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Kind übt mit einer Logopädin.

Logopädie: gezielt Kommunikationsfähigkeit steigern

Logopädie beschäftigt sich mit der Therapie von Sprach-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen. Ziel der Behandlung ist es, die Kommunikationsfähigkeit der Betroffenen zu steigern.

Logopädie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich in erster Linie mit Sprache, Sprechen und der Stimme befasst. Logopädie hilft Kindern und Erwachsenen, die z. B. Probleme mit der richtigen Artikulation oder Lautbildung haben, sich im Alltag besser zu verständigen und sich im sozialen Umfeld zurechtzufinden. Logopäden behandeln Störungen der Sprache und Stimme. Zusätzlich können sich Schluckstörungen und Störungen der Hörfunktion negativ auf die Kommunikationsfähigkeit auswirken. Diese werden ebenfalls in der Therapie behandelt. Logopädie arbeitet nicht mit Medikamenten, sondern mit speziellen therapeutischen Übungen.

Logopädie - so funktioniert's

  1. Verordnung durch den Arzt:Eine Therapie wird von speziell ausgebildeten Logopäden durchgeführt und kann durch Haus- und Kinderärzte sowie durch HNO-Ärzte verordnet werden. Meist werden 10 bis 20 Behandlungseinheiten verschrieben. Reicht die Anzahl der Sitzungen nicht aus, um die Probleme des Patienten zu beheben, können weitere Verordnungen ausgestellt werden.
  2. Keine Genehmigung durch die BIG:Die Behandlung muss vorab nicht von uns genehmigt werden, d. h. Sie können mit Ihrem Rezept direkt zu einem Logopäden gehen.
  3. Die BIG übernimmt die Kosten:Auch logopädische Behandlungen zählen zum Leistungsumfang der BIG. Volljährige Versicherte müssen 10 Prozent der Behandlungskosten und einmalig 10,00 Euro für das Rezept selbst zahlen.

Für wen eignet sich Logopädie?

Eine logopädische Therapie kann sowohl für Erwachsene als auch für Kinder von Nutzen sein. Zu den Einsatzbereichen gehören unter anderem:

  • Saug- und Schluckstörungen bei Neugeborenen
  • Schluckstörungen bei Erwachsenen
  • Störungen der Sprachentwicklung bei Kindern
  • Sprechangst
  • Lese-Rechtschreibschwäche
  • Lautfehlbildungen
  • Stottern
  • Sprech- und Sprachstörungen

Wie läuft eine logopädische Therapiesitzung ab?

Zu Beginn einer logopädischen Therapie erstellt der Logopäde eine Diagnose. Beim Diagnoseverfahren helfen verschiedene Tests dabei, genau die Sprachbereiche zu identifizieren, die beim jeweiligen Patienten beeinträchtigt sind. Auf Basis dieser Tests und vorheriger ärztlicher Befunde entwickelt der Logopäde ein individuelles Therapiekonzept. Die Therapie kann aus verschiedenen Übungen bestehen. Hierzu gehören zum Beispiel:

  • Schlucktechniken
  • Atemübungen
  • Sprech- und Stimmtechniken
  • Übungen zur motorischen Technik (z. B. die Nase mit der Zungenspitze berühren)
  • Bewegungstherapien
  • Nachsingen von Tönen und Liedern

Logopädie - drei Therapieformen

Man unterscheidet in der Logopädie zwischen drei wesentlichen Therapieformen – der Sprach-, Sprech- und Stimmtherapie:

  • Sprachtherapie In der Sprachtherapie werden Probleme der Sprachentwicklung und im Sprachgebrauch behandelt. Der Logopäde versucht hier, die Fähigkeit, in zusammenhängenden Sätzen zu sprechen, den Umfang des Wortschatzes oder auch das Sprachverständnis zu verbessern. Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche erhalten z. B. oft Sprachtherapien.
  • Sprechtherapie Eine Sprechtherapie befasst sich damit, wie jemand spricht. Hier steht also die korrekte Aussprache und Artikulation im Fokus der Therapie. Der Logopäde versucht ebenfalls, auf die Sprech-Geschwindigkeit, Atmung und das Schlucken Einfluss zu nehmen.
  • Stimmtherapie Eine Stimmtherapie soll die Stimme des Patienten fördern. Die Betroffenen leiden oftmals unter einem Räusperzwang oder Heiserkeit. Hier werden ebenfalls die Atmung, die Artikulation und der Schluckvorgang therapiert.

Logopädie für Kinder

Logopädie wird sehr häufig bei Kindern angewendet. Eine Therapie wird für Kinder im Alter von vier Jahren empfohlen, wenn sie im Vergleich zu Gleichaltrigen noch immer deutliche Schwächen aufweisen. Wodurch genau diese Störungen beim Sprechen oder in der Stimme verursacht werden, ist nicht eindeutig klar. Experten gehen davon aus, dass eine solche Störung erblich ist. Ob Ihr Kind eine logopädische Behandlung benötigt, kann der Kinderarzt beurteilen. Oft handelt es sich nur um eine Verzögerung in der Sprachentwicklung, die vom Kind in wenigen Monaten „aufgeholt“ wird.

Logopädie für Kinder findet meist in Einzelsitzungen in einer logopädischen Praxis statt. Diese dauern etwa 45 Minuten. Die logopädischen Therapieinhalte werden dem Kind spielerisch vermittelt. Dazu setzt der Logopäde z. B. Memory-Spiele, Singen oder andere Übungen zur Förderung der Mundmotorik und Stärkung der Zungenmuskulatur ein.

Logopäden beziehen Eltern gerne in die Therapie mit ein. Die Eltern lernen, wie Sie mit Ihrem Kind zu Hause weitere Übungen durchführen und so die Sprachentwicklung fördern können.