Inhalt
- Muttermilch kann viel mehr als „nur“ Dein Baby ernähren. Sie steckt voller natürlicher Wirkstoffe, die auch außerhalb des Stillens nützlich sind – zum Beispiel bei wunder Haut, kleinen Verletzungen oder sogar verklebten Augen.
- Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Muttermilch antibakteriell wirken kann. Das heißt: Sie hilft, Keime zu bekämpfen – zum Beispiel bei Windelausschlag. Auch Hebammen empfehlen manchmal ein paar Tropfen Muttermilch auf kleine Hautreizungen oder zur Pflege bei Milchschorf.
- Aber Achtung: Wenn die Haut entzündet, offen oder eitrig ist – bitte immer erst eine Ärztin oder Hebamme fragen.
Muttermilch hilft bei folgenden Erkrankungen
Muttermilch kann mehr als satt machen. Sie enthält viele wertvolle Stoffe wie Immunglobuline, Enzyme und lebende Abwehrzellen. Kein Wunder also, dass viele sie auch außerhalb des Stillens nutzen. Studien zeigen, dass Muttermilch antibakteriell wirken kann. Gerade bei Windelausschlag oder leichten Hautreizungen berichten viele Eltern von positiven Erfahrungen. Auch Hebammen empfehlen manchmal ein paar Tropfen Muttermilch auf Milchschorf oder kleine Hautstellen. Mehr zu Hautreizungen bei Babys findet ihr hier.
- Hauterkrankungen Dank ihrer guten Fette und Immunglobuline kann Muttermilch nicht nur innerlich zum Beispiel die Darmflora stärken und diese vor Entzündungen schützen. Auch äußerlich soll sie etwa die empfindliche Babyhaut widerstandsfähiger machen und bereits bestehende Entzündungen lindern. Hat euer Sprössling zum Beispiel ein Ekzem, eine Windeldermatitis oder Neurodermitis, könnt ihr die Muttermilch auf die betroffenen Hautstellen auftupfen und/oder ein Sitzbad damit machen. Handelt es sich um chronische Erkrankungen oder verschlechtert sich der Gesundheitszustand eures Kindes (eitrige Bläschen, Fieber, generelles Unwohlsein), müsst ihr euren Kinderarzt informieren.
- Wunden und Schrammen Ein kleiner Sturz hier, ein Kratzer da. Wenn sich Hauterkrankungen mit Muttermilch lindern lassen, dann klappt dies natürlich auch bei kleineren Wunden, Kratzern oder Schrammen, die ihr ebenfalls mit der puren Muttermilch betupfen könnt.
- Insektenstiche Babys sollten noch nicht mit Insektenschutzsprays behandelt beziehungsweise eingecremt werden. Mit der richtigen Kleidung, Fliegengittern und Ähnlichem könnt ihr bereits viel bewirken. Wird euer Baby dennoch gestochen, könnt ihr als Sofortmaßnahme ebenfalls Muttermilch auf den Stich geben. Hat sich der Stich entzündet oder ist stark angeschwollen, solltet ihr allerdings sofort einen Arzt aufsuchen.
- Verklebte Augen und Heuschnupfen Babys und Kleinkinder haben häufiger mal mit verklebten und gereizten Augen zu kämpfen. Hebammen empfehlen dann, eine sterile Kompresse mit Muttermilch zu beträufeln und diese auf das betroffene Auge zu legen. Ihr könnt stattdessen auch einen Finger beträufeln und damit anschließend sanft übers Augenlid fahren oder ein paar Tropfen Muttermilch (am besten während des Stillens) direkt ins Auge geben. Bevor ihr ein entzündetes Auge damit behandelt, solltet ihr zur Sicherheit dennoch euren Kinderarzt aufsuchen und abklären, ob eine medizinische Behandlung notwendig ist. Vor allem Frühchen und generell Neugeborene sind anfällig für Bindehautentzündungen, die häufig schwerer verlaufen können.
- Zahnungsschmerzen Bekommt euer Kind Zähne, könnt ihr neben Beißringen und Co. auch einen Schnuller verwenden, den ihr vorher in eine Eiswürfelform steckt, die mit Muttermilch, anstatt mit Wasser gefüllt ist. Achtet dabei allerdings darauf, dass die Form nicht zu groß ist. Ist die Muttermilch fest, könnt ihr eurem Knirps das Muttermilcheis zum Lutschen geben.
Selbstgemacht: Muttermilch-Creme, Seife & Globuli
Muttermilch-Creme
Sofern ihr die Möglichkeit habt, solltet ihr die pure Muttermilch einer Creme immer vorziehen. Eine Creme kann dann sinnvoll sein, wenn ihr viel unterwegs seid oder wenn der Papa mal allein mit dem Sprössling ist. Ihr könnt sie ganz einfach selbst herstellen. Kühl aufbewahrt ist sie allerdings auch nur einige Tage haltbar.
In der Regel benötigt ihr dafür 50 ml Muttermilch und 100 ml hochwertiges Öl. Zusätzlich können dann auch noch ätherische Öle oder Honig hinzugegeben werden. Für welche Rezeptur ihr euch entscheidet und wie genau ihr sie herstellen könnt, klärt ihr am besten mit der Hebamme eures Vertrauens.Muttermilch-Seife
Die Herstellung einer Muttermilch-Seife ist etwas aufwendiger. Diese wird auch für ältere Kinder und speziell bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis empfohlen. Hierzu wird eingefrorene Muttermilch mit einer Lauge vermischt. Diese Mischung wird dann in eine Form gegossen und anschließend vier bis sechs Wochen an einem dunklen und luftigen Ort gelagert. Dann könnt ihr sie wie eine gewöhnliche Seife verwenden.Muttermilch-Globuli
Apotheken bieten euch mittlerweile auch den Service, aus eurer Muttermilch Globuli herzustellen. Diese sollen zum Beispiel Zahn-, Bauch- und Wachstumsschmerzen lindern, bei allgemeiner Unruhe helfen und Schreibabys schneller beruhigen.Kostenzuschuss von der BIG bei natürlichen Arzneimitteln
Worauf ihr bei Produkten aus Muttermilch achten solltet
Wenn ihr Muttermilch zur äußeren Anwendung oder für DIY-Produkte nutzen möchtet, ist Hygiene super wichtig. Hier ein paar Tipps:
Lagerung von Muttermilch
- Bei Raumtemperatur: max. 4 Stunden
- Im Kühlschrank: max. 2 Tage
- Im Gefrierfach: bis zu 6 Monate: Einmal aufgetaute Milch bitte nicht erneut einfrieren!
Haltbarkeit selbstgemachter Produkte
- Creme: 3–5 Tage im Kühlschrank
- Seife: 2–3 Wochen bei trockener Lagerung
- Globuli: bis zu 6 Monate, lichtgeschützt aufbewahren
Wenn ihr unsicher seid – fragt eure Hebamme oder Kinderärztin.

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Quelle
- Stillen-Institut Deutschland:Artikel: Muttermilch bekämpft gezielt schädliche Bakterien.