Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Laut der Felix Burda Stiftung erkranken jedes Jahr etwa 61.000 Menschen daran – 24.600 sterben. Normalerweise entsteht der Krebs im Dickdarm. Im Dünndarm kommt er eher selten vor. In den meisten Fällen entwickelt sich der Darmkrebs aus den sogenannten Darmpolypen, das sind gutartige Wucherungen in der Darmschleimhaut. Aber nicht jeder Polyp wird zwangsweise zum Krebs. In einem frühen Stadium ist Darmkrebs gut therapierbar. Jedoch verursacht die Erkrankung zu Beginn oft keine Beschwerden – und bleibt daher häufig unerkannt.
Darmkrebs: Ursachen und Risikofaktoren
Die Darmschleimhaut erneuert sich regelmäßig aus den sogenannten Stammzellen. Bei diesem Prozess teilen sich unzählige Zellen – dabei unterlaufen dem Körper von Zeit zu Zeit Fehler. Meist ist der Körper in der Lage, diese Fehler zu korrigieren. Doch in einigen Fällen schafft er es nicht. Dann kann sich das Erbgut der betroffenen Zelle verändern – sie wird zu einer bösartigen Tumorzelle.
Diese entartet, vermehrt sich ungebremst und wächst in das umliegende Gewebe hinein. Je älter der Mensch, desto häufiger treten bei der Zellteilung und der Reparatur der Zellen Fehler auf. Deshalb sind ältere Menschen öfter von Krebserkrankungen betroffen. Bei Darmkrebs liegt das durchschnittliche Alter, in dem die Patienten erkranken, bei 72 Jahren für Männer und bei 75 Jahren für Frauen.
Somit ist Alter ein Risikofaktor für die Erkrankung. Jedoch lässt sich in den meisten Fällen keine eindeutige Ursache für den Darmkrebs feststellen. Bei einigen Betroffenen gibt es allerdings eine genetische Veranlagung. Dann entsteht der Krebs oft schon in jungen Jahren – schätzungsweise sind zehn bis fünfzehn Prozent der Darmkrebserkrankungen auf eine erbliche Veranlagung zurückzuführen. Daneben gibt es weitere Risikofaktoren, die Darmkrebs begünstigen können:
- chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa
- Bewegungsmangel
- ballaststoffarme Ernährung
- viel rotes Fleisch und Wurstwaren
- Übergewicht
- regelmäßiger Konsum von Tabak und Alkohol
Untersuchungen zeigen, dass Männer häufiger erkranken, da Sie beispielsweise öfter Alkohol trinken oder übergewichtig sind. Zusätzlich scheinen Frauen durch ihren höheren Östrogenspiegel besser geschützt zu sein.
Darmkrebs frühzeitig erkennen: Symptome
Wie bei anderen Krebsarten ist es wichtig, Darmkrebs so früh wie möglich zu erkennen und zu therapieren. Jedoch sind die Symptome der Krankheit gerade zu Beginn eher unspezifisch oder kaum vorhanden. Eine Erkrankung erkennen Sie möglicherweise an diesen Anzeichen:
- krampfartige Schmerzen im Bauch oder beim Stuhlgang
- veränderte Stuhlgewohnheiten: Sie müssen häufiger, seltener oder zu anderen Tageszeiten, Durchfall und Verstopfung wechseln sich ab.
- Blut im Stuhl: Erkennen Sie an schwarzen oder sehr dunklen Ausscheidungen.
- Bleistiftstuhl: sehr dünne, bandförmige Ausscheidungen
- Blähungen
- leichtes Fieber
- verminderte Leistungsfähigkeit und Müdigkeit
- Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Übelkeit bei fortgeschrittenem Krebs
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Denn, rechtzeitig erkannt ist er zu 100% heilbar. Nutzen Sie die Chance!
Treten bei Ihnen eines oder mehrere dieser Symptome auf, haben sie nicht zwangsweise Darmkrebs. In vielen Fällen lassen sich Verdauungsbeschwerden auf harmlosere Ursachen zurückführen – beispielsweise auf das Reizdarmsyndrom oder vergrößerte Hämorriden.
Anhaltende Verdauungsbeschwerden untersuchen lassen
Leiden Sie unter Verdauungsbeschwerden, die über einen längeren Zeitraum andauern oder bemerken Sie auffällige Veränderungen im Stuhl, suchen Sie einen Arzt auf. Er kann die Ursachen abklären und eine Behandlung empfehlen.
Darmkrebs: Therapie
Wie die Ärzte Darmkrebs behandeln, hängt unter anderem davon ab, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Bei einem frühen Stadium reicht häufig eine Operation, bei der die Ärzte das betroffene Gewebe restlos entfernen. Je nach Größe des Tumors und seiner Lage kann dadurch ein künstlicher Darmausgang nötig sein. Bei fortgeschrittenem Darmkrebs ist oft eine Chemo- bzw. Strahlentherapie erforderlich.
Vorsorge: So beugen Sie Darmkrebs vor
Grundsätzlich gilt: Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto besser. Daher bieten gesetzliche Krankenkassen bestimmte Vorsorgeuntersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung an. Anscheinend mit Erfolg – die Zahl der Erkrankten geht seit Jahren zurück. Ab 50 Jahren gibt es zwei Möglichkeiten zur Vorsorge:
1. Stuhltest: Die Untersuchung ist ab 50 Jahren jährlich möglich, ab 55 Jahren zweimal jährlich. Dabei untersucht der Arzt den Stuhl auf nicht sichtbare Blutspuren, die durch Darmtumore verursacht werden können. Entscheiden Sie sich für diese Art der Vorsorge, sollten Sie sich regelmäßig testen lassen. 2. Darmspiegelung: Die Endoskopie ist für Männer ab 50 Jahren und für Frauen ab 55 Jahren vorgesehen. Nach zehn Jahren können Sie die Untersuchung erneut durchführen lassen. Dabei führt der Arzt das Endoskop, einen dünnen Schlauch mit Kamera und Lichtquelle, über den Anus bis zum Dickdarm ein. Diesen untersucht er anschließend auf krankhafte Veränderungen. Im Vergleich zum Stuhltest liefert die Darmspiegelung noch genauere Ergebnisse. Hier wird ein Krebs mit 90-prozentiger Sicherheit festgestellt.
Diese Regelungen für die Vorsorgeuntersuchungen gelten, wenn Sie gesund sind und keine
Symptome an sich feststellen. Bei Beschwerden sollten Sie sich sofort untersuchen lassen. Auch, wenn in Ihrer Familie bereits Darmkrebs aufgetreten ist oder ein anderer Risikofaktor besteht, können häufigere Untersuchungen sinnvoll sein – klären Sie dies am besten direkt mit Ihrem Arzt.
Zusätzlich unterstützen Sie Ihre Darmgesundheit mit einer ausgewogenen Ernährung. Wenig rotes Fleisch, dafür reichlich Obst, Gemüse und Ballaststoffe sind ideal. Auf Zigaretten und Alkohol sollten Sie weitgehend verzichten. Auch ausreichend Bewegung ist wichtig: Studien zeigen, dass bereits 30 bis 60 Minuten täglich das Darmkrebsrisiko verringern.