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Arzt hält Amalgam in der Hand

Amalgam

Die EU-Kommission hat eine Stellungnahme zu den Gesundheits- und Umweltauswirkungen von Amalgam mit dem Ergebnis veröffentlicht, dass die Gesundheits- und Umweltgefährdung durch das in zahnärztlichem Amalgam enthaltene Quecksilber vergleichsweise gering ist.

Was ist Amalgam?

Amalgam ist eine Legierung aus Quecksilber und anderen Metallen. In der Zahnmedizin wird sie vor allem als Zahnfüllung verwendet. Umgangssprachlich wird eine Zahnfüllung aus Amalgam auch gerne als Plombe (vom lateinischen Plumbum, Blei) bezeichnet. 

Amalgam besteht bis ca. 50 Prozent aus metallischem Quecksilber, zudem aus Kupfer, Silber und Zinn. Es können auch Spuren von Zink enthalten sein. Diese Stoffe wären an sich giftig für den menschlichen Organismus. Allerdings wird die chemische Mischung der Elemente zu einer derart stabilen und widerstandsfähigen Verbindung, dass die winzige Menge Quecksilber, die der Körper daraus aufnimmt, weit unter dem Grenzwert liegt, der negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Neben Amalgam werden als Zahnfüllungen auch gerne Kunststoff, Zement oder Gold verwendet.

Amalgam ist nach wie vor als Zahnfüllungsmaterial zugelassen, da das Tragen, Einsetzen und Entfernen nach aktuellem Wissensstand nicht mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist.

Füllungen

Die BIG übernimmt die Kosten für Füllungen aus Amalgam und unter bestimmten Voraussetzungen auch für bestimmte Kunststoffe. Kinder und Jugendliche bis zum 18. Geburtstag sind von der Zahlung befreit.

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Wie sieht es mit Allergien aus?

Komplikationen und Nebenwirkungen sind extrem selten. Weltweit wurden bis dato etwa 100 Fälle von Amalgamallergien dokumentiert, wobei es wahrscheinlich etwas mehr gibt. Eine Allergie kann bereits vor dem Einsetzen einer Füllung vom Hautarzt festgestellt werden.

Manche Menschen reagieren auf eine Amalgamfüllung etwas empfindlicher als andere. Allerdings beschränkt sich dies auf einen metallischen Geschmack in der Zeit kurz nachdem eine Füllung gelegt oder entfernt wurde.

Umfassende Aufklärung gibt Sicherheit

Fragen Sie Ihren Zahnarzt, wie er zu Amalgam steht. Vertritt er eine differenzierte Meinung zu dem Thema, sind Sie bei ihm gut aufgehoben. Sollte er allerdings eine einseitige Einstellung zu dem Thema haben und Sie möglicherweise zu einer Totalsanierung drängen, ohne dass ein entsprechender Allergietest durchgeführt wurde, ist Vorsicht angebracht. Noch vorsichtiger sollten Sie sein, wenn er in Amalgam die Ursache für Krankheiten wie Epilepsie oder multiple Sklerose sieht. Das Entfernen intakter Füllungen wird nicht empfohlen.Achtung: Die EU-Quecksilberverordnung gibt vor, dass Amalgam nicht mehr für Zahnfüllungen von Milchzähnen von Kindern unter 15 Jahren und von schwangeren oder stillenden Patientinnen verwendet werden darf.

Ärztliche Zweitmeinung

Grundsätzlich haben Sie als Versicherter das Recht, weitere Ärzte um eine zweite Meinung zu bitten. Bei einigen Erkrankungen bzw. Eingriffen kommt dabei ein besonderes ärztliches Zweitmeinungsverfahren mit hochqualifizierten Spezialisten zum Einsatz.

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Amalgam-Sanierung – sinnvoll?

Wie bei allen Füllstoffen kommt es bei Amalgam auf eine gute Wasserkühlung und sorgfältiges Absaugen an, um etwaiges Verschlucken von Amalgamstückchen zu vermeiden, auch wenn dies für den Organismus keine Folgen hätte, da der Magen-Darm-Trakt die Quecksilberbestandteile nicht aufnehmen kann. Was zusätzlich empfehlenswert ist, wenn man auf Nummer sicher gehen will, ist die Verwendung eines sogenannten Kofferdams. Dies ist ein Latex- oder Gummituch, mit dem der komplette Mund bis auf den zu bearbeitenden Zahn ausgekleidet wird. Eine anschließende Entgiftung ist nicht erforderlich, da die Entgiftungsmittel selbst Nebenwirkungen haben. Sie erreichen nur ein Entleeren der Quecksilberdepots im Körper, die auch alleine vonstatten ginge, wenn auch etwas langsamer.

Alternativen zu Amalgam

Bei kleineren Füllungen eignet sich Kunststoff, bei mittleren bis großen Inlays, Teilkronen und Kronen Gold, Keramik und Kunststoff beziehungsweise Kombinationen aus diesen Werkstoffen. Der große Nachteil aller Amalgamalternativen ist derzeit der hohe Preis und die Fehleranfälligkeit, die höher ist als bei Amalgamfüllungen. Nach gesetzlicher Regelung übernehmen Krankenkassen im sichtbaren Frontbereich die Kosten für zahnfarbene Kompositfüllungen, im Seitenzahnbereich die Kosten der Amalgamfüllungen. Patienten, die aus medizinischen Gründen keine Amalgamfüllung erhalten können, erstattet die BIG die Kosten für geschichtete Kompositfüllungen bei Seitenzähnen.

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