Mutter hält elektrische Milchpumpe an ihre Brust

Muttermilch abpumpen, aufbewahren und erwärmen

In diesem Artikel erklären wir euch, wie ihr Muttermilch abpumpen, aufbewahren und erwärmen könnt. Denn auch wenn ihr euer Baby stillt, wird es Zeiten geben, in denen ihr es nicht anlegen könnt, beziehungsweise nicht in seiner Nähe seid.

Wann und warum Muttermilch abpumpen?

Der beste Zeitpunkt, um abzupumpen, ist in der Regel direkt nach dem Stillen. Es gibt zahlreiche Gründe, weshalb ihr als stillende Mutter die Muttermilch regelmäßig oder für spezielle Ereignisse abpumpen müsst. Beispielsweise weil ihr wieder arbeitet und euer Kind nicht mitnehmen beziehungsweise nicht anlegen könnt, weil euer Baby auch in der Betreuung Muttermilch bekommen soll, weil ihr unterwegs seid, aus medizinischen Gründen oder weil eine Feier bevorsteht, auf der ihr Alkohol trinken möchtet. 

Für diese und ähnliche Fälle ist das Abpumpen und Aufbewahren der Muttermilch die beste Alternative. Eure erste Anlaufstelle, wenn ihr zum ersten Mal Muttermilch abpumpt, aufbewahrt und erwärmt, ist natürlich eure Hebamme. Mit den folgenden Tipps habt ihr schon mal einen ersten Überblick und könnt euch noch besser vorbereiten.

Methoden, um Muttermilch abzupumpen

Egal, für welche Methode(n) ihr euch entscheidet: Die Handhygiene sowie sterile Utensilien und Aufbewahrungsbehälter sind dabei immer wichtig, um die Milch nicht zu verunreinigen. Bewahrt die Muttermilch nur in für sie vorgesehenen Behältnissen und beispielsweise nicht in herkömmlichen Gefrierbeuteln auf, da diese nicht steril sind und nicht in Behältern aus klarem Hartplastik - also Polycarbonat (PC) – da sie als gefährlich eingestuft werden.

Um Muttermilch abzupumpen, stehen euch drei Methoden zur Verfügung:

1. Muttermilch von Hand ausstreichen

Die Muttermilch von Hand auszustreichen ist die natürlichste und günstigste Methode. Sofern ihr vielleicht auch schon Kolostrum – also die Vormilch – ausgestrichen habt, habt ihr schon ein wenig Erfahrung. Falls nicht, erfahrt ihr über den folgenden Link, wie ihr mithilfe des C-Griffs die Muttermilch von Hand ausstreicht.

Kolostrum in der Schwangerschaft ausstreichen – wann und wie?

Natürlich kann es immer zu Problemen nach der Geburt kommen, weshalb Schwangere ab der 38. SSW (also drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin) ihr Kolostrum ein- bis zweimal pro Tag für je fünf bis zehn Minuten ausstreichen können. Das funktioniert am besten mit dem sogenannten C-Griff.

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2. Manuelle Muttermilchpumpe

Pumpt ihr nur hin und wieder die Muttermilch ab und ist euch das Ausstreichen zu mühsam, lohnt sich der Kauf einer manuellen – also nicht-elektrischen Milchpumpe. Manuelle Milchpumpen gibt’s beispielsweise in Drogerien und Apotheken. Die Vorteile: Sie sind preiswerter und leiser als elektrische Milchpumpen.

Geeignete Gefäße für abgepumpte Muttermilch

  • abgekochte und verschließbare Glasgefäße
  • abgekochte und verschließbare Kunststoffgefäße aus Polypropylen (PP/BPA-frei)
  • abgekochte Muttermilchflaschen
  • Muttermilchbeutel aus Polyethylen (PE)

3. Elektrische Muttermilchpumpe (ein- oder zweifach)

Elektrische (batteriebetrieben oder mit Kabel) und transportable Milchpumpen sind dann sinnvoll, wenn ihr regelmäßig Muttermilch abpumpt, beispielsweise weil ihr wieder arbeitet und euer Kind weiterhin stillen wollt. Noch schneller geht es, wenn ihr euch für eine zweifache Milchpumpe entscheidet, um die Milch aus beiden Brüsten gleichzeitig abpumpen zu können. Da elektrische Milchpumpen teuer sind, entscheiden sich viele Mütter, diese in Kliniken oder Apotheken auszuleihen. Leider sind sie auch recht laut und zugegeben gibt es Schöneres, als sich zwei lärmende Flaschen an die Brust zu legen. Versucht die Situation mit Humor zu nehmen und immerhin habt ihr dann etwas Zeit und Energie gespart.😉 

Für beide Pumparten gilt, dass die Trichtergröße zur Brust- und Brustwarzengröße passen und das Abpumpen nicht schmerzhaft sein sollte. Letzteres kann auch an falschen Einstellungen (Vakuum und Saugfrequenz) liegen. Eine individuelle Beratung und das Lesen der Bedienungs- und Reinigungsanleitung sind daher unverzichtbar, um Schmerzen, Infektionen und verunreinigter Muttermilch vorzubeugen.

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Muttermilch aufbewahren

Je nachdem, wo ihr die abgepumpte Muttermilch aufbewahrt, gelten verschiedene Haltbarkeitsangaben.
 

Ungekühlt (bei Zimmertemperatur)

Frisch abgepumpte und in einem sauberen und verschlossenen/abgedeckten Behälter ist Muttermilch bei Zimmertemperatur (zwischen 16 und 29 Grad Celsius) rund vier bis sechs Stunden haltbar. Bei sehr hohen Temperaturen verringert sich die Aufbewahrungszeit auf drei bis vier Stunden. Achtet also immer darauf, dass die Temperatur so kühl wie möglich ist – die Milch also keiner direkten Wärme ausgesetzt ist.
 

Kühltasche/Isotasche

In einer isolierten Kühltasche mit Kühl-Akkus oder in einer elektrischen Isotasche könnt ihr die Muttermilch bis zu 24 Stunden aufbewahren. Vorausgesetzt, die Temperatur schwankt nicht zu stark und liegt maximal bei 15 Grad Celsius.

Kühlschrank

Lagert ihr abgepumpte Muttermilch bei etwa fünf bis vier Grad Celsius im Kühlschrank, wählt dort immer den kältesten Platz im Hauptfach an der Hinterwand und nicht in der Kühlschranktür, da dort die Temperaturen am stärksten schwanken. Gekühlte Muttermilch ist drei bis fünf Tage haltbar.

Gefrierfach oder Tiefkühltruhe

Friert ihr die Muttermilch luftdicht bei mindestens -18 Grad Celsius im hinteren Bereich des Gefrierfaches (dadurch bilden sich seltener Eiskristalle) ein, ist diese bis zu sechs Monate haltbar, frei von Verunreinigungen und auch die Nährstoffe bleiben erhalten. Nur die antibakterielle Wirkung nimmt nach etwa drei Wochen ab. Bei mindestens –20 Grad Celsius in der Tiefkühltruhe kann die Milch sogar länger als sechs Monate haltbar sein.

Für gekühlte und gefrorene Muttermilch gilt: Beschriftet alle Muttermilchbehälter mit Datum und beachtet die Portionsgrößen, die euer Kind derzeit benötigt, damit ihr keine Muttermilch verschwendet.

Muttermilch auftauen und erwärmen

Lasst eingefrorene Muttermilch langsam auftauen – entweder, indem ihr die gefrorene Muttermilch über Nacht in den Kühlschrank stellt oder indem ihr den Behälter mit der Milch zum schnelleren Gebrauch unter fließendem warmem Wasser auftaut.

Dann ist sie rund drei Stunden bei Zimmertemperatur und im Kühlschrankhauptfach ungeöffnet bis zu 24 und geöffnet bis zu 12 Stunden haltbar. Nach dem Auftauen darf Muttermilch nicht erneut eingefroren werden. 

Zum Erwärmen könnt ihr die Milch ebenfalls unter fließendes warmes Wasser halten oder ihr erwärmt sie im Flaschenwärmer mit Warmluft auf etwa 37 Grad gleichmäßig auf. In der Mikrowelle sollte die Milch nicht erhitzt werden, da die Verbrennungsgefahr zu hoch ist.

Gebt frisch abgepumpte Muttermilch erst zu bereits gekühlter oder gefrorener Milch hinzu, nachdem sie abgekühlt ist. Ansonsten würdet ihr die bereits gekühlte/gefrorene Milch erwärmen.

Familie sitzt auf dem Sofa

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