. Zudem verursachen Produkte aus Übersee und aus Treibhausanbau natürlich ebenfalls mehr CO2 als regionale Freilandanbau-Produkte. Denken wir nur mal an den Massenverzehr von Avocados ...

Konsumprodukte

Durchschnittlich entstehen in Deutschland pro Person und Jahr rund 3,79 Tonnen CO2-Äquivalente. 34 Prozent (über ein Drittel) der Treibhausgas-Emissionen sind somit ausschließlich auf unseren Konsum – also den Kauf von Elektrogeräten, Kleidung und so weiter zurückzuführen. Achten wir also mehr und mehr auf eine nachhaltige Produktion, nutzen Dinge so lange wie möglich, lassen sie reparieren oder kaufen wir auch mal etwas gebraucht, tauschen, teilen oder leihen wir das eine oder andere Produkt, reduzieren wir damit den CO2-Ausstoß um einiges und sparen ganz nebenbei auch einige Euros.

Ermitteln Sie Ihren CO2-Fußabdruck

Auf der Webseite des Umweltbundesamtes (UBA) können Sie einen CO2-Schnellcheck, eine CO2-Bilanz sowie ein CO2-Szenario berechnen lassen. Letzteres dient dazu, in die Zukunft zu schauen, um mögliche Veränderungen, die Sie im Alltag vornehmen, in die Berechnungen mit einfließen lassen zu können.

Zum CO2-Rechner

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Wir geben Ihnen einen Überblick darüber, inwieweit sich der Klimawandel bereits jetzt auf unsere Umwelt und damit auch auf unsere Gesundheit auswirkt.

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Tipps für eine nachhaltige und umweltbewusste Erziehung

Den Klimawandel zu leugnen, würde bedeuten, dass wir nach und nach unser Leben auf dem Planeten Erde verspielen. Daher führt kein Weg daran vorbei, dass sich jeder von uns verantwortlich fühlt, bewusster durch den Alltag geht und etwas verändert, sofern wir nicht eh schon dabei sind. Gleiches gilt für unsere Kinder.

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Impfungen

Auch mit Impfungen können Sie Krankheitsrisiken senken und Ihre Gesundheit aktiv schützen. Das gilt für Kinder wie Erwachsene, zu Hause wie auf Urlaubsreisen. Die BIG unterstützt Sie und trägt die Kosten für Schutzimpfungen und Reiseimpfungen.

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