Mutter wechselt Windel ihres Säuglings auf dem Wickeltisch

Erster Stuhlgang: So funktioniert die Verdauung beim Baby

Babys erster Stuhlgang und die Verdauung im ersten Lebensjahr werfen bei Neu-Eltern viele Fragen auf und sorgen für Unsicherheiten. Welche Konsistenz und Farbe sollte der Stuhlgang haben, müsst ihr Durchfall oder Verstopfung sofort ärztlich abklären und wie häufig macht ein Baby überhaupt?

Der Verdauungstrakt eines Babys ist noch nicht vollständig ausgereift. Zudem wechselt der Stuhl gerade in den ersten Lebenswochen noch häufig seine Farbe und Konsistenz. Alles beginnt mit dem Kindspech.

Babys erster Stuhlgang

Der erste Stuhl eures Babys trägt den Namen „Kindspech“ (Mekonium). Nachdem es vor der Geburt noch mal reichlich Fruchtwasser, Gallenflüssigkeit und Darmzellen getrunken hat, ist der erste Stuhlgang nach der Geburt dunkelgrün bis schwarz und teerartig beziehungsweise klebrig. Kindspech ist eher geruchlos und dauert bis zu vier Tage an. Dann vermischt sich das Mekonium immer stärker mit der Milch, weshalb der Stuhl immer grüner wird, bis er schließlich nach rund einer Woche gelb ist.

Verdauung in den ersten Lebensmonaten

In den ersten vier Lebenswochen sieht der Alltag mit Baby vor allem so aus: Füttern, kuscheln, schlafen, Windel wechseln und alles wieder von vorn. Innerhalb dieser Zeit ist der Verdauungstrakt eures Kindes sehr aktiv. Das bedeutet, dass euer Schatz ein- bis fünfmal am Tag verdaut. Nach dem ersten Monat reguliert sich die Verdauung besonders bei Stillbabys. Dann lautet die Faustregel von Expert*innen: „Es ist genauso normal, fünfmal am Tag Stuhl zu haben, wie einmal alle fünf Tage.“

Es sei denn, es bekommt Ersatznahrung! Dann hat es in der Regel täglich Stuhlgang. 

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Welche Konsistenz und Farbe hat der Stuhl bei Babys?

Je nachdem, ob ihr euer Baby stillt oder ihm Milchpulver beziehungsweise Ersatznahrung gebt, hat der Stuhlgang eine andere Konsistenz, Farbe und riecht auch anders.

Stuhlgang von Stillbabys

Stillt ihr euer Baby, ist der Stuhlgang eher geruchlos, breiig und gelb. Die Farbe ist zudem vom Essen der Mutter abhängig und kann zum Beispiel nach einer großen Portion grünem Gemüse auch mal grünlich sein.

Stuhlgang von „Milchpulver-Babys“

Verwendet ihr Milchpulver ist der Stuhl etwas fester (teigartig), kann gelb bis grün-bräunlich sein und stärker riechen als bei einem Baby, das ausschließlich Muttermilch bekommt.

Ab der Beikost regelmäßiger Stuhlgang

Spätestens ab der Beikost sollte euer Baby täglich Stuhlgang haben. Und mit der festen Nahrung wird dieser auch langsam fester und dunkler. Ab jetzt wird er natürlich auch strenger riechen. 😉

Durchfall, Verstopfung und Co.

Bei einmaligem Durchfall oder härterem Stuhl müsst ihr euch nicht gleich Sorgen machen. Beobachtet jedoch, wann dieser auftritt und notiert euch, was euer Kind an dem Tag zu sich genommen hat. Hat euer Baby häufiger Beschwerden oder halten diese länger als zwei Tage an, solltet ihr sie auf jeden Fall ärztlich abklären lassen.

Wann genau zum Kinderarzt?

Durchfall

Füttert ihr euren Wurm erstmal nur mit Muttermilch, ist es normal, dass der Stuhl recht flüssig ist. Habt ihr dennoch das Gefühl, dass es sich um richtigen Durchfall handelt und dieser nicht nur flüssig, sondern zum Beispiel eher schleimig und grünlich (unabhängig von eurem Essverhalten) ist, lasst ihn kinderärztlich abklären. Schließlich geht mit Durchfall immer ein Flüssigkeitsverlust einher, der auch zu einer Dehydrierung führen kann. Vorsicht und schnelles Handeln sind besonders dann geboten, wenn sich der Durchfall in kurzen Abständen wiederholt.

Mögliche Gründe für Durchfall:

  • unzureichende Darmtätigkeit
  • Magen-Darm-Infekt (ausgelöst durch Bakterien oder Viren)
  • Ernährungsumstellung des Babys oder der Mutter
  • Baby trinkt nicht genug Muttermilch

Verstopfung

Mit Verstopfungen reagiert euer Baby meist dann, wenn es zu wenig Flüssigkeit bekommt oder wenn eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegt. Gesellen sich zudem Übelkeit, Erbrechen, Fieber und eine eingesunkene Fontanelle hinzu, besteht die Gefahr einer Dehydrierung und ihr solltet dringend einen Arzt aufsuchen oder in die Notaufnahme eines Krankenhauses.

Bei Verstopfung kann sich außerdem Blut untermischen, da ein zu harter Stuhl zu Verletzungen am Anus führen kann.

Blut im Stuhl

Auch Blut im Stuhl sorgt für (dunkle) Verfärbungen. Schuld daran kann neben Verstopfungen zum Beispiel eine Milcheiweißallergie oder eine Infektion sein. Ein weiterer Grund für Blutspuren können bei Stillbabys eure entzündeten beziehungsweise überbeanspruchten Brustwarzen sein. Zudem sollten schleimige Ausscheidungen ebenfalls immer ärztlich abgeklärt werden.

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