Wo sind Meningokokken verbreitet?
Ansteckungsgefahr bei Meningokokken besteht weltweit. Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu Erkrankungen. Man unterscheidet verschiedene Erreger-Gruppen, die sogenannten Serotypen. Je nach Land können die vorherrschenden Serotypen variieren. In Deutschland sind vor allem Typ B und C vertreten. Man sollte sich also unbedingt vor seiner Reise über die dort heimischen Serotypen informieren. In einigen Ländern ist eine Impfung sogar Voraussetzung für die Einreise.
In Afrika kommt es in bestimmten Regionen immer wieder zu größeren Krankheitsausbrüchen. Diese Regionen werden als „Meningitisgürtel“ bezeichnet, da sie sich geografisch gesehen wie ein Gürtel um den Kontinent ziehen. Der Gürtel erstreckt sich vom Senegal bis Äthiopien.
Wie funktioniert die Ansteckung mit Meningokokken?
Meningokokken sind Bakterien, die über Tröpfcheninfektion weitergegeben werden. Durch Sprechen, Husten oder Niesen können die Bakterien in die Luft abgegeben und von anderen Menschen eingeatmet werden. Die Bakterien breiten sich anschließend vom Rachenbereich weiter im Körper aus.
Symptome und Krankheitsverlauf von Meningokokken?
Die Symptome einer Meningokokken-Infektion können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Sie reichen von Gliederschmerzen und leichtem Fieber bis hin zu massiven Kopfschmerzen und letztendlich der gefährlichen Gehirnhautentzündung. Eine Meningokokken bedingte Meningitis kann starke Bewusstseinsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten hervorrufen. Grundsätzlich muss bei einer Meningitis schnell gehandelt werden, da sich der Zustand des Patienten innerhalb weniger Stunden rapide verschlechtern kann. Bleibende, psychische Schäden oder sogar Lähmungen sind ebenfalls nicht auszuschließen. Unbehandelt führt die Erkrankung fast immer zum Tod.
So schützen Sie sich vor Meningokokken
Es gibt einige Bedingungen, die es den Bakterien einfacher machen, sich auszubreiten. In Deutschland häufen sich die Krankheitsfälle z. B. eher in der kalten Jahreszeit, während afrikanische Länder in der Trockenzeit mit Meningokokken-Bakterien zu kämpfen haben. Außerdem begünstigen Menschenmassen und überfüllte, geschlossene Orte die Ausbreitung der Bakterien.
Wann empfiehlt sich eine Meningokokken-Reiseimpfung?
Eine Meningokokken-Impfung gegen die Serotypen B und C gilt in Deutschland als Schutzimpfung für Kinder. Wer aber reiselustig ist und sich gerne in exotische Länder begibt, begegnet dort unter Umständen Serotypen, gegen die er nicht geimpft ist. Serotyp A ist z. B. oft für großflächige Epidemien verantwortlich und kommt in Deutschland in der Regel nicht vor. Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko einer Infektion. Ältere Menschen sollten sich daher unbedingt impfen lassen.
Für Auslandsreisen sollte geimpft werden, wenn
- man sich länger in einem Meningokokken-Risikogebiet aufhält (z. B. Meningitisgürtel in Afrika).
- die Meningokokken-Impfung in dem jeweiligen Land der Impfpflicht unterliegt (z. B. Pilgerfahrt nach Mekka, Einreise nach Saudi-Arabien).
- sich Schüler oder Studenten längere Zeit im Ausland aufhalten (z. B. Schüleraustausch oder Auslandssemester).
Impfung gegen Meningokokken
Wie bereits erwähnt sollten Sie sich vor Reiseantritt über die dort heimischen Serotypen informieren. Je nach Reiseziel kann Ihr Arzt einen entsprechenden Impfstoff auswählen. Zur Verfügung stehen:
- ein Impfstoff gegen Meningokokken A, C, W-135 und Y
- ein Impfstoff gegen Meningokokken B
- ein Impfstoff gegen Meningokokken C
Nach der Immunisierung ist man für ca. drei Jahre vor Meningokokken-Meningitis geschützt. Die Impfung gilt als sicher, kann aber vereinzelt kleinere Impfreaktionen, wie Rötung und Schmerzen an der Injektionsstelle oder leicht erhöhte Temperatur hervorrufen.
Kostenerstattung bei der BIG
Die BIG übernimmt die Kosten Ihrer Reiseimpfung, wenn die Meningokokken-Impfung ausdrücklich für Ihr geplantes Reiseziel empfohlen wird. Wir berücksichtigen bei der Kostenerstattung Ihrer Impfungen die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) und des Auswärtigen Amtes.