Kindesmissbrauch

BIG direkt gesund unterstützt Kampagne gegen Kindesmissbrauch

DORTMUND, 18.11.2022. BIG direkt gesund begrüßt ausdrücklich die Kampagne „Schieb den Gedanken nicht weg!“ zur Aufklärung über sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen, die am 17. November 2022 in Berlin von Bundesfamilienministerin Lisa Paus und der Missbrauchsbeauftragten Kerstin Claus vorgestellt worden ist. Die Botschaft: Kinder und Jugendliche sind vor allem im eigenen Umfeld der Gefahr sexueller Gewalt ausgesetzt. „Wir werden mit den Möglichkeiten, die sich uns als Krankenkasse bieten, diese Kampagne unterstützen“, verspricht Peter Kaetsch, Vorstandsvorsitzender der BIG.

Die Möglichkeiten von Krankenkassen, Kindesmissbrauch zu verhindern oder aufzuklären, sind sehr eingeschränkt. „Uns liegen bei einem Arzt- oder Krankenhausbesuch unserer Versicherten nur die Abrechnungskennziffern und Diagnosen vor. Wir haben jedoch im Gegensatz zu Ärztinnen und Ärzten sowie Kliniken keine Anamnesedaten. Das heißt, wir wissen, dass ein Kind einen Armbruch erlitten hat. Aber ob dieser durch einen Sturz von einem Spielgerät oder durch eine Misshandlung hervorgerufen wurde, wissen wir nicht“, so Peter Kaetsch.

 

Peter Kaetsch, Vorstandsvorsitzender der BIG direkt gesund

Peter Kaetsch, Vorstandsvorsitzender der BIG direkt gesund | © Stephan Schütze / BIG direkt gesund

Nutzung von GKV-Routinedaten klären

Die zentrale Frage ist, wie mit den GKV-Routinedaten zur Aufklärung von Kindesmissbrauch beigetragen werden kann. Dabei sind datenschutzrechtliche Fragestellungen zu klären, zum Beispiel inwiefern die Auswertung und Weitergabe solcher Daten auf welcher Ebene der Datenverdichtung möglich ist oder möglich gemacht werden muss. „Dazu muss auf politischer Ebene geklärt werden, welches Gut höher zu bewerten ist: der Daten- oder der Kinderschutz“, so Peter Kaetsch.

Unterstützung für das Projekt MeKidS.best

Die BIG ist selbstverständlich dazu bereit, bei Kooperationen mit allen Akteurinnen und Akteuren rund um das Thema Kinderschutz mitzuwirken und tut dies bereits. Seit März 2021 unterstützt die BIG das Konsortium des Innovationsfondsprojektes MeKidS.best – Medizinischer Kinderschutz im Ruhrgebiet. Gemeinsam wurde in  dem Projekt eine neue Versorgungsform entwickelt, die auf das gesamte Bundesgebiet ausgerollt werden soll. Dabei soll erstmalig medizinischer Kinderschutz standardisiert, sektorenübergreifend und in lokalen sowie regionalen Netzwerken aufgebaut, erprobt und evaluiert werden. „Bei der BIG sind auch viele Kinder versichert. Wir möchten diese so gut wir können vor jeglicher Form von Missbrauch schützen“, bekräftigt Peter Kaetsch.

 

Versicherte und Mitarbeitende für das Thema sensibilisieren

Zudem wird die BIG die eigenen 512.000 Versicherten und 940 Mitarbeitenden für das Thema weiter sensibilisieren. „Wir appellieren an unsere Mitarbeitenden wie auch an unsere Versicherten, nicht wegzuschauen, wenn möglicherweise im eigenen Umfeld ein Kind missbraucht wird. Wir werden dafür auch auf die Aufklärungs- und Hilfeseite der Kampagne hinweisen, die gestern vorgestellt wurde“, so Peter Kaetsch.

 

Hier geht es zum Hilfe-Portal gegen sexuellen Missbrauch

Kindesmissbrauch

Hier geht es zur Webseite von MeKidS.best

Kindeswohl