Wenn sich die Biester erst mal auf den Köpfen eurer Kinder breitgemacht haben, ist das für die gesamte Familie kein Vergnügen. Denn dann heißt es: Haare waschen, mit dem Läusekamm nacharbeiten und desinfizieren, was das Zeug hält. Dennoch besteht kein Grund zur Panik: Die kleinen Parasiten vermehren sich zwar in Windeseile und sind mehr als unangenehm, aber zum Glück ungefährlich.
In 99 Prozent der Fälle werden Kopfläuse von Haar zu Haar übertragen. Springen und fliegen können sie übrigens nicht. Sie krabbeln von Kopf zu Kopf und sind dabei ziemlich flink. Da sie es genau wie wir im Winter muckelig haben wollen, flüchten sie mit uns in Warme: Vornehmlich dort, wo sich viele Menschen aufhalten, die dann auch noch gerne die Köpfe zusammenstecken - in Kitas, Schulen und Co. - und unter dicke Wintermützen. Am Hinterkopf und oberhalb der Ohren fühlen sie sich besonders wohl.
Ähnlich wie Stechmücken ernähren sich Kopfläuse von unserem Blut und sondern während sie an unserer Kopfhaut "knabbern" eine Flüssigkeit ab, die zu Rötungen und Juckreiz führt.
Euer Kind kratzt sich laufend am Kopf, die Kopfhaut ist gerötet und ihr vermutet einen Kopflausbefall? Dann hat euer Kind die Läuse nicht erst seit gestern, sondern wahrscheinlich schon seit einiger Zeit. Bis ihr den Befall bemerkt, vergehen tatsächlich meist mehrere Wochen.
Mit diesen fünf SOS-Tipps werdet ihr Kopfläuse wieder los!
1. Läuse-Test
Bevor ihr die betroffenen Köpfe mit speziellem Shampoo behandelt, müsst ihr wirklich sicher sein, dass es sich um Kopfläuse handelt. Macht die Haare nass und tragt eine Pflegespülung auf. Sind die Haare von Läusen befallen, klammern sich diese durch die Feuchtigkeit noch stärker an den Haaren fest. Dann kämmt ihr mit dem Läusekamm (aus der Apotheke) jede Strähne von der Kopfhaut beginnend bis zu den Haarspitzen durch. Durch die Pflegespülung sollten die Haare gut kämmbar sein. Seid ihr mit einer Strähne durch, streift den Kamm an einem hellen Handtuch ab. So könnt ihr die Parasiten am besten entlarven.
Läuse-und Nissenkämme
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2. Engstes Umfeld informieren
Gibt es keine Zweifel, solltet ihr schleunigst allen Personen und Einrichtungen Bescheid geben, die eure Kinder (oder ihr) in der letzten Zeit besucht haben. Zudem sollten natürlich alle Köpfe der engsten Familienmitglieder einen Läuse-Test machen.
Anti-Läuse-Präparate
Anti-Läuse-Shampoos beinhalten häufig sehr aggressive Inhaltsstoffe, die zum Teil sogar leicht entflammbar und keine Wohltat für die Kopfhaut sind. Lasst euch am besten in einer Haut- oder Kinderarztpraxis beziehungsweise in einer Apotheke beraten. Gerade wenn es um die Kopfhaut von Kindern geht, die noch sensibler ist als die eines Erwachsenen.
Bei Schwangeren, Stillenden, Neugeborenen und Kleinkindern sollte zuerst nur ein Läusekamm verwendet werden, der alle vier Tage über zwei Wochen lang zum Einsatz (wie oben beschrieben) kommen sollte. Die Erfolgsquote, die Parasiten loszuwerden, liegt dabei allerdings nur bei rund 50 Prozent.
4. 17 Tage-Kur
- 1. Tag: Ihr behandelt die Kopfhaut und Haare mit dem Läuseshampoo. Haltet euch exakt an die Packungsbeilage (Menge, Einwirkzeit und ähnliche Hinweise).
- 5. Tag: Die ersten Läuse und Larven sind jetzt abgetötet. Eier und Nissen können allerdings überlebt haben. Kämmt deshalb mit dem Läusekamm die nassen Strähnen aus, um nachgeschlüpfte Larven rechtzeitig zu entfernen.
- 8., 9. und 10. Tag: Wiederholt die Behandlung.
- 11. oder 12. Tag: Behandlung mit Läusemittel
- 13. Tag: erneute Kontrolle mit dem Läusekamm im nassen Haar
- 17. Tag: letzte Kontrolluntersuchung im nassen Haar
5. Begleitende Maßnahmen
Sind die Läuse vom Kopf gefallen, können diese höchstens 55 Stunden ohne Blut überleben und trocknen dann aus. Daher müsst ihr nicht gleich den Teppich oder Vorhänge desinfizieren.
Es reicht, wenn ihr ...
Haarbürsten und Kämme in heißer Seifenlösung reinigt. Handtücher, Unterwäsche und Bettwäsche bei mindestens 60 Grad wascht. Kuscheltiere, Mützen, Schals, Decken und Kopfkissen heiß wascht, drei Tage in eine Plastiktüte oder wahlweise 48 Stunden in die Gefriertruhe steckt.
In eurem Kindergarten, in der Kita oder eurer Schule gibt es laufend neue "Läuse-Fälle"? Dann informiert euch über die "Laus raus Kampagne".