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Frau hält sich den Bauch mit beiden Händen

Die 7 wichtigsten Fakten zur Eileiterschwangerschaft

Eine Schwangerschaft verläuft nicht immer so, wie sie sollte. Daher wollen wir euch in den nächsten Monaten über typische Erkrankungen in der Schwangerschaft aufklären. Beginnen werden wir mit der Eileiterschwangerschaft. In den meisten Fällen endet diese aus medizinischer Sicht von alleine und ohne große Komplikationen und tritt auch nur bei ein bis zwei Prozent aller Schwangeren auf. Und ab wann ist eine Eileiterschwangerschaft lebensgefährlich?

Was passiert bei einer Eileiterschwangerschaft?

Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich das befruchtete Ei außerhalb der Gebärmutterhöhle und stattdessen zum Beispiel im Eileiter ein. Mediziner sprechen daher von einer Extrauteringravidität (lat.: extra= außerhalb, uterus= Gebärmutter, graviditas= Schwangerschaft – EUG). Ganz selten kann sich das Ei aber auch in der Bauchhöhle, im Gebärmutterhals oder im Eierstock befinden. Grundsätzlich müssen alle extrauterine Schwangerschaften abgebrochen werden, da das gesundheitliche Risiko für die Frau und das Ungeborene zu groß ist.

Wieso schafft es das befruchtete Ei nicht bis in die Gebärmutter?

  • Nachdem die Eizelle befruchtet wurde, wird diese normalerweise durch die sogenannten Zilien (Flimmerhärchen) zur Gebärmutter befördert. Funktioniert dieser Vorgang nicht reibungslos, kann der Embryo auf dem Weg dorthin stecken bleiben.
  • Verklebungen und Verwachsungen (wie zum Beispiel Endometriose) der Eileiter können den Transport bis in die Gebärmutter ebenfalls verhindern.
  • Die Frau hatte bereits eine Eileiterschwangerschaft.
  • Bei einer künstlichen Befruchtung ist das Risiko ebenfalls größer.
  • Wenn bei einer Sterilisation die Eileiter nicht komplett durchtrennt wurden.
  • Vernarbungen der Eileiter, die die Eileiterdurchlässigkeit und damit auch den den Weg des Embryos in die Gebärmutter beeinträchtigen.

Welche Symptome können auftreten?

  • Zwischen der 6. und 9. SSW treten meist (Schmier-)Blutungen auf.
  • Die Unterleibsschmerzen sind auf der Seite des betroffenen Eileiters stärker.
  • Beim äußeren und inneren Abtasten durch den behandelnden Gynäkologen kann auch der Gebärmutterhals sehr schmerzempfindlich sein.
  • Während die Gebärmutter unauffällig und klein ist, ist der Eileiter eher geschwollen und verhärtet.
  • Veränderungen des Muttermundes und Blutungen aus dem Gebärmutterhals können ebenfalls auftreten.

Diagnose meist aufwendig!

Welche Untersuchungen der behandelnde Arzt vornimmt, ist von den Beschwerden abhängig und davon, in welcher Schwangerschaftswoche sich die Frau befindet. Generell wird eine EUG durch das äußere und innere Abtasten sowie durch eine Ultraschalluntersuchung und gegebenenfalls durch eine Bauchspiegelung diagnostiziert. Zudem kann die Konzentration des Schwangerschaftshormons (HCG) im Blut Aufschluss darüber geben, ob sich ein Ei außerhalb der Gebärmutter eingenistet hat, da in diesem Fall die HCG-Konzentration meist zu langsam ansteigt, stagniert oder sinkt.

Der Einnistungsort lässt sich allerdings nicht über den Wert feststellen. Bestätigt der Schwangerschafts- und Bluttest, dass eine Schwangerschaft besteht und kann diese durch einen Ultraschall nicht lokalisiert werden, kann eine Einnistung außerhalb der Gebärmutter zum Beispiel nur durch eine Bauchspiegelung festgestellt werden. Diese ist meist dann notwendig, wenn der Embryo noch zu klein ist, um über einen Ultraschall erkannt zu werden; also ungefähr bis zur 6. Schwangerschaftswoche. Diese erfolgt aber in der Regel erst dann, wenn eine Schwangerschaft nachgewiesen werden kann, Blutungen und Schmerzen auftreten und sich innerhalb der Gebärmutter weiterhin nichts entwickelt.

Wie wird der Embryo entfernt?

Wenn der Embryo bereits in einem sehr frühen Stadium keinen Platz mehr zum Wachsen und zu wenig Nährstoffe durch die Eileiterschleimhaut erhalten hat, kann es passieren, dass er bereits im Eileiter abstirbt und dort abgebaut wird. Dieser Vorgang und auch die Schwangerschaft an sich kann somit unbemerkt bleiben. Die Abstoßung und Absorption kann aber auch noch zu einem späteren Zeitpunkt und zum Beispiel in der Bauchhöhle erfolgen.

Wird eine Eileiterschwangerschaft vom Arzt frühzeitig diagnostiziert, werden der Frau meist Medikamente verabreicht. Reichen diese nicht aus, um die Schwangerschaft zu beenden oder wird der Embryo außerhalb der Gebärmutter zu spät entdeckt und ist bereits zu groß, muss dieser (und in manchen Fällen auch der Eileiter) operativ entfernt werden.

Ab wann besteht Lebensgefahr?

Wurde die Fehleinnistung zwischen der 11.  und 14. Schwangerschaftswoche noch nicht festgestellt, besteht die Gefahr, dass der betroffene Eileiter platzt, da der Embryo zu groß geworden ist. Lebensgefahr besteht dann, wenn es zu Blutungen im Bauchraum kommt, die sich ebenfalls durch starke Unterleibsschmerzen bemerkbar machen. In diesem Fall ist ein sofortiger chirurgischer Eingriff unumgänglich. Aufgrund guter diagnostischer Verfahren ist eine Not-OP allerdings sehr selten.

Macht eine Eileiterschwangerschaft unfruchtbar?

Generell kann eine Frau auch nach einer Eileiterschwangerschaft erneut schwanger werden und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Allerdings muss in einigen Fällen der betroffene Eileiter entfernt werden und damit sinkt auch die Möglichkeit, schwanger zu werden. Zudem ist es auch davon abhängig, ob die Frau immer wieder mit Verwachsungen oder Verklebungen der Eileiter zu kämpfen hat. Die Erfolgschancen und Risiken einer erneuten Schwangerschaft sind also immer sehr individuell zu betrachten.

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