Fibrom: Die Hautveränderung kommt bei fast allen Menschen vor

Letzte Aktualisierung: 01. Oktober 2025Lesezeit: 4 Minuten
Viele Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens Fibrome. Die gutartigen Hautwucherungen sind normalerweise harmlos, stören aber manchmal. Warum du sie trotzdem nicht selbst behandeln solltest und welche sicheren Behandlungen es beim Hautarzt gibt, liest du hier.
Ärztin untersucht Haut

Inhalt

Hautfarben, klein und länglich oder rund und dunkel: Es gibt weiche und harte Fibrome. Die Hautknubbel eint, dass sie in der Regel gutartig sind. Dennoch finden viele Betroffene sie lästig, vor allem, wenn sie sichtbar sind oder ständig Kleidung an ihnen reibt und sie sich entzünden. In einer hautärztlichen Praxis kann das Problem einfach gelöst werden.

Weiches Fibrom

Umgangssprachlich wird das weiche Fibrom auch „Stielwarze“ genannt. Medizinisch ist das aber nicht korrekt, denn echte Warzen entstehen durch eine Virusinfektion, meist mit humanen Papillomaviren (HPV). Ein weiches Fibrom hat damit nichts zu tun. Es entsteht aus Bindegewebszellen, die überschüssiges Gewebe bilden. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen, und mit zunehmendem Alter treten weiche Fibrome häufiger auf.

 

- Vorkommen: Prinzipiell überall am Körper, häufig in Achselhöhlen, am Hals oder in der Leistenregion.

- Aussehen: Meist hautfarben, seltener rötlich oder bräunlich bis dunkel. Typisch sind wenige Millimeter große, weiche, oft gestielte Hautgewächse. Manchmal liegen sie flacher und breiter an.

- Gefühl: Weich und nachgiebig.

Hartes Fibrom (Dermatofibrom)

Das harte Fibrom wirkt wie ein kleiner, fester Knoten in oder auf der Haut und zeigt sich als hell- bis dunkelbrauner Fleck oder Knötchen.

 

- Vorkommen: Häufig an Armen, Beinen oder am Rumpf.

- Aussehen/Gefühl: Fester als ein weiches Fibrom, beim Zusammendrücken weniger nachgiebig.

- Hinweis: Frauen haben Dermatofibrome etwas häufiger an den Beinen.

Warum entsteht ein Fibrom?

Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Beim weichen Fibrom spielt vermutlich Veranlagung eine Rolle, insgesamt treten sie mit dem Alter häufiger auf. Beim harten Fibrom handelt es sich oft um eine gutartige Reaktion bzw. eine Art „Narbe“ der Haut nach kleinen Entzündungen oder Verletzungen, zum Beispiel nach Insektenstichen, entzündeten Haarfollikeln oder kleinen Verletzungen. Ein geschwächtes Immunsystem kann Hautinfektionen und -reaktionen begünstigen, ist aber keine typische Ursache für das weiche Fibrom.

Ist ein Fibrom gefährlich?

Ein Fibrom ist normalerweise gutartig. Es entartet nicht zu Hautkrebs. Häufig bleibt es über lange Zeit unverändert. Größere weiche Fibrome wachsen meist nur bis zu einer gewissen Größe. Reizungen durch Reibung, zum Beispiel am Hals durch Hemdkragen oder Schmuck, können sich jedoch entzünden oder bluten. Von allein verschwinden Fibrome in der Regel nicht. Falls dich ein Fibrom stört oder unsicher macht, kannst du es ärztlich entfernen lassen.

Fibrom selbst entfernen? Bitte nicht!

Auch wenn im Internet viele Tipps und Tricks kursieren: Bitte lasse die Finger von Apfelessig und frei verkäuflichen Cremes. Für ihre Wirkung gibt keine medizinischen Nachweise – ganz im Gegenteil: sie können die Haut sogar reizen oder Infektionen begünstigen. 

Wichtig

Besonders das Abschneiden oder Abbinden kann zu anhaltenden Blutungen führen, weil kleine Blutgefäße beteiligt sind. Über unsterile Klingen können Keime in die Wunde gelangen, dann sind Infektionen möglich. Lass‘ ein Fibrom daher immer professionell behandeln.

Behandlung: So entfernt der Hautarzt ein Fibrom

Die Behandlung ist in der Regel unkompliziert. Zunächst schaut die Hautärztin/der Hautarzt, ob es sich tatsächlich um ein Fibrom handelt und schließt gefährliche Hautveränderungen aus. Die Methode richtet sich nach Typ und Größe:

 

Weiches, kleines Fibrom: Wird häufig ohne Betäubung mit einer feinen Schere entfernt.

Weiches, größeres Fibrom: Wird üblicherweise mit einem Skalpell unter lokaler Betäubung entfernt, die Wunde wird im Anschluss vernäht. Alternativ können nicht-operative Methoden wie Vereisung (Kryotherapie) oder Laserbehandlung infrage kommen.

Hartes Fibrom (Dermatofibrom): Die Hautärztin oder der Hautarzt schneidet das betroffene Gewebe unter lokaler Betäubung heraus und vernäht die Stelle. 

 

Grundsätzlich gilt: Du hast eine unklare Hautveränderung entdeckt? Geh zur ärztlichen Abklärung. So stellst du sicher, dass es harmlos ist (z. B. Fibrom oder Lipom) und schließt ernstere Diagnosen wie schwarzen Hautkrebs frühzeitig aus. Regelmäßiges Hautkrebsscreening hilft, Veränderungen rechtzeitig zu erkennen.

Muttermale werden beim Arzt mit einer Lupe betrachtet.
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FAQs zu Fibromen

Quelle

  1. Bundesverband der Deutschen Dermatologen e.V.:
    https://www.bvdd.de/
Verfasst von
BIG-Redaktion

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