Wo ist Typhus verbreitet?
Da Salmonellen auf der ganzen Welt zu Hause sind, ist auch Typhus weltweit verbreitet. Allerdings kommen Typhus-Infektionen häufiger in Ländern mit schlechten Hygienebedingungen vor. Mangelnde Sauberkeit bei der Nahrungsverarbeitung und unzureichende Wasseraufbereitung fördern die Entwicklung der Bakterien. Betroffen sind daher in erster Linie Entwicklungsländer. In Afrika, Südamerika und Südostasien kommt es immer wieder zu großflächigen Typhus-Epidemien.
In Deutschland und anderen Ländern mit einwandfreier Trinkwasserversorgung sowie hohen Hygiene- und Lebensmittelstandards ist Typhus äußerst selten geworden.
Wie funktioniert die Ansteckung mit Typhus?
An Typhus erkranken ausschließlich Menschen. Anders ist es beim Paratyphus und beim Abdominaltyphus. Diese beiden Typhus-Formen werden von speziellen Salmonella-Arten verursacht und können sowohl Mensch als auch Tier befallen. Typhus-Erreger werden über verunreinigte Nahrung und Trinkwasser aufgenommen. Dabei bleibt so ziemlich kein Nahrungsmittel verschont: Obst, Gemüse und auch Milchprodukte können mit Salmonellen belastet sein. Oft sind es Schalentiere, die aus abwasserverseuchten Gebieten stammen, die für Typhus-Erkrankungen verantwortlich sind. Zusätzlich können Fliegen die Salmonella-Bakterien auf Lebensmittel übertragen, was ebenfalls zu Erkrankungen führen kann.
Typhus kann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Dies geschieht über fäkal-oral Infektionen, also vor allem durch mangelnde Hygiene.
Symptome und Krankheitsverlauf von Typhus
Typhus ist eine bakterielle Infektion, die unterschiedlich schwer verlaufen kann. Zunächst äußert sich die Krankheit durch:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Appetit- und Schlaflosigkeit
- Verstopfung oder Druchfall
Die Krankheit sollte umgehend mit Antibiotika behandelt werden, damit sich die Symptome nicht verschlimmern. Unbehandelt kommt es nach etwa drei Wochen zu gastrointestinalen (Magen-Darm-Trakt) und anderen Komplikationen, die den Erkrankten das Leben kosten können.
Passiver Schutz vor Typhus
Reisen Sie in ein Typhus-Risikogebiet können Sie sich zusätzlich zur Impfung auch passiv vor Salmonellen schützen. Alles was nicht gekocht oder geschält werden kann, kommt nicht auf den Tisch. Wer bei der Nahrungsaufnahme diese einfache Regel befolgt, ist schon mal etwas sicherer vor Salmonellen. Zusätzlich sollte Wasser immer abgekocht werden und Sie sollten grundsätzlich auf Eiswürfel verzichten.
Impfung gegen Typhus
Um sich sicher vor Typhus zu schützen, bedarf es einer Impfung. Hier hat man die Wahl zwischen Schluckimpfung und einer Injektion.
Schluckimpfung
Die Schluckimpfung besteht aus drei Tabletten, die in einem Zeitraum von fünf Tagen eingenommen werden. Falls sie derzeit Antibiotika einnehmen (z. B. eine gleichzeitige Malariaprophylaxe), kann die Schluckimpfung ihre Wirkung verlieren. Fragen Sie daher immer Ihren Arzt, ob die Medikamente miteinander eingenommen werden können.
Injektion
Die Impfung gegen Typhus erfolgt mit einer Impfdosis. Der Schutz durch die Injektion hält in der Regel etwas länger und ist zuverlässiger als bei der Schluckimpfung. Der Impfschutz beginnt ca. sieben bis 14 Tage nach der Impfung. Geimpft wird mit einem Totimpfstoff, der die Krankheit nicht hervorrufen kann. Es kann dennoch zu kleinen Impfreaktionen, wie Jucken oder Rötungen, an der Injektionsstelle kommen.
Die Impfung alleine reicht als Schutz vor Typhus und Salmonellen nicht aus. Sie sollten trotz bestehendem Impfschutz die genannten passiven Maßnahmen nicht vernachlässigen.
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Behandlung bei Typhus
Eine Typhus-Infektion sollte man unbedingt ernst nehmen. Der Erkrankte sollte schnellstmöglich mit entsprechenden Antibiotika versorgt werden. Diese werden in Form von Tabletten eingenommen. Ist die Erkrankung besonders schwer, wird das Antibiotikum in Form einer Infusion verabreicht.
Kostenerstattung bei der BIG
Die BIG übernimmt die Kosten Ihrer Reiseimpfung, wenn die Typhus-Impfung ausdrücklich für Ihr geplantes Reiseziel empfohlen wird. Wir berücksichtigen bei der Kostenerstattung der Reiseimpfung die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) und des Auswärtigen Amtes.