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Frau massiert Fuß

Fersensporn: So erkennen und behandeln Sie den schmerzhaften knöcherne Auswuchs am Fersenbein

Stechende Fersenschmerzen beim Gehen oder Stehen? Oft handelt es sich dabei um einen Fersensporn, vor allem, wenn Sie Ihre Füße dauerhaft überlasten. Er lässt sich in der Regel gut behandeln, eine OP ist selten nötig.

Der schmerzhafte Fersensporn, auch Kalkaneussporn oder Plantarfasziitis genannt, entsteht im Fersenbereich: genauer an der Sehnenplatte der Fußsohle. Die häufigste Ursache dafür ist das dauerhafte Fehl- oder Überlasten dieser Platte. Selten ist Fersensporn Folge einer Unfallverletzung oder wird durch Übergewicht verursacht. Im Gewebe bilden sich kleine Risse und Entzündungen, die mit der Zeit verkalken. Häufig gehen mit einem Fersensporn auch Probleme mit der Achillessehne und eine Fußfehlstellung einher.

Zudem kann falsches Schuhwerk zur Bildung von Fersensporn führen. Vor allem verursachen flache Schuhe mit einem schlecht geformten Fußbett und einer nicht ausreichend gedämpften, dünnen Sohle eine ungünstige Druckverteilung im Fuß. Auch zu kleine Schuhe können Schuld an Fersenschmerzen und chronischer Entzündung sein.

Woran Sie einen Fersensporn erkennen

Woran Sie einen Fersensporn erkennen

Etwa zehn Prozent der Menschen bekommen, meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr, einen Fersensporn. Im Anfangsstadium bleibt er unbemerkt und wird zufällig beim Röntgen entdeckt. Bei einer intensiven Fußbelastung treten jedoch oft starke Beschwerden auf. Dabei handelt es sich um intensive stechende oder brennende Schmerzen beim Gehen oder Stehen. Es fühlt sich fast so an, als wären Sie in einen Nagel getreten. Besonders stark sind die Fersenschmerzen bei den ersten Schritten am Morgen oder nach längerem Sitzen. Meistens werden die Beschwerden jedoch weniger oder verschwinden ganz, wenn Sie sich „warmgelaufen" haben. Erst im fortgeschrittenen Stadium dauern sie länger an und klingen auch in Ruhephasen nicht ab.

Schmerzen durch einen Fersensporn? Das können Sie sofort tun

Bei fersenspornbedingten Schmerzen sollten Sie die Ferse sofort entlasten. Da sich die Beschwerden in Ruhe meist schnell bessern, sollten Sie beispielsweise eine Sportpause einlegen oder auch im Alltag weniger gehen oder stehen. Eine Linderung erfahren Sie auch, wenn Sie den Fuß hochlagern. Reicht die Entlastung nicht aus, helfen schmerzlindernde Medikamente. Achten Sie dabei darauf, dass es sich um Antiphlogistika handelt: Das sind Medikamente, die gleichzeitig entzündungshemmend wirken. Alternativ lindert auch Kälte Schmerzen und hilft gegen die Entzündung. Eine Eispackung oder ein Kältespray sind hier gute Mittel, die Sie sofort einsetzen können. 

Außerdem sind gepolsterte Fersenkissen sinnvoll. Sie verringern den Druck auf die Ferse und die Schmerzen beim Gehen. Infolgedessen schwillt das Gewebe um den Fersensporn ab und die Entzündung kann sich allmählich zurückbilden.

Fersensporn: So verlaufen Diagnose und Behandlung

Fersensporn: So verlaufen Diagnose und Behandlung

Da es sich beim Fernsensporn um eine bereits chronisch gewordene Entzündung handelt, sollten Sie sich in ärztliche Behandlung begeben. Im Gespräch können nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen geklärt werden. Auch prüft Ihr Arzt oder Ihre Ärztin, an welchen Stellen der Fuß besonders druckschmerzhaft ist. Das hilft, festzustellen, um welche Art von Fersensporn es sich bei Ihnen handelt:

  • Um einen unteren, plantaren Fersensporn: Dieser geht vom unteren, vorderen Rand des Fersenbeins aus und bildet sich entlang der Fußsohle in Richtung Zehen.
  • Um einen dorsalen Fersensporn: Dieser entsteht am Ansatz der Achillessehne.

Für mehr Sicherheit sorgt jedoch eine Untersuchung via 

- Röntgen

- Ultraschall

- MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie)

- videogestützter Laufanalyse

Die Behandlung verläuft meist konservativ und zielt darauf ab, Symptome zu reduzieren und Ursachen zu beseitigen. Oft angewandte Therapien sind:

Röntgenstrahlen,

extrakorporale Stoßwellentherapie,

Trigger-Akupunktur,

Infiltrationstherapie,

Fersensporn-Tapen, Homöopathie (Hekla lava D4) und Schüssler-Salze (Calcium Fluoratum D12, Calcium phosphoricum D6 und Silicea D12) als ergänzende alternativmedizinische Methode.

  • Röntgenstrahlen,
  • extrakorporale Stoßwellentherapie,
  • Trigger-Akupunktur,
  • Infiltrationstherapie,

Zudem kann eine begleitende Physiotherapie Symptome lindern. Eine Operation ist eine sehr seltene Maßnahme. Wird diese Ihnen angeboten, sollten Sie sich auf jeden Fall eine Zweitmeinung holen. Langfristig kann sich durch den Eingriff Ihr Längsgewölbe abflachen kann und Sie möglicherweise einen Senkfuß bekommen. Bewährt haben sich individuelle Schuheinlagen: Sie unterstützen den Fuß gezielt und reduzieren die Belastung im Bereich des Fersensporns nachhaltig.

Fersensporn selbst behandeln und vorbeugen: Diese Übungen sind ein bewährtes Mittel

Spezielle Übungen lindern nicht nur Beschwerden, sondern beugen einem Fersensporn vor. Sie zielen darauf ab, Fußfehlstellungen zu korrigieren, die Sehnen zu dehnen und den Fuß zu kräftigen. Zum einen hilft Fußmuskeltraining wie Gehen auf unebenen Böden (am besten in der freien Natur auf einer Wiese oder am Strand). Sie können aber auch am Boden liegende Gegenstände mit den Zehen aufheben oder Papier zerreißen. 

Zum anderen sind Dehnungsübungen ein bewährtes Mittel bei Fersensporn. Dies funktioniert gut mit Hilfsmitteln wie einem Tennisball. Platzieren Sie diesen unter Ihrer Fußsohle und rollen Sie ihn mit Druck hin und her. Eine weitere geeignete Dehnübung geht folgendermaßen: 

- Stellen Sie sich nur mit den Fußballen auf eine Treppenstufe 

- Lassen Sie nun die Fersen nach unten sinken, bis Sie einen leichten Dehnungsschmerz in der Fußsohle merken.

- Wiederholen Sie die Übung mehrere Male. 

Auch regelmäßiges Waden-Dehnen wirkt einem vermehrten Zug an der Achillessehne und somit der Bildung eines Fersensporns entgegen.