
Global denken, lokal Handeln: Das sind die regionalen Alternativen zu Superfoods
Super, Food!
Als Superfood bezeichnet man heutzutage Nahrungsmittel, die eine besonders hohe Konzentration an elementaren Nährstoffen wie Vitaminen oder Spurenelementen enthalten und zusätzlich andere potenziell gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweisen. Natürlich ist der Begriff künstlich geschaffen, denn das Wissen um wertvolle Inhaltsstoffe von Pflanzen, Kräutern, Früchten und Samen ist so alt wie die Menschheit selbst. Als Oberbegriff für alle Nahrungsmittel, die unserem Körper gut tun, funktioniert er dennoch.
Das Problem mit dem ökologischen Fußabdruck
So weit, so super. Problematisch wird es nur, wenn man einen Blick auf die Herkunft der gängigsten Superfoods wie Chia-Samen, Goji-Beeren oder Weizengras wirft. Denn obwohl sie eine sinnvolle Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung darstellen, ist die ökologische Belastung durch den massenhaften Import dieser Lebensmittel enorm hoch. Im Fall eines nicht-biologischen Anbaus kommen zudem Schadstoffbelastungen hinzu. Die deutsche Verbraucherzentrale weist beispielsweise darauf hin, dass das Saatgut von Chia-Samen mit Pflanzenhormonen behandelt und der Boden in vielen Anbaugebieten mit dem in Europa verbotenen Herbizid Triflufarin durchsetzt wird. Wie also können Sie die Vorteile von Superfood genießen, ohne Ihrem Körper oder der Umwelt Schaden zuzufügen?
Regional Vielfalt genießen
Die Antwort finden Sie möglicherweise schon in Ihrem eigenen Garten. Denn abseits von Trend und Schlagworten besitzen auch viele regionale Lebensmittel wie Heidelbeeren, Leinsamen oder Rhabarber ähnliche Eigenschaften wie die beliebten oben schon genannten Superfoods. Zudem bekommen Sie diese gerade in den jeweiligen Erntemonaten frisch in jedem Supermarkt. Das sorgt dafür, dass wichtige Vitamine und Inhaltsstoffe erhalten bleiben und nicht bei Lieferung und Lagerung verloren gehen. Entdecken Sie in unserer Bildergalerie fünf regionale, saisonale Superfood-Alternativen, die nicht nur eine ausgewogene Ernährung unterstützen, sondern auch Ihrem Gewissen gut tun.
Fünf regionale Superfood-Alternativen

1. Kamillen und Löwenzahntee statt Matcha
Matcha-Pulver soll den Blutdruck senken sowie Cholesterinwerte und Stoffwechsel verbessern. Ein ähnlicher Effekt lässt sich mit einer Mischung aus Kamillen- und Löwenzahntee erzielen. Die Kamille wirkt beruhigend bei Stress, während der Löwenzahn die Verdauung unterstützt und zusätzlich Antioxidantien wie Carotine und Catechine enthält.

2. Brokkoli statt Weizengras
Der wichtigste Inhaltsstoff von Weizengras ist Chlorophyll. Der Pflanzenstoff soll die Wundheilung beschleunigen und angeblich auch zur Entgiftung von krebserregenden Substanzen beitragen. Aber Chlorophyll findet sich in vielen grünen Gemüsesorten, so zum Beispiel auch in heimischem Brokkoli.

3. Heidelbeeren statt Acai-Beeren
Neben zahlreichen Gesundheitsversprechen, die schlecht bis gar nicht belegbar sind, hat die Acai-Beere einen definitiven Nutzen: Den Farbstoff Anthocyan, der freie Radikale im Körper bindet. Diese Art sekundärer Pflanzenstoffe ist allerdings auch in Heidelbeeren enthalten, die zudem reich an Kalzium, Proteinen und Vitaminen sind.

4. Leinsamen statt Chia-Samen
Die beliebten Samen sind vor allem bekannt für eine hohe Konzentration an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen, Ballaststoffen und Antioxidantien. Aber hierzulande wächst mit den Leinsamen tatsächlich ein Superfood, das Chia an Omega-3- und Ballaststoffkonzentration übertrifft – und das ohne lange Lieferwege.

5. Buchweizen statt Quinoa
Quinoa wird hierzulande vor allem als gesunde Alternative zu Weizenprodukten vermarktet und ist für Personen mit Glutenunverträglichkeit gut als Ersatzprodukt geeignet, das sich ähnlich verarbeiten lässt. Das Gleiche gilt allerdings auch für heimischen Buchweizen, der mit einer guten Nährstoffbilanz aufwarten kann: Viele leicht verdauliche Proteine, hochwertige Mineralien und Vitalstoffe machen das Knöterichgewächs zu einer super Alternative.