Global denken, lokal Handeln: Das sind die regionalen Alternativen zu Superfoods

Letzte Aktualisierung: 26. August 2025Lesezeit: 4 Minuten
Wenige Trends in der Ernährungswelt sind so hartnäckig wie Superfood. In unserer heutigen schnelllebigen Zeit wird es für den Einzelnen eben immer wichtiger, sich möglichst effektiv mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und vielleicht sogar gesundheitliche Vorteile aus Frühstück, Mittag- und Abendessen zu schlagen. Aber was versteckt sich überhaupt hinter dem Begriff und warum ist der Hype mit Vorsicht zu genießen?
Regionale Superfoods

Inhalt

Was ist Superfood?

Als Superfood bezeichnet man heutzutage Nahrungsmittel, die eine besonders hohe Konzentration an elementaren Nährstoffen wie Vitaminen oder Spurenelementen enthalten sollen und zusätzlich andere potenziell gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweisen. Natürlich ist der Begriff künstlich geschaffen, denn das Wissen um wertvolle Inhaltsstoffe von Pflanzen, Kräutern, Früchten und Samen ist so alt wie die Menschheit selbst. Als Oberbegriff für alle Nahrungsmittel, die unserem Körper guttun (sollen), funktioniert er dennoch. 

Das Problem mit dem ökologischen Fußabdruck

So weit, so super. Problematisch wird es nur, wenn man einen Blick auf die Herkunft der gängigsten Superfoods wie Chia-Samen, Goji-Beeren, Avocado oder Weizengras wirft. Denn obwohl sie eine sinnvolle Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung darstellen können, ist die ökologische Belastung durch den massenhaften Import dieser Lebensmittel enorm hoch. Im Fall eines nicht-biologischen Anbaus kommen zudem Schadstoffbelastungen hinzu. Die deutsche Verbraucherzentrale weist beispielsweise darauf hin, dass das Saatgut von Chia-Samen mit Pflanzenhormonen behandelt und der Boden in vielen Anbaugebieten mit dem in Europa verbotenen Herbizid Triflufarin durchsetzt wird. Und nicht zuletzt führen lange Transportwege dazu, dass wertvolle Nährstoffe aus den Lebensmitteln verloren gehen. 

Superfood oder Marketingtrick?

Auch wenn Avocado, Quinoa, Moringa, Gojibeeren, Amaranth und Co. nahrhaft sein können, ist der Begriff des Superfoods bis heute nicht geschützt und die Wirkung trotz zum Teil wertvoller Inhaltsstoffe wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Dennoch werden sie meist als z. B. Antioxidantien und Ähnliches angepriesen. Es ist also wie so oft auf jeden Fall ein funktionierender und kostspieliger Marketingtrick. 

Und wie könnt ihr nun trotzdem die Vorteile von wirklich gesundem und sogar bezahlbaren Superfood genießen, ohne der Umwelt Schaden zuzufügen?

Regionale Vielfalt genießen

Die Antwort findet ihr möglicherweise schon in eurem eigenen Garten und ganz sicher auf dem Wochenmarkt. Denn abseits von Trend und Schlagworten besitzen viele regionale Lebensmittel wie Heidelbeeren, Leinsamen oder Rhabarber ähnliche Eigenschaften wie die beliebten oben schon genannten Superfoods. Zudem bekommt ihr diese gerade in den jeweiligen Erntemonaten frisch direkt aus eurer Region. Das sorgt dafür, dass wichtige Vitamine und Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Entdeckt in unserer Bildergalerie sechs regionale, saisonale Superfood-Alternativen, die nicht nur eine ausgewogene Ernährung unterstützen, sondern auch eurem Gewissen guttun.

Sechs regionale Superfood-Alternativen

Superfood - Löwenzahn und Kamille
1. Kamillen und Löwenzahntee statt Matcha
Matcha-Pulver soll den Blutdruck senken sowie Cholesterinwerte und Stoffwechsel verbessern. Ein ähnlicher Effekt lässt sich mit einer Mischung aus Kamillen- und Löwenzahntee erzielen. Die Kamille wirkt beruhigend bei Stress, während der Löwenzahn die Verdauung unterstützt und zusätzlich Antioxidantien wie Carotine und Catechine enthält.
Superfood Brokkoli
2. Brokkoli statt Weizengras
Der wichtigste Inhaltsstoff von Weizengras ist Chlorophyll. Der Pflanzenstoff soll die Wundheilung beschleunigen und angeblich auch zur Entgiftung von krebserregenden Substanzen beitragen. Aber Chlorophyll findet sich in vielen grünen Gemüsesorten, so zum Beispiel auch in heimischem Brokkoli.
Superfood Blaubeeren
3. Heidelbeeren statt Acai-Beeren
Neben zahlreichen Gesundheitsversprechen, die schlecht bis gar nicht belegbar sind, hat die Acai-Beere einen definitiven Nutzen: Den Farbstoff Anthocyan, der freie Radikale im Körper bindet. Diese Art sekundärer Pflanzenstoffe ist allerdings auch in Heidelbeeren enthalten, die zudem reich an Kalzium, Proteinen und Vitaminen sind.
Superfood Leinsamen
4. Leinsamen statt Chia-Samen
Die beliebten Samen sind vor allem bekannt für eine hohe Konzentration an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen, Ballaststoffen und Antioxidantien. Aber hierzulande wächst mit den Leinsamen tatsächlich ein Superfood, das Chia an Omega-3- und Ballaststoffkonzentration übertrifft – und das ohne lange Lieferwege.
Superfood Buchweizen
5. Buchweizen statt Quinoa
Quinoa wird hierzulande vor allem als gesunde Alternative zu Weizenprodukten vermarktet und ist für Personen mit Glutenunverträglichkeit gut als Ersatzprodukt geeignet, das sich ähnlich verarbeiten lässt. Das Gleiche gilt allerdings auch für heimischen Buchweizen, der mit einer guten Nährstoffbilanz aufwarten kann: Viele leicht verdauliche Proteine, hochwertige Mineralien und Vitalstoffe machen das Knöterichgewächs zu einer super Alternative.
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Verfasst von
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