Fentanyl: Zwischen Heilung und Sucht – so gefährlich ist das Opioid

Letzte Aktualisierung: 30. Oktober 2025Lesezeit: 3 Minuten
Fentanyl ist ein extrem starkes, verschreibungspflichtiges Schmerzmittel, das zur Gruppe der Opioide gehört. Gerade deshalb ist es wichtig, die Gefahren von Fentanyl genau zu kennen.
Eine Spritze mit Nadel, weißes Pulver und Tabletten liegen auf einem Tisch

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Hier erfährst du, wie Fentanyl wirkt, bei welchen Schmerzen es eingesetzt wird und warum der Wirkstoff so riskant sein kann.

Was ist Fentanyl?

Fentanyl ist ein synthetisches Opioid und eines der stärksten bekannten Schmerzmittel. Es wirkt, indem es die Schmerzweiterleitung in deinem Nervensystem blockiert. Der Wirkstoff bindet an spezielle Opioidrezeptoren im zentralen Nervensystem. Dadurch wird verhindert, dass schmerzleitende Botenstoffe freigesetzt werden. Das Ergebnis: Schmerzreize erreichen das Gehirn kaum noch – du nimmst Schmerzen viel schwächer oder gar nicht mehr wahr.

Typischerweise wird Fentanyl in der Intensivmedizin direkt in die Vene verabreicht, zum Beispiel bei Operationen. Bei dauerhaft starken Schmerzen, etwa bei Krebserkrankungen, verschreibt der Arzt aber auch oft Fentanyl-Pflaster. Diese Pflaster geben den Wirkstoff über die Haut kontinuierlich an deinen Körper ab. Es gibt außerdem Fentanyl-Nasensprays oder Lutschtabletten, die besonders schnell wirken und bei akuten Schmerzattacken eingesetzt werden.

Fentanyl: Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Wie alle starken Opioide kann auch Fentanyl zu Nebenwirkungen führen. Besonders zu Beginn der Behandlung treten häufig Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, Verstopfung oder vermehrtes Schwitzen auf. Manche Nebenwirkungen lassen mit der Zeit nach, die Verstopfung bleibt jedoch meist bestehen und muss oft mit anderen Medikamenten behandelt werden.

Du solltest wissen, dass Fentanyl mit vielen Medikamenten und auch mit Alkohol unerwünschte Wechselwirkungen haben kann. Deshalb gilt: Nimm niemals andere Medikamente oder Alkohol ein, wenn du mit Fentanyl behandelt wirst, ohne zuvor mit deinem Arzt oder deiner Apotheke gesprochen zu haben! 

Bei Fentanyl-Pflastern ist besondere Vorsicht geboten: Wird die Haut wärmer (zum Beispiel durch Sauna, Heizdecke oder Sonnenbaden), kann das Pflaster mehr Wirkstoff abgeben – eine gefährliche Überdosierung droht.

Anwendung von Fentanyl: Darauf musst du achten

Fentanyl ist etwa 100-mal stärker als Morphin, das auch zur Gruppe der Opioide gehört. Genau deshalb wird es nur in der niedrigsten wirksamen Dosis eingesetzt. Fentanyl-Pflaster gibt es in verschiedenen Stärken und sie werden in der Regel alle 72 Stunden gewechselt. Achte beim Pflasterwechsel darauf, dass keine Rückstände auf deiner Haut bleiben und entsorge benutzte Pflaster sicher – sowohl für Kinder als auch für Tiere.

Wichtig: Setze Fentanyl niemals abrupt ab! Es drohen Entzugserscheinungen. Die Dosis darf nur Schritt für Schritt und immer nach ärztlicher Absprache reduziert werden.

Fentanyl: Suchtgefahr und Missbrauch

Die hohe Wirksamkeit von Fentanyl macht es in der Medizin so wertvoll – aber auch gefährlich. Schon kleinste Mengen können schnell süchtig machen und eine Überdosierung kann tödlich enden. In Deutschland wird Fentanyl zunehmend auch illegal verkauft oder als Bestandteil anderer Drogen missbraucht. Viele Konsumenten unterschätzen die Gefahr: Bereits winzige Mengen können zu einer gefährlichen Atemlähmung führen.

Fentanyl und andere synthetische Opioide tauchen in immer neuen Varianten auf dem Schwarzmarkt auf. Die genaue Zusammensetzung ist meist unbekannt, das Risiko einer Überdosierung steigt dadurch enorm – besonders für Menschen, die Fentanyl unwissentlich oder experimentell konsumieren. Fentanyl fällt unter das Betäubungsmittelgesetz und ist nicht ohne entsprechendes Rezept zu haben. Handel und illegale Besitz stehen unter strengen Strafen!

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Verantwortungsvoller Umgang mit Fentanyl

Fentanyl ist bei schweren Schmerzen ein wichtiges Medikament, bringt aber auch erhebliche Risiken mit sich. Setze Fentanyl deshalb immer nur nach ärztlicher Anweisung ein und informiere dich über mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen. Sprich offen mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin, wenn Du Fragen hast oder unsicher bist.

Verfasst von
BIG-Redaktion

Medizinisch geprüft von Vita Health Media