Darmkrebs: Frühe Erkennung verbessert die Heilungschancen

Letzte Aktualisierung: 25. September 2025Lesezeit: 4 Minuten
Darmkrebs lässt sich gut behandeln – vor allem, wenn er früh entdeckt wird. Die exakten Ursachen sind nicht immer eindeutig, doch es gibt gut belegte Risikofaktoren. Hier erfährst du, worauf du bei Symptomen achten solltest und welche Vorsorge es in Deutschland gibt.
Frau mit Bauchschmerzen

Inhalt

Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Etwa 55.000 bis 60.000 Menschen erkranken hierzulande jährlich daran. Er entsteht meist im Dickdarm, der Dünndarm ist selten betroffen. Die Krankheit entwickelt sich aus Darmpolypen (gutartigen Wucherungen: So gut wie jeder Polyp wird bösartig, wenn er lange genug Zeit hat zu wachsen. Frühstadien machen oft keine Beschwerden – deshalb ist Vorsorge so wichtig.

Darmkrebs: Ursachen und Risikofaktoren

Viele Menschen entwickeln im Laufe des Lebens Darmpolypen – mit zunehmendem Alter werden sie häufiger. Ursache ist ein lokal gesteigertes Zellwachstum in der Darmschleimhaut. Am häufigsten finden sich Polypen im Dickdarm. Bei Darmkrebs liegt das durchschnittliche Alter, in dem die Patienten erkranken, bei 72 Jahren für Männer und bei 75 Jahren für Frauen. Neben dem Alter spielen Veranlagung und Lebensstil eine Rolle. In manchen Familien ist das Risiko erhöht, klar definierte erbliche Syndrome wie das Lynch‑Syndrom oder die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) machen allerdings nur einen kleineren Teil der Fälle aus. Zu den gut belegten Risikofaktoren zählen:

  • Polypen
  • chronisch‑entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
  • wenig Bewegung und Übergewicht
  • viel rotes und verarbeitetes Fleisch
  • Alkohol und Rauchen

Männer erkranken insgesamt häufiger als Frauen – dafür gibt es keine einzelne Ursache, sondern ein Zusammenspiel aus Lebensstilfaktoren und biologischen Unterschieden.

Darmkrebs frühzeitig erkennen: Symptome

Je früher die Diagnose, desto besser die Prognose. Achte vor allem auf:

  • veränderte Stuhlgewohnheiten (abwechselnd Durchfall/Verstopfung)
  • Blut im Stuhl (sichtbar oder okkult)
  • sehr dünner, bandförmiger Stuhl („Bleistiftstuhl“)
  • Blähungen, Müdigkeit, Leistungsminderung
  • bei fortgeschrittener Erkrankung: Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit
  • bei fortgeschrittener Erkrankung: krampfartige Bauchschmerzen oder Schmerzen beim Stuhlgang
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Wichtig: Schwarzer Teerstuhl deutet eher auf eine Blutungsquelle im oberen Verdauungstrakt hin; bei Darmkrebs findet sich häufiger frisches oder nicht sichtbares (okkultes) Blut. Halten Beschwerden an oder fällt dir etwas auf: Geh zur Ärztin oder zum Arzt und lass es abklären.

Anhaltende Verdauungsbeschwerden untersuchen lassen

Leiden Sie unter Verdauungsbeschwerden, die über einen längeren Zeitraum andauern oder bemerken Sie auffällige Veränderungen im Stuhl, suchen Sie einen Arzt auf. Er kann die Ursachen abklären und eine Behandlung empfehlen.

Darmkrebs: Therapie

Die Behandlung hängt vom Stadium und vom Ort des Tumors ab. In frühen Stadien reicht oft eine Operation. In weiter fortgeschrittenen Fällen kommen Medikamente, sprich Chemotherapie, und – vor allem beim weit unten im Verdauungsapparat sitzenden Mastdarmkrebs – auch Strahlentherapie dazu. Ob ein künstlicher Darmausgang nötig ist, richtet sich nach Lage und Ausdehnung.

Vorsorge: So beugen Sie Darmkrebs vor

Früherkennung rettet Leben – nutze dein Recht auf Vorsorge:

  • Stuhltest (FIT)

    Die Untersuchung ist ab 50 Jahren jährlich möglich, ab 55 Jahren zweimal jährlich. Dabei untersucht der Arzt den Stuhl auf nicht sichtbare Blutspuren, die durch Darmtumore verursacht werden können. Entscheidest du dich für diese Art der Vorsorge, solltest du dich regelmäßig testen lassen.
  • Darmspiegelung (Koloskopie)

    Die Endoskopie ist für Männer ab 50 Jahren und für Frauen ab 55 Jahren vorgesehen. Nach zehn Jahren kannst du die Untersuchung erneut durchführen lassen. Dabei führt der Arzt das Endoskop, einen dünnen Schlauch mit Kamera und Lichtquelle, über den Anus bis zum Dickdarm ein. Diesen untersucht er anschließend auf krankhafte Veränderungen.

Im Vergleich zum Stuhltest liefert die Darmspiegelung noch genauere Ergebnisse. Hier wird ein Krebs mit 90-prozentiger Sicherheit festgestellt. Wie gut sie Krebs und Polypen entdeckt, hängt u. a. von der Vorbereitung, Untersuchungsqualität und dem Stadium ab. 

Diese Regelungen für die Vorsorgeuntersuchungen gelten, wenn du gesund bist und keine Symptome an dir feststellst. Hast du Beschwerden oder familiäre Vorbelastung, sprich früher und individuell mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.

Dein Plus für die Darmgesundheit

  • Mehr Gemüse, Obst und Ballaststoffe
  • Weniger verarbeitetes und rotes Fleisch
  • Rauchfrei bleiben, Alkohol begrenzen
  • Regelmäßig bewegen (moderate bis intensive Aktivität senkt das Risiko)

Anhaltende Verdauungsbeschwerden

Halten deine Verdauungsbeschwerden länger an oder fällt dir eine auffällige Veränderung deines Stuhls auf? Dann geh zur Ärztin oder zum Arzt. Dort können die Ursachen geklärt und eine passende Behandlung empfohlen werden.

FAQs über Darmkrebs und Früherkennung

Quellen

  1. Krebsinformationsdienst: Darmkrebs – Symptome, Diagnose, Behandlung:
    https://www.krebsinformationsdienst.de/
  2. • Krebsinformationsdienst (DKFZ): Früherkennung Darmkrebs – Programme, Intervalle, Nutzen:
    https://www.krebsinformationsdienst.de/
  3. RKI: Darmkrebs – Zahlen, Trends, Altersverteilung:
    https://www.krebsdaten.de/
  4. AWMF S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom:
    https://register.awmf.org/
  5. IARC/WHO: Q&A zu verarbeitetem und rotem Fleisch (Monographs):
    https://www.iarc.who.int/
  6. WCRF/AICR: Diet, nutrition, physical activity and colorectal cancer:
    https://www.wcrf.org/
  7. WHO: Alcohol and cancer – Factsheet:
    https://www.who.int/
Verfasst von
BIG-Redaktion

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