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Müslischale mit Nahrungszusätzen

Nahrungszusätze: Was ist noch so drin in unserem Essen?

Aromen, Verdickungsmittel, Farbstoffe und Konservierungsstoffe: Was machen diese Zusätze eigentlich in Chips, Limo, Wurst oder Joghurt und bei welchen Zusätzen sollten wir genauer hinschauen? Susanne Worpenberg vom BIG Gesundheitstelefon hat Tipps und Hinweise dazu.

Warum sind die Zusatzstoffe überhaupt in den Nahrungsmitteln?

Die meisten der über 300 zugelassenen Zusatzstoffe sind in unseren Lebensmitteln, damit sie besser aussehen und duften,  frischer wirken, intensiver schmecken oder haltbarer werden. Eigentlich sollte man jetzt davon ausgehen, dass alle diese Zusätze unbedenklich sind, das ist aber so pauschal gesagt nicht der Fall.

Susanne Wopenberg

Susanne Wopenberg

Expertin des BIG Gesundheitstelefons

Welche Auswirkungen können Zusatzstoffe haben?

Wie schädlich sich die einzelnen Zusatzstoffe auswirken, hängt maßgeblich von der Menge ab, in der man sie zu sich nimmt, und dem persönlichen Gesundheitszustand. Zusatzstoffe können z. B. Allergien auslösen oder die Aktivität und Aufmerksamkeit beeinträchtigen. Deshalb müssen einige Zusatzstoffe mit einem Warnhinweis auf der Verpackung gekennzeichnet sein. Das gilt z. B. für den Farbstoff Chinolingelb (E 104), der in Limonade oder Knabbereien enthalten ist und in Verdacht steht, Allergien auszulösen.

Welche Nahrungsmittel enthalten viele Zusatzstoffe?

In industriell produzierter Kost und Fertiggerichten sind in der Regel die meisten Zusatzstoffe. Auch in kalorien- und zuckerreduzierten Produkten sind häufig Aromen oder Farbstoffe enthalten. Ein Blick aufs Etikett gibt schnell Aufschluss. Wer sich hauptsächlich von Fertigprodukten ernährt, nimmt ca. 20 g Zusatzstoffe am Tag zu sich. Hier kann es passieren, dass Grenzwerte überschritten werden.

Sind die Zusatzstoffe wirklich nötig?

Auf viele Zusatzstoffe kann man auch verzichten oder sie durch andere Stoffe mit einer ähnlichen Wirkung ersetzen. Das ist meist teurer, aufwendiger oder einfach nicht gewollt. Aromen könnte man weglassen, aber dann schmeckt das Produkt z. B. weniger nach Erdbeere oder Vanille. Diese beiden Geschmäcker werden fast ausschließlich über Aromen erzeugt.  Einige Menschen kennen den „echten“ Geschmack von Vanille gar nicht, sondern nur den Vanille-Aroma-Geschmack.

Welche Zusatzstoffe sollte man im Blick haben?

Je nach Gesundheitszustand kann das sehr unterschiedlich sein. Es gibt bestimmte Farbstoffe, die sich negativ bei Nierenerkrankungen auswirken und andere, die bei Schilddrüsenproblemen ein Risiko  darstellen. Grundsätzlich macht es Sinn, auf die sogenannten Azofarbstoffe zu  achten, die sind fast alle kritisch zu  beurteilen. Das sind z. B. E 102, E122, E123. Auch Konservierungsstoffe können besonders für kleine Kinder ungesund sein. Die Stoffe wirken oft gefäßerweiternd und Blutdruck senkend und das ist für Menschen, deren Blutdruck nicht so stabil ist, ungesund.

Ihr Tipp?

Möglichst naturbelassene und frische Lebensmittel essen bzw. trinken: Wenn Sie darauf achten, so viel wie möglich selbst zuzubereiten, nehmen Sie relativ wenig Zusatzstoffe auf.

Mehr Infos zu Zusatzstoffen

Erfahren Sie mehr zu Nahrungszusätzen bei den Experten vom BIG­Gesundheitstelefon: 0800 1405 5413 0290 – rund um die Uhr und kostenfrei erreichbar.

Eine gute Übersicht über Zusätze mit Ampelsystem bieten die Verbraucherzentralen und das Bundeszentrum für Ernährung unter dem Stichwort "Lebensmittel­Kennzeichnung:"