Der Name Dellwarze ist irreführend – sie gehören nicht zu den echten Warzen, sondern sehen diesen lediglich ähnlich. Der Auslöser für echte Warzen ist eine Infektion mit sogenannten Humanen Papillom-Viren (HPV). Bei Dellwarzen ist dagegen das Molluscum-Contagiosum-Virus verantwortlich, das zu den Pockenviren gehört. Dellwarzen sind in der Regel gutartig. Die glatten, glänzenden und weichen Knötchen sind in der Mitte etwas eingedellt. Dort befindet sich auch eine mikroskopisch kleine Öffnung. Üben Sie Druck auf die Warze aus, tritt daraus eine weißliche Masse aus, die hochinfektiös ist.
Dellwarzen können überall am Körper entstehen. Jedoch gibt es je nach Alter Unterschiede: Bei Kindern entstehen die kleinen Knötchen vor allem im Gesicht, am Hals, in den Achseln und an Armen und Händen. Erwachsene entwickeln die Dellwarzen meist am Bauch und im Intimbereich. An sich sind Dellwarzen harmlos und verursachen außer gelegentlichem Juckreiz keinerlei Probleme. Für viele sind die Hautveränderungen jedoch ein kosmetisches Problem.
Dellwarzen: Deshalb entstehen die Hautveränderungen
Dellwarzen zeigen sich besonders oft bei Kindern und Jugendlichen. Das liegt daran, dass ihr Immunsystem noch anfälliger ist als das von Erwachsenen. Zusätzlich sind oft Kinder betroffen, die unter Neurodermitis leiden. Bei ihnen ist die natürliche Barrierefunktion der Haut beeinträchtigt – die Viren können leichter in sie eindringen. Leichtes Spiel haben die Dellwarzen auch im Schwimmbad. Dort ist die Haut aufgeweicht und für die Viren besonders anfällig.
Bei Erwachsenen sind meist Menschen mit einem geschwächten Immunsystem betroffen. Ist eine HIV-Infektion der Auslöser für die eingeschränkten Abwehrkräfte, werden die Dellwarzen oft außergewöhnlich groß – bis zu zwei Zentimeter Durchmesser sind möglich. Die Dellwarzen sitzen meist im Bauchbereich und an den Genitalien. Deshalb werden sie auch häufig beim Geschlechtsverkehr übertragen. Weitere Risikofaktoren für Dellwarzen sind zudem:
- trockene und rissige Haut
- Pilzinfektionen
- Wunden
- Gonorrhoe
Dellwarzen behandeln: Das können Sie tun
Dellwarzen sind an sich ungefährlich und müssen nicht zwingend entfernt werden. Außerdem verschwinden sie oft von selbst wieder – die meisten von ihnen innerhalb von sechs bis zwölf Monaten. Trotzdem ist es in der Regel sinnvoll, die Dellwarzen zu entfernen. Denn: Die Warzen sind extrem ansteckend. Per Schmierinfektion geben Sie sie an Ihr Umfeld weiter. Etwa, über engen Hautkontakt oder das gemeinsame Nutzen von Handtüchern und Spielzeug. Kratzen Sie eine Warze auf, greift die Infektion zudem auf gesunde Hautstellen über. So verschlimmert sich das kosmetische Problem.
Der Arzt erkennt Dellwarzen aufgrund ihres charakteristischen Aussehens meist schon bei der Sichtdiagnose. Anschließend gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Warzen behandeln können:
- Operativer Eingriff: :Dazu verwendet der Arzt einen scharfen Löffel oder eine spezielle Pinzette. So kann er die Warzen abtragen. Vor und nach dem Eingriff wird die Haut um die Warzen sorgfältig desinfiziert, damit sie sich nicht weiterverbreiten.
- Irritationsbehandlung:Bei dieser Therapie tragen Sie zweimal pro Tag Kaliumhydroxid auf die entsprechende Stelle auf. Die Haut um die Warzen entzündet sich, sodass diese spontan abheilen.
- Kryotherapie::Hierbei vereist der Arzt die Warzen mithilfe von flüssigem Stickstoff.
- Vitamin-A-Säure::Diese Methode kommt oft bei Kindern zum Einsatz. Die Lösung wird direkt auf die Warzen aufgetragen.
- Weitere Möglichkeiten sind zudem bestimmte Pflaster mit Salizylsäure oder ein naturheilkundlicher Ansatz mit Thuja-Extrakt.
So beugen Sie Dellwarzen vor
Nicht immer lassen sich Dellwarzen vermeiden. Trotzdem können Sie bestimmte Vorsichtsmaßnahmen treffen, die verhindern, dass Sie sich anstecken oder vorhandene Warzen weiterverbreiten:
- Dellwarzen sollten Sie keinesfalls selbst ausdrücken. Die austretende Masse ist hochinfektiös. Zudem erwischen Sie, im Gegensatz zum Arzt, meist nicht den gesamten Inhalt.
- Badetextilien wie Handtücher oder Waschmäntel sollten Sie nicht mit anderen teilen. Per Schmierinfektion übertragen sich die Viren auf diesem Weg.
- Kondome beim Geschlechtsverkehr sind ebenfalls sinnvoll – auch, wenn sie keinen vollumfänglichen Schutz vor den Warzen bieten.
- Fassen Sie Dellwarzen bei anderen keinesfalls mit bloßen Fingern an. Auch an eigenen Warzen sollten Sie möglichst nicht kratzen oder knibbeln.
- Leiden Sie unter Neurodermitis, sorgen Sie dafür, dass Ihre Haut nicht austrocknet. Das klappt beispielsweise mit fetthaltigen Cremes. Achtung: Falls sich bereits Dellwarzen entwickelt haben, sollten Sie diese Gebiete nicht eincremen. Ansonsten verteilen Sie gegebenenfalls die Viren.
Im Schwimmbad ist das Risiko einer Infektion besonders hoch. Denken Sie daher daran, Ihre Hände und Füße nach dem Besuch gut zu waschen und abzutrocknen. Auch Badeschuhe helfen dabei, eine Ansteckung zu vermeiden.