Was sind Kreuzallergien?
Zeigt ein Allergiker, der z. B. auf Gräser, Pollen oder Hausstaub allergisch reagiert, ähnliche Symptome bei bestimmten Nahrungsmitteln, dann sprechen wir von einer Kreuzallergie. Kreuzallergie meint im Grunde nichts anderes, als eine Nahrungsmittelallergie. In der Regel sind die Symptome der Kreuzallergie weniger stark ausgeprägt. Meist beschränken sich die allergischen Reaktionen auf den Mundbereich des Betroffenen. Vereinzelt können aber auch starke Reaktionen auftreten, die am ganzen Körper spürbar und auch sichtbar sind.
Die Verwandtschaft meiden
Einige Nahrungsmittel lösen häufiger Kreuzallergien aus als andere. Dies liegt daran, dass diese Nahrungsmittel eine vergleichbare chemische Struktur besitzen, wie der eigentliche allergieauslösende Stoff. Auf diese Weise entwickeln rund 60 Prozent der ca. 18 Millionen Heuschnupfen-Erkrankten früher oder später eine Kreuzallergie. Der Verzehr eines Apfels kann dann zu juckenden Augen, Niesen oder sogar Hautausschlag führen. Treffen Sie, als Kreuzallergiker, also auf einen dieser ungeliebten Verwandten, sollten Sie den Kontakt unbedingt meiden.
Die Kreuzallergien im Überblick
Es gibt natürlich nicht nur eine einzige Ausprägung einer Kreuzallergie. Die untenstehende Tabelle stellt die häufigsten Formen dar:
Bestehende Allergie | Kreuzallergie mit |
---|---|
Birke | Mohrrüben, Äpfel, Haselnüsse, Sellerie, Soja, Kiwi |
Gräser | Hülsenfrüchte (Erdnüsse, Soja), Getreidemehl |
Beifuß | Sellerie, Mohrrüben, Kartoffel, Gewürze (Zimt, Curry, Anis) |
Latex | Avocado, Banane, Kiwi |
Hausstaubmilben | Schalen- und Krustentiere |
Alle Symptome einer Kreuzallergie im Überblick
Oftmals wissen Betroffene nichts von Ihrem „Glück“, da die Reaktion in der Regel sehr gering ausfällt.
Meist treten folgende Symptome im Mundbereich auf:
- Juckreiz an den Lippen, auf der Zunge, am Gaumen, im Rachen
- Schwellung, brennen, jucken der Mundschleimhaut
- Hautrötung der Mundschleimhaut und im Mundbereich
- Bläschenbildung an den Lippen
In besonderen Fällen kann es auch zu stärkeren Symptomen am ganzen Körper kommen:
- Quaddel-Bildung und Juckreiz
- Starke Schwellung der Haut
- Rötung der Haut mit Juckreiz
- Erbrechen oder Durchfall
- Atemnot
- Kreislaufprobleme, Schwindel und niedriger Blutdruck
Wie entsteht eine Kreuzallergie?
Wer eine Kreuzallergie entwickelt, leidet mindestens an einer weiteren Allergie gegen Gräser, Pollen oder ähnlichem. Das Immunsystem eines Allergikers besitzt bereits eine hohe Sensibilität gegenüber bestimmter, für den Körper eigentlich harmloser Stoffe. Nach und nach entwickelt sich diese Sensibilität auch für bestimmte Eiweiße von Pflanzen oder Tieren. Gegen diese bildet unser Immunsystem Antikörper, die bei direktem Kontakt mit den Eiweißen Abwehrreaktionen hervorrufen. Die Stärke der Symptome hängt von dem Grad der Sensibilisierung des Betroffenen sowie von der Menge der aufgenommenen Allergene ab.
Diese Eiweiße ähneln den ursprünglichen Allergenen so stark, dass sie ebenfalls die allergische Reaktion hervorrufen können.
Wo kommt die Allergie denn plötzlich her?
Manche Menschen besitzen Allergien von Geburt an. Andere entwickeln allergische Symptome erst im Laufe des Lebens. Grundsätzlich kann jeder eine Allergie bekommen und somit auch eine Kreuzallergie entwickeln. Doch es gibt einige Faktoren, die Allergien stark begünstigen. Dazu gehören:
- genetische Vorbelastung
- Fast-Food und besonders fettige Nahrungsmittel
- Rauchen
- übermäßige Hygiene
Habe ich eine Kreuzallergie? - Die Diagnose
Wie zuvor beschrieben, kann jeder auf bestimmte Stoffe allergisch reagieren. Um festzustellen, ob eine Kreuzallergie vorliegt, fragt Ihr Arzt Sie zunächst nach bereits bekannten Allergien. Das Anschwellen der Mundschleimhaut oder ein Ausschlag im Mundbereich liefern weitere Indizien für eine Kreuzallergie.
Um Kreuzallergien festzustellen, gibt es verschiedene Diagnose-Verfahren:
- Prick-Test Bei diesem Allergie-Test werden die obersten Hautschichten leicht angeschnitten und anschließend werden Lösungen, die entsprechende Allergene enthalten, auf die Stellen aufgetragen. Nach bis zu 60 Minuten sollte im Fall einer Allergie eine Hautreaktion erkennbar sein. Dies kann sich z. B. in Form einer Rötung, eines Juckreizes oder eines kleinen Ausschlags äußern. Ist eine Reaktion erkennbar, dann ist der Prick-Test positiv.
- Antikörper-Bestimmung Eine Bestimmung der Antikörper stellt eine Alternative zum Prick-Test dar. Ihr Arzt versucht hierbei Antikörper im Blut nachzuweisen.
- Oraler Provokationstest Der orale Provokationstest wird in der Regel nach einem positiven Prick-Test durchgeführt. Sie nehmen unter Aufsicht Ihres Arztes die Nahrungsmittel zu sich, die beim Prick-Test eine Reaktion hervorgerufen haben. Anschließend wird die Reaktion des Körpers beobachtet.
Kreuzallergie - was nun?
Es gibt einige Medikamente, die die Symptome Ihrer Kreuzallergie mindern können. Völlig geheilt werden kann die Allergie nur mithilfe einer Hyposensibilisierung. Diese Therapie dauert jedoch sehr lange und es gibt keine Garantie dafür, dass Sie anschließend ohne Beschwerden durchs Leben gehen.
Bei der Sensibilisierung wird das Allergen hoch verdünnt unter die Haut gespritzt und die Dosierung langsam gesteigert, damit sich das Immunsystem an das Allergen gewöhnen kann.
Augen auf bei der Lebensmittel Wahl
Wurde bei Ihnen eine Kreuzallergie festgestellt, dann sollten Sie versuchen Fertigprodukte weitestgehend zu meiden. Die industrielle Verarbeitung kann dazu führen, dass Spuren von anderen Lebensmitteln ihren Weg in die Fertigprodukte finden.
Eine gute Nachricht gibt es jedoch für Kreuzallergiker: Hitze zerstört Allergene, die in einigen Obst- und Gemüsesorten enthalten sind. Sie können also oftmals Kuchen oder Suppen ohne jegliche allergische Reaktion zu sich nehmen.
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