Gürtelrose – wenn ein altes Virus wieder erwacht

Letzte Aktualisierung: 05. Oktober 2025Lesezeit: 3 Minuten
Fast jeder Mensch hatte sie schon: die Windpocken. Was viele nicht wissen – das Virus bleibt auch nach der Erkrankung lebenslang im Körper. Jahre später kann es wieder aktiv werden und eine Gürtelrose (Herpes Zoster) auslösen. Diese schmerzhafte Erkrankung ist zwar gut behandelbar, aber sehr belastend. Hier erfährst du, wie Gürtelrose entsteht, woran du sie erkennst, wie du vorbeugen kannst – und wann du ärztliche Hilfe brauchst.
Junge mit Gürtelrose

Inhalt

Was ist Gürtelrose?

Gürtelrose ist eine Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus, also des Erregers, der auch Windpocken verursacht. Nach einer Windpocken-Erkrankung „schlafen“ die Viren in den Nervenzellen deines Körpers. Wird das Immunsystem geschwächt, können sie wieder aufwachen und entlang der Nervenbahnen zur Haut wandern – dort entsteht die typische, schmerzhafte Entzündung. Die Krankheit zeigt sich meist einseitig mit einem gürtelförmigen Ausschlag, der dem Namen „Gürtelrose“ seinen Ursprung gibt.

Wie entsteht Gürtelrose und wer ist gefährdet?

 Am häufigsten tritt Gürtelrose bei Menschen über 50 auf. Doch auch Jüngere können betroffen sein – besonders in stressigen Lebensphasen. Nach Jahren der Ruhe kann das Virus durch verschiedene Faktoren reaktiviert werden. Häufige Auslöser sind:

  • zunehmendes Alter,
  • Stress,
  • chronische Erkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem,
  • bestimmte Medikamente (z. B. Kortison oder Chemotherapie).

Ist Gürtelrose ansteckend?

Gürtelrose selbst ist nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragbar. Wer aber noch keine Windpocken hatte und Kontakt mit der Flüssigkeit aus den Bläschen bekommt, kann Windpocken entwickeln. Das bedeutet:

  • Decke den Ausschlag möglichst ab.
  • Kratze die Bläschen nicht auf.
  • Vermeide engen Kontakt zu Schwangeren, Babys oder immungeschwächten Personen, bis die Bläschen vollständig abgeheilt sind.

Typische Symptome einer Gürtelrose

Die Erkrankung beginnt meist schleichend. Der Ausschlag tritt einseitig auf und zieht sich wie ein Gürtel um den Körper – daher der Name. Nach etwa zwei bis vier Wochen heilen die Hautstellen in der Regel ab. Typisch Symptome sind:

  • Kribbeln, Brennen oder Schmerzen an einer bestimmten Hautstelle,
  • nach ein bis zwei Tagen: rote Flecken, später Bläschen,
  • häufig Fieber, Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen.
  • Manche Betroffene behalten jedoch länger anhaltende Nervenschmerzen – die sogenannte Post-Zoster-Neuralgie. Diese sollte ärztlich behandelt werden.

Behandlung – was hilft bei Gürtelrose?

Eine frühe Behandlung kann den Krankheitsverlauf deutlich verkürzen. Ärztinnen und Ärzte verschreiben meist antivirale Medikamente (Virostatika), die die Virusvermehrung stoppen. Schmerzmittel lindern die Beschwerden, und eine sanfte Hautpflege unterstützt die Heilung.

  • Suche frühzeitig ärztlichen Rat, idealerweise innerhalb von 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome.
  • Ruhe, ausgewogene Ernährung und Stressabbau fördern die Genesung.

Impfung schützt zuverlässig

Die gute Nachricht: Es gibt eine Impfung gegen Gürtelrose, die sehr wirksam ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt sie:

- für alle Personen ab 60 Jahren,

- für chronisch Kranke oder Immungeschwächte ab 50 Jahren.

Leben mit Gürtelrose – was du selbst tun kannst

Eine Gürtelrose kann den Alltag stark beeinträchtigen. Diese Tipps helfen dir, die Zeit besser zu überstehen:

  • Trage lockere Kleidung, damit nichts auf die Haut reibt.
  • Achte auf ausreichend Schlaf und Ruhe.
  • Pflege deine Haut sanft – ohne parfümierte Produkte.
  • Pflege deine Haut sanft – ohne parfümierte Produkte.
Schutzimpfung gegen Gürtelrose

Die BIG übernimmt die Kosten für die Impfung gegen Gürtelrose für Versicherte ab 60 Jahren und für Versicherte mit einer chronischen Krankheit oder Immunschwäche ab 50 Jahren.

Mehr erfahren

Quellen

  1. Unabhängiges Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG):
    Experteninformation zu Gürtelrose des IQWiG
  2. Robert-Koch-Institut (RKI):
    Zu den Herpes-Zoster-Informationen des RKI
  3. Infektionsschutz - ein Informationsangebot des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG):
    Zu den Herpes-Zoster-Informationen von infektionsschutz.de
Verfasst von
BIG Redaktion