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Frau mit Kissen im Arm und Schlafmaske auf dem Kopf

Träume und ihre Bedeutung für unsere Gesundheit

Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir mit Schlafen. Und wer schläft, der träumt auch. Allerdings können sich die wenigsten von uns an das Geträumte erinnern. Die Bedeutung von Träumen fasziniert die Menschheit schon lange.

Zwar gilt Sigmund Freud als Begründer der modernen Traumdeutung, doch bis heute bleibt aufgrund fehlender wissenschaftlicher Beweise die psychotherapeutische Wirkung der Traumdeutung umstritten. Dennoch sind sich viele Experten der Traum- und Schlafforschung einig, dass wir in unseren Träumen Erlebnisse aus unserem Alltag spiegeln, verarbeiten und im Idealfall auch im realen Leben davon profitieren können.

Warum träumen wir?

Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass Träume durch alltägliche Sinneseindrücke, Gefühle und aktuelle Erlebnisse entstehen. Im Traum werden all diese Alltagserfahrungen gespiegelt und verarbeitet. Dabei geht es allerdings weniger um eine 1:1 Abbildung des Erlebten, sondern laut Experten um die Grundzüge und Gefühle wie etwa die Stärken und Schwächen der jeweiligen Person, die sich dann im Traum widerspiegeln. Die Träume selbst wirken oft sehr konfus und fantasievoll. Eine Studie beweist außerdem, dass durch das Träumen sogenannte Gedächtniskonsolidierungsprozesse stattfinden. Beim Träumen verfestigt sich also das Gelernte des Tages und wird vom Gehirn abgespeichert.

Was passiert mit Gehirn und Körper, wenn wir Träumen?

Beim Schlafen durchschreiten Gehirn und Körper vier verschiedene Schlafphasen:

  • Einschlafphase
  • normale Schlafphase
  • Tiefschlafphase (Non-REM-Phase)
  • Traumphase (REM-Phase)

REM steht für „Rapid Eye Movement“ – schnelle Augenbewegungen und leichten Schlaf. Non-REM steht dagegen für wenig Augenbewegung und tiefen Schlaf. Ein Schlafzyklus beinhaltet alle vier Phasen und dauert ungefähr 90 Minuten. Jeder Mensch kommt pro Nacht auf durchschnittlich fünf bis sieben Zyklen.

Einschlafphase und normale Schlafphase

Die erste Schlafphase ist die des Einschlafens. Hierfür schüttet der Körper das Schlafhormon Melatonin aus, das Körper und Gehirn signalisiert, dass jetzt Schlafenszeit ist. In dieser Phase des Dösens, die je nach Müdigkeit und Gemütszustand zwischen 5 und 30 Minuten dauern kann, sinkt die Körpertemperatur bereits ein wenig und Puls und Atem werden langsamer. Die zweite Phase ist die des normalen und stabilen Schlafes, in der der Herzschlag noch ruhiger wird.

Tiefschlafphase (Non-REM-Phase)

Darauf folgt die Tiefschlafphase (Non-REM-Phase). In der Tiefschlafphase regeneriert sich der Körper. Währenddessen arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren und bekämpft zum Beispiel aktiv Bakterien und Viren. Andere körperliche Aktivitäten wie Atmung, Pul

Traumphase (REM-Phase)

Die intensivste Traumphase ist die REM-Phase (Rapid Eye Movement – schnelle Augenbewegungen). Da der Schlaf in der Traumphase leichter ist als in der Tiefschlafphase, kann man sich besser an seine Träume erinnern. REM-Träume sind – wie es der Name bereits verrät – sehr ereignisreich und lebhaft. Hier geht es nicht mehr um Erholung, sondern ums Verarbeiten. Das zeigt sich auch daran, dass in der REM-Phase das limbische System, das vor allem mit der Verarbeitung unserer Emotionen in Verbindung gebracht wird, noch aktiver ist als im Wachzustand.

Wirken sich Träume auf die Gesundheit aus?

Da bei Neugeborenen die REM-Schlafphase äußerst hoch ist, besagt eine Theorie, dass Träume für die Gehirnreifung und -entwicklung von großer Bedeutung sein könnten.

Allerdings wurde auch festgestellt, dass 70 Prozent der Menschen, die viel träumen und somit häufige REM-Phasen haben, unter einer Art Mini-Depression leiden. Je kürzer der REM-Schlaf, desto besser sei die Stimmung. Daher nutzt man in der Psychiatrie auch den Schlafentzug, um Patienten immerhin für einen Tag zu einer positiveren Gemütsverfassung zu verhelfen.

Hier gibt es einen spannenden Artikel dazu.

Träumt man jede Nacht und warum können sich manche Menschen nie oder selten an ihre Träume erinnern?

Zwar träumt jeder Mensch, während er schläft, allerdings erinnern wir uns durchschnittlich nur an einem Morgen pro Woche an das zuvor Geträumte. Frauen erinnern sich übrigens häufiger als Männer. Zudem ist das Erinnerungsvermögen davon abhängig, ob wir uns für unsere Träume interessieren. Das bedeutet, dass wir es trainieren können, uns an unsere Träume zu erinnern. Experten raten dazu, zu versuchen, sich direkt nach dem Aufwachen das Geträumte in Erinnerung zu rufen und in ein Traumtagebuch zu notieren. Das dient auch dazu, wiederkehrende Muster zu erkennen, diese zu analysieren und sogar Handlungsanweisungen für das reale Leben daraus abzuleiten.

Was bedeuten Albträume?

Generell können beängstigende Erlebnisse, ein Unfall oder der Verlust eines geliebten Menschen einen Albtraum auslösen. Albträume treten in der REM-Phase auf. Rund 50 Prozent der Menschen hatten schon mal einen Albtraum. Rund fünf Prozent haben einmal pro Woche und somit regelmäßig Albträume. Hin und wieder einen Albtraum zu haben, ist vollkommen normal. Träumt man allerdings regelmäßig negative Dinge, können sie zu einer Belastung werden und die Stimmung trüben. Dann stecken meist auch ernstere Ursachen dahinter, die ärztlich abgeklärt werden sollten. Beispielsweise leiden eher sensible und sehr gestresste Personen sowie Menschen, die Depressionen oder Angststörungen haben, unter regelmäßigen Albträumen. Bei Kindern können bereits gruselige Filme oder erschreckende Nachrichten negative Träume auslösen. Dann ist es sinnvoll, das Fernsehprogramm zu überdenken.

Neben dem Albtraum sind außerdem noch der Pavor Nocturnus, und der posttraumatische Wiederholungstraum mit negativen Emotionen verbunden:

Pavor Nocturnus

Der Pavor Nocturnus tritt in der Non-REM-Phase kurz nach dem Einschlafen und häufig bei Kindern auf. Meist schrecken die Betroffenen panisch, desorientiert und schweißgebadet hoch und sind sehr verwirrt.

Posttraumatischer Wiederholungstraum

Der posttraumatische Wiederholungstraum kann in der REM- sowie in der Non-REM-Schlafphase vorkommen. Dieser Traum wiederholt sich immer wieder und handelt von einem realen traumatischen Erlebnis. Bei einer posttraumatischen Belastungsstörung sollte unbedingt ärztlicher und therapeutischer Rat eingeholt werden.

Kann man seine Träume beeinflussen?

Regelmäßige Albträume können eine große Belastung sein. Zum einen ist es wichtig, sich zu fragen, was einem Albträume an Gefühlen und Warnungen oder Ähnlichem mitteilen wollen und im realen Leben etwas zu verändern. Hat man das zugrundeliegende Problem gelöst, verschwindet der Traum wahrscheinlich von selbst wieder.

Zudem gibt es zwei Methoden, um seine Träume aktiv zu beeinflussen:

Imagery Rehearsal Therapy

Mithilfe der „Imagery Rehearsal Therapy“ können sich Menschen, die unter ihren Albträumen leiden, im Wachzustand eine Bewältigungsstrategie überlegen. Diese dient dazu, die negative Bedeutung des Traums in eine positive umzuwandeln. Wird man im Traum beispielsweise immer wieder verfolgt, soll man sich mehrere Wochen lang wiederholt vorstellen, dass man sich dem Verfolger stellt.

Luzides Träumen (Klarträume)

Mithilfe von Hypnose und Entspannungstechniken kann man sich das luzide Träumen (klares Träumen) antrainieren. Diese Methode bedeutet, dass man sich im Traum bewusst darüber wird, dass man träumt und den Traum dann positiv beeinflussen kann. Dabei kann es helfen, sich in der Einschlafphase immer wieder innerlich aufzusagen, dass man sich beim nächsten Traum darüber bewusst werden möchte, dass man träumt.

Welche Arten von Träumen gibt es?

Zu den Grundarten von Träumen zählen:

  • Trübträume (Alltagsträume im Schlaf, derer sich die Person nicht bewusst ist – die häufigste Traumart)
  • luzide Träume (Klarträume)
  • Albträume
  • Tagträume (bewusste und mit Träumen vergleichbare Fantasievorstellungen)

Wovon träumen Menschen am meisten?

In den häufigsten Träumen geht es um folgende Dinge:

  • Prüfungstraum (Versagensangst)
  • Falltraum (ins Bodenlose stürzen, Existenzangst)
  • Nackttraum (Scham, Angst vor Bloßstellung und davor, durchschaut zu werden)
  • Verfolgungstraum (Flucht vor bestimmten Situationen, Emotionen, Verantwortung)
  • Todestraum (Veränderungen, Abschied alter Gewohnheiten)
  • Flugträume (Hinweis auf Stärke, Kompetenz, gute/positive mentale Verfassung)

Können Träume körperliche Ursachen haben?

Neben alltäglichen Ereignissen und psychischen Erkrankungen können auch körperliche Erkrankungen die Ursache für Träume sein. Dazu zählt zum Beispiel der Fiebertraum. Hierbei führen das erhöhte Schlafbedürfnis und die erhöhten Körperfunktionen (Stoffwechsel und Durchblutung laufen auf Hochtouren) dazu, dass die für den Schlaf zuständigen Hirnareale irritiert werden. Studien zeigen auch, dass Albträume in der Schwangerschaft gehäuft auftreten. Bestimmte Medikamente wie etwa Antidepressiva oder blutdrucksenkende Mittel können ebenfalls (Alb-)Träume auslösen.