Kleinkind hält Hände an die Wangen und staunt mit offenem Mund

Das können wir von Kleinkindern lernen

Kinder zu haben ist unglaublich schön, aber auch ziemlich herausfordernd. Mal ist der Nachwuchs zu langsam, mal zu laut, mal zu chaotisch. Aber bevor ihr euch jetzt fragt, wie ihr ihm Dinge abgewöhnen oder ihn anleiten könnt, versucht doch mal stattdessen, euch etwas von ihm abzuschauen. Gerade Kleinkinder haben nämlich viele zauberhafte Eigenschaften, die auch für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene extrem wertvoll sind. Deshalb verraten wir euch, welche sechs Dinge wir von Kleinkindern lernen können.

Sechs Dinge, die wir von Kleinkindern lernen können

1. Im Augenblick leben

Je älter wir werden, desto mehr Verpflichtungen haben wir. Besonders in der Weihnachtszeit. Dabei vergessen wir häufig, zwischendurch einfach mal kurz den Augenblick zu genießen und uns über die kleinen Dinge des Lebens zu freuen. Kleinkinder haben damit gar kein Problem. Wenn sie plötzlich eine Pfütze zum Reinspringen, Schneeflocken oder einen Vogel im Baum entdecken, halten sie die Zeit einfach an und beobachten, staunen, wundern und freuen sich. Versucht zwischendurch auch mal kurz innezuhalten, nur im Hier und Jetzt zu leben und eure Umwelt ganz bewusst wahrzunehmen.

2. Kommunikation mit Fremden

Kleinkinder sind wahre Meister darin, ganz unbedarft und ohne sich zu fragen, was das andere Kind von ihnen denken könnte, Kontakt aufzunehmen. Ohne auch nur den Namen zu kennen oder gar richtig kommunizieren zu können, haben sie auch schon einen neuen Spielkameraden gefunden. Was machen wir Großen? Wir mustern unser Gegenüber, fragen uns, wie uns die andere Person findet und ob es okay ist, diese anzusprechen. Auch wir sollten uns häufiger trauen, einen kurzen Plausch mit fremden Erwachsenen auf dem Spielplatz, im Park, im Wartezimmer oder wo auch immer zu halten, sofern uns danach ist. Und wer weiß, vielleicht entsteht dadurch ja sogar eine neue Freundschaft.

3. Emotionen zeigen

Wenn Kleinkinder traurig sind, weinen sie, wenn sie glücklich sind, lachen sie, wenn sie zornig sind, wird geschmollt. Sie fragen sich nicht, was die anderen dann über sie denken, ob sie zu laut sind oder verletzlich wirken. Sie zeigen ungefiltert ihre Gefühle, weil sie in genau diesem Augenblick so fühlen. Hand aufs Herz: Wie häufig verbieten wir Älteren uns zu weinen, anderen zu sagen, dass wir wütend oder enttäuscht oder schlecht gelaunt sind? Und selbst wenn wir uns gerade freuen oder über etwas herzhaft lachen müssen, halten wir uns oft damit zurück. Natürlich gibt es Situationen, in denen es wichtig ist, die Contenance zu bewahren, aber manchmal würde es uns besser gehen, zu unseren Emotionen zu stehen und sie offen zu kommunizieren.

4. Hunger- und Sattgefühl

Babys und Kleinkinder zeigen, wenn sie Hunger haben, aber sie hören auch auf zu essen, wenn sie satt sind. Und gerade beim Sattgefühl haben ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene häufiger Probleme. Wenn wir gestresst oder gelangweilt sind, überessen wir uns schnell oder, weil es so gut schmeckt. Machen wir eine Diät, wird auch das Hungergefühl häufig verdrängt. Bis wir nicht mehr anders können, dem Heißhunger erliegen und uns wieder mal überessen. Wir könnten uns einigen Frust ersparen, wenn wir wieder mehr auf unseren Körper und somit auf unser Hunger-und Sattgefühl hören und beispielsweise unsere Gefühlslagen weniger über das Essen kompensieren.

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5. Bedingungslose Liebe und vergeben können

Kleinkinder sind ebenfalls die größten Vorbilder, wenn es darum geht, anderen zu sagen, dass sie sie gernhaben oder lieben. Ganz egal, ob es der Großvater, die Mama oder die Erzieherin ist. Sie fragen sich auch nicht, ob sie das ihrem Gegenüber sagen dürfen und wie dieser darauf reagiert. Dass Kinder bedingungslos lieben, spürt ihr vor allem daran, dass sie in der frühen Kindheit alles verzeihen und nicht nachtragend sind – anders als wir. Wir erwarten für unsere Liebe häufig etwas im Gegenzug, haben Angst, andere mit unserer Zuneigung zu überfordern oder fühlen uns selbst von ihr erdrückt. Hierbei spielt häufig das innere (Schatten-)Kind eine tragende Rolle.

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6. Äußerlichkeiten sind unwichtig

Was wir außerdem von Kleinkindern lernen können? Sie ziehen ihren Bauch nicht ein, wenn dieser nach dem Essen dick und rund ist, und sie fragen sich auch nicht, ob sie besser oder schlechter aussehen als andere. Und schon gar nicht stehen sie vor dem Spiegel und mäkeln an sich herum. Ist das nicht unglaublich befreiend, wenn wir ebenfalls damit aufhören, uns für unsere Figur, angebliche Unperfektheiten oder Ähnliches schlecht und minderwertig zu fühlen? Das bedeutet nicht, dass ihr euren Körper und euer Aussehen laufend im Spiegel bestaunen und euch schön finden müsst (Body Positivity). Es geht eher darum, einfach mal gar nicht darüber nachzudenken, wie wir aussehen oder ob wir dieses oder jenes Kleidungsstück tragen „dürfen“. Kurzum geht es um eine neutrale Sicht auf uns – ganz ohne Wertung und stattdessen um Anerkennung dafür, was unser Körper tagtäglich leistet. 

Wenn das mal nicht gute Vorsätze fürs neue Jahr sind ... :)

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