Schimmel in der Wohnung: Schimmel in der Wohnung: Risiken und Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung

Letzte Aktualisierung: 23. Juli 2025Lesezeit: 5 Minuten
Wenn es in der Wohnung plötzlich anfängt zu sprießen, handelt es sich leider nicht immer um eine Zimmerpflanze. Ihr ahnt es vielleicht schon: Wir sprechen von Schimmelpilz. Abgesehen davon, dass er fies aussieht und übel riecht, birgt er nicht nur materielle, sondern auch gesundheitliche Risiken. Lest hier, welche und wie ihr Schimmel und Mykotoxinen in der Wohnung vorbeugt und bekämpft.

Inhalt

Was sind Schimmelpilze?

Schimmelpilze sind Teil unserer Umwelt. Sie bestehen aus winzigen Pilzsporen, die sich draußen – aber auch in Räumen – rasend schnell über den Boden, die Luft und auf Oberflächen vermehren können. Um wachsen zu können, benötigen sie einen feuchten Nährboden. Ist der gefunden, haben sie leichtes Spiel und werden schließlich als grüne, graue, weiße, schwarze oder sogar bunte Färbung sichtbar. Ebenfalls typisch für Schimmelpilz ist ein muffiger bis beißender Geruch.

Wie entsteht Schimmel in der Wohnung?

Falls ihr es noch nicht wusstet: In allen geschlossenen Räumen sind Schimmelpilzsporen vorhanden. Wachsen und gedeihen können sie allerdings erst, wenn die Feuchtigkeit aus der Luft auf feuchtigkeitsanfällige Oberflächen wie Wände (Tapeten), Decken, Fenster, Holz/Möbelrückwände, Textilien oder Ähnliches trifft. 

Besonders wohl fühlen sich Schimmelsporen ...

  • in schlecht belüfteten Räumen
  • auf Wänden/Fußböden
  • an der Decke
  • in Ecken
  • dort, wo sich Kondenswasser bildet
  • in Räumen mit einer dauerhaft hohen Luftfeuchtigkeit
  • an Orten mit Wasserschäden

Ist der Schimmel einmal da, kann dieser sogar noch über Jahre überleben – also selbst dann, wenn der Bereich längst wieder trocken ist.

Junge im Grundschulalter liegt mit geschlossenen Augen und seinen Händen auf der Brust und einem Beagle auf einem Schaffell auf dem Fußboden
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Übersicht

Welche gesundheitlichen Risiken birgt Schimmel in der Wohnung?

Die Sporen des Schimmels, die in der Luft schweben, können unserer Gesundheit schaden.

Mögliche Risiken:

  • neue Allergien
  • Verschlimmerung vorhandener Allergien – speziell bei Menschen mit Asthma
  • Schwächung des Immunsystems – besonders bei Menschen, deren Immunsystem bereits geschwächt ist
  • Häufige Symptome: Atemprobleme/Niesen/laufende Nase/Husten bzw. Asthma/Reizungen der Schleimhäute

Mykotoxine besonders gefährlich

Manche Schimmelarten wie Aspergillus, Penicillium oder Fusarium bilden zudem giftige Substanzen (Mykotoxine). Diese Schimmelpilzgifte können durch den Verzehr, das Einatmen oder über Hautkontakt bei intensiver und längerer Exposition Mensch und Tier langfristig krank machen. 

Hier drohen ...

  • Reizungen der Augen-, Atemwege und Haut
  • Allergien
  • Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Asthma
  • Beim Verzehr: Magen-Darm-Beschwerden
  • Beim Verzehr: schwere Erkrankungen wie Leber- und Nierenschäden, Krebs und Erbgutschäden*

* Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) arbeitet wissenschaftlich unabhängig als Forschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Es bewertet gesundheitliche Risiken von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen und Chemikalien und erarbeitet Empfehlungen, wie diese Risiken vermieden werden können. In der Quelle geht es um Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln.

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  • Wie beugt man Schimmel in der Wohnung vor?

    Voraussetzung für eine schimmelfreie Wohnung oder Haus ist, dass das Gebäude an sich trocken ist.
  • Regelmäßiges und richtiges Lüften (im Winter Stoßlüften bei komplett geöffnetem Fenster) und Heizen, so dass in den Räumen am besten eine konstante Raumtemperatur von mindestens 16 Grad Celsius ist.
  • Nach dem Kochen, duschen/baden, Wäsche trocknen, Sport treiben etc. für ca. zehn Minuten bei komplett offenem Fenster lüften.
  • Große Möbelstücke am besten nicht an Außenwände stellen oder einen Abstand von etwa zehn Zentimetern zur Wand halten.
  • Heizungen nicht verdecken.
  • Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer messen: Die ideale Luftfeuchtigkeit in Räumen liegt etwa zwischen 40 und 60 Prozent, wobei diese Werte von Raum zu Raum und Jahreszeit variieren können. Im Winter ist die Luftfeuchtigkeit z. B. durch die trockene Heizungsluft meist niedriger. Unter 30 Prozent sollte sie allerdings nicht fallen, da Sie dann zu Unwohlsein und trockenen Schleimhäuten führen kann.

    Ideale Luftfeuchtigkeit in Räumen:

    Wohn- und Arbeitszimmer: 40-60%
    Schlaf- und Kinderzimmer: 40-60%
    Küche und Badezimmer: 50-70%
    Keller: 50-65%

So bekämpft ihr Schimmel in der Wohnung

Ihr habt Schimmelpilz in der Wohnung entdeckt? Dann entfernt ihn wie folgt:

  1. 1 Identifiziert und behebt zuerst die Ursache der Feuchtigkeit.
  2. 2 Tragt beim Entfernen Maske und Handschuhe und bei größeren Bereichen einen Schutzanzug.
  3. 3 Kleine befallene Bereiche können mit einer milden Reinigungslauge oder speziellen Schimmelentfernern gereinigt werden.
  4. 4 Nach der Schimmelentfernung die Stellen noch mal mit einem fungiziden Mittel vor weiterem Befall schützen.
  5. 5 Gereinigte Flächen gut trocknen lassen und für eine gute Belüftung sorgen, um die Luftfeuchtigkeit niedrig zu halten.
  6. 6 Bei anhaltendem Schimmel, größeren Flächen und/oder einem Befall der Außenwände solltet ihr unbedingt einen Fachbetrieb und eine*n Gutachter*in hinzuziehen und gegebenenfalls die Wohnungseigentümer*innen benachrichtigen, um weitere Schritte zu klären.
    Deutschlandweite Übersicht des Netzwerks Schimmelpilzberatung
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Ausführliche Infos

Die Verbraucherzentrale NRW e.V. informiert über Schimmel in der Wohnung


 

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Verfasst von
BIG Redaktion