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Frau hat Bauchschmerzen

Durchfall: Was dagegen hilft und wie Sie ihn verhindern

Für Durchfall gibt es viele Ursachen. Oft ist die Verdauung bald wieder in Takt, doch manchmal stecken andere Erkrankungen dahinter. Erfahren Sie, wie Sie anhaltenden Durchfall behandeln – und wann ein Besuch beim Arzt sinnvoll ist.

Durchfall: Die Definition

Ständig auf die Toilette müssen, dazu Bauchschmerzen oder Übelkeit – Durchfall oder Diarrhö ist unangenehm. Erwachsene in Deutschland leiden etwa einmal pro Jahr daran, Kinder noch öfter. Aber ab wann gilt der Stuhlgang als Durchfall?

Ein gesunder Stuhlgang unterscheidet sich von Person zu Person. Manche gehen täglich auf die Toilette, andere nur alle paar Tage. Auch Experten sind sich uneinig: bis zu dreimal täglich scheint allerdings normal zu sein. Bei Babys ist diese Spanne besonders groß: selbst bei fünfmal am Tag oder nur alle fünf Tage brauchen Sie sich noch keine Sorgen zu machen.

Als Durchfall bei Erwachsenen gilt: Sie müssen mehr als dreimal pro Tag zur Toilette und der Stuhl ist dabei sehr weich oder gar flüssig. In den meisten Fällen ist das Problem schnell wieder erledigt – doch der Durchfall kann auch Symptom einer ernsten Erkrankung sein.

Ursachen für Durchfall

Die Auslöser von Durchfall sind vielfältig. Oft ist eine Infektion mit Noro- oder Rotaviren verantwortlich. Die Viren sind sehr ansteckend, vor allem für ältere Menschen oder kleine Kinder. Doch auch Bakterien lösen in vielen Fällen Diarrhö aus. Campylobacter oder Salmonellen finden sich auf Lebensmitteln, beispielsweise auf Fleisch, das nicht ausreichend erhitzt wurde. Auch der Reisedurchfall wird meist durch Krankheitserreger verursacht. Wenn eine Infektion die Ursache für Durchfall ist, tritt dieser meist plötzlich auf und hält nur wenige Tage bis zu zwei Wochen an.

Jedoch gibt es auch anhaltende oder chronische Diarrhö. Die Betroffenen leiden zwei bis vier Wochen oder länger unter Durchfallsymptomen. Diese kommen manchmal schubweise und werden zwischendurch weniger. Hinter länger anhaltendem Durchfall können ernsthafte Erkrankungen stecken, beispielsweise:

  • Reizdarmsyndrom
  • chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Darmkrebs
  • Lebensmittelunverträglichkeit, zum Beispiel Laktose- oder Fruktoseintoleranz
  • chronische Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn

Außerdem ist Durchfall eine häufige Nebenwirkung von Arzneimitteln, vor allem von Antibiotika.

Durchfall: Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Akuter Durchfall ist in der Regel harmlos und klingt von selbst wieder ab. Zum Arzt sollten Sie gehen, wenn er besonders heftig ist oder länger anhält. Das gilt insbesondere, wenn Erbrechen hinzukommt. Dann verliert der Körper viel Flüssigkeit – es besteht die Gefahr, dass er dehydriert. Besonders gefährdet sind Babys und Kleinkindern sowie Menschen mit einem schwachen Immunsystem und Ältere.

Wenn Sie neben Durchfall auch an Fieber, viel Blut im Stuhl oder starken Bauchschmerzen leiden, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn der Verdacht auf eine Vergiftung besteht.

Durchfall in der Schwangerschaft

Wenn Sie schwanger sind, kann Durchfall verschiedene, meist harmlose Gründe haben: Viele essen gesünder – und nehmen mehr Ballaststoffe zu sich, an die der Körper noch nicht gewöhnt ist. Außerdem vergrößert sich die Gebärmutter mit fortschreitender Schwangerschaft und drückt auf den Darm. Manchmal ist Durchfall ein Hinweis darauf, dass die Geburt kurz bevorsteht.

Vorsicht: Bei Durchfall über mehrere Tage gehen Flüssigkeit und Mineralstoffe verloren. Das kann für die Schwangere und das Kind schädlich sein. Auch eine Infektion mit Listeriose-Bakterien ist möglich – diese steigern das Risiko einer Fehl- oder Totgeburt. Im Zweifel also lieber einen Arzt aufsuchen!

So behandeln Sie Durchfall

Bei akutem Durchfall verlieren Sie viel Flüssigkeit und Mineralstoffe. Das Wichtigste ist, diese wieder auszugleichen. Trinken Sie gezuckerten Tee und essen Sie dazu Salzgebäck, Bananen, Reis oder Zwieback. Bei heftigem Durchfall oder bei Kindern und alten Menschen ist zusätzlich eine Rehydratationslösung sinnvoll, die wichtige Elektrolyte liefert. Diese bekommen Sie in der Apotheke oder stellen Sie nach WHO-Vorgaben selbst her. Dafür verrühren Sie:

  • 500 Milliliter Orangensaft
  • 500 Milliliter Mineralwasser
  • acht Teelöffel Zucker
  • dreiviertel Teelöffel Kochsalz

Je nach Dauer und Art des Durchfalls können auch Medikamente helfen. Loperamid oder Racecadotril stoppen den Durchfall, Sie sollten diese aber nicht länger als zwei Tage einnehmen. Für Kinder sind sie ungeeignet und sollten nur von einem Arzt verschrieben werden. Butylscopolamin hilft zudem bei starken Bauchkrämpfe.

Auch Hefe- oder Kohletabletten sollen Symptome lindern und die Ausscheidung der Erreger beschleunigen. Allerdings gibt es dafür keine wissenschaftlichen Belege. Bei einer schweren Erkrankung oder einem schwachen Immunsystem sollten Sie von Hefetabletten absehen. In einigen Fällen empfiehlt der Arzt auch ein Antibiotikum – jedoch nur, wenn eine Infektion durch Bakterien vorliegt. Bei den meisten Darminfektionen bewirkt es nichts oder verschlimmert die Beschwerden sogar.

So beugen Sie Durchfall vor

Durchfall wird häufig durch Keime und Bakterien ausgelöst – dem können Sie mit einfachen Hygienemaßnahmen vorbeugen. Das Wichtigste dabei: Hände gründlich mit Seife waschen, besonders nach dem Toilettengang und vor dem Essen. Waschen Sie auch Obst und Gemüse vor dem Verzehr unter lauwarmem Wasser.

Salmonellen finden sich vor allem in Hühnerfleisch und Schweine- bzw. Rinderhack. Um eine Infektion auszuschließen, braten Sie es vor dem Essen gut durch. Auf Reisen ist es ­– je nach Hygienestandard des Landes – außerdem sinnvoll, auf Leitungswasser zu verzichten und kein rohes Obst und Gemüse zu verzehren. So haben Durchfallkeime keine Chance!