Zeitfresser Handy
Etwa 50 Mal am Tag swipen, tippen und scrollen die Deutschen mobil und verbringen im Schnitt zweieinhalb Stunden pro Tag am Handy, die meiste Zeit davon bei Messaging-Diensten wie WhatsApp oder auf ihren Social-Media-Profilen. Das hat der Informatikjuniorprofessor Alexander Markowetz von der Uni Bonn in einer Studie herausgefunden. Bei der Auswertung der Nutzerdaten der knapp 60.000 Probanden stellte sich für Markowetz vor allem eines heraus: Die lange und dauerhafte Smartphonenutzung macht nicht nur unglücklich, sondern auch unproduktiv.
Suchtähnliches Verhalten nach Ablenkung
Wer sein Gehirn dauerhaft durch Unterbrechungen überfordert, versetzt es in einen Zustand der ständigen Alarmbereitschaft, unter dem die Konzentration und die Merkfähigkeit enorm leiden. Gleichzeitig bietet das Smartphone allerdings auch ein hohes Potential an suchtähnlichen Verhalten. Laut Bert te Wildt, Leiter der Dießener Klinik für Internetsüchtige, greifen Betroffene häufiger zum Handy, um dort beispielsweise auch Ersatzbefriedigung zu finden – durch das Verschieben von Mails in den „Gelesen“-Ordner oder das Zugehörigkeitsgefühl bei digitaler Kommunikation.
Zufriedener ohne Smartphone
Das bedeutet nun allerdings nicht, dass Sie direkt eine Entziehungskur buchen oder Ihr Handy entsorgen müssen. Denn Digital Detox, eine „Entgiftungskur“ von allen digitalen Belastungen, sollte in kleinen Schritten erfolgen – nur dann haben Sie damit Erfolg. Als Denkanstoß haben wir acht mögliche Stufen der Smartphone-Entwöhnung für Sie zusammengestellt.