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Ärztin untersucht Haut

Fibrom: Die Hautveränderung kommt bei fast allen Menschen vor

Fibrome entwickeln viele Menschen im Laufe ihres Lebens. Normalerweise sind die Hautveränderungen ungefährlich. Selbst therapieren sollten Sie sie jedoch nicht – erfahren Sie wie Fibrome entstehen.

Das weiche Fibrom heißt umgangssprachlich Stielwarze. Medizinisch korrekt ist die Bezeichnung jedoch nicht. Echte Warzen entstehen, wenn Sie sich mit bestimmten Viren infizieren – meistens humane Papillomaviren. Bei weichen Fibromen sind jedoch bestimmte Bindegewebszellen der Auslöser. Diese produzieren überschüssiges Gewebe und bilden so die Hautwucherungen. Männer und Frauen entwickeln etwa gleich oft Fibrome. Mit steigendem Lebensalter treten die Hautveränderungen immer häufiger auf.

 

Weiches oder hartes Fibrom – so erkennen Sie es

Bei Fibromen unterscheiden Ärzte in weiche und harte Fibrome. Das weiche Fibrom kann prinzipiell überall am Körper entstehen. Oft finden Sie es in den Achselhöhlen, am Hals oder in der Leistengegend. Die Wucherung ist hautfarben, seltener auch rot oder schwarz. Ein weiches Fibrom ist nur wenige Millimeter groß: Häufig bildet sich eine stielartige Hautausstülpung mit einem Säckchen am Ende. Manche weichen Fibrome sind auch breitflächiger auf der Haut verteilt.

Das harte Fibrom erkennen Sie an seiner knötchenartigen Form. Es erscheint als Fleck auf der Haut, der hell- bis dunkelbraun gefärbt ist. Drücken Sie es zusammen, ist es weniger nachgiebig als das weiche Fibrom. Oft finden Sie die Hautveränderung an Armen und Beinen oder am Rumpf. Bei Frauen tritt das harte Fibrom besonders oft an den Beinen auf. 

Die Ursachen für ein Fibrom sind unklar

Weshalb ein Fibrom entsteht? Bislang haben Wissenschaftler keine Antwort auf diese Frage gefunden. Ärzte vermuten, dass beim weichen Fibrom die erbliche Veranlagung eine Rolle spielt. Etwa sind diese Fibrome in Mittel- und Nordeuropa ein häufiges Phänomen – in Afrika dagegen treten sie seltener auf. Auch, wenn Sie an der Krankheit Neurofibromatose Typ 1 oder am Cowden Syndrom leiden, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für ein weiches Fibrom.

Das harte Fibrom ist dagegen eine Art Narbe, die sich nach einer entzündlichen Reaktion bildet. Auslöser sind beispielsweise:

  • Insektenstiche
  • Haarbalgentzündungen
  • kleine Verletzungen, zum Beispiel durch Dornen

Ein weiterer Faktor ist ein geschwächtes Immunsystem wie durch eine AIDS-Erkrankung.

Fibrome sind meist nur ein ästhetisches Problem

Ein Fibrom ist absolut ungefährlich. Es besteht keine Gefahr, dass es entartet und zu einem bösartigen Tumor wird. Erreicht es eine bestimmte Größe, hört es auf zu wachsen. In manchen Fällen entzündet sich ein Fibrom jedoch. Etwa, wenn Kleidung ständig daran reibt oder Sie es versehentlich verletzen. Ein Fibrom entwickelt sich außerdem nicht von allein zurück. Stört Sie die Hautveränderung, müssen Sie sie entfernen lassen.

Fibrom selbst entfernen?

Viele Menschen stört ein Fibrom aus ästhetischen Gründen – besonders wenn es sichtbar im Gesicht oder im Intimbereich auftritt. Einige schwören auf Hausmittel, um ein Fibrom selbst zu beseitigen. Auch im Internet finden sich dazu zahlreiche Tipps. Doch eine medizinische Wirkung lässt sich bei Hausmitteln wie Apfelessig nicht nachweisen. Ähnlich sieht es bei speziellen Cremes oder Pflastern aus, die Sie in der Apotheke kaufen können.

Wichtig

Versuchen Sie nicht selbst das Fibrom abzuschneiden oder abzubinden. In dessen Inneren sitzt ein Blutgefäß, daher besteht die Gefahr von langanhaltenden Blutungen. Über ein unsteriles Messer oder Skalpell können außerdem Keime in die Wunde gelangen. Dann kann es zu einer Infektion kommen.

Fibrom: Die Behandlung beim Arzt ist unkompliziert

Möchten Sie Ihr Fibrom entfernen lassen, suchen Sie am besten eine hautärztliche Praxis auf. Dort erkennen die Ärzte ein Fibrom in der Regel auf den ersten Blick und können bösartige Hautveränderungen ausschließen. Wie sie das Fibrom anschließend behandeln, hängt von dessen Typ und Größe ab.

  • Für ein kleines weiches Fibrom ist normalerweise keine Betäubung notwendig. Der Arzt entfernt es oft mithilfe einer Schere.
  • Für ein großes weiches Fibrom ist eine örtliche Betäubung sinnvoll. Es wird mit einem Skalpell herausgeschnitten und die Wunde anschließend vernäht. Möglich sind auch nicht-operative Methoden – etwa eine Vereisung oder eine Lasertherapie.
  • Das harte Fibrom wird immer durch eine sogenannte Exzision behandelt: Bei einer lokalen Betäubung schneidet der Arzt das betroffene Gewebe heraus und vernäht die Stelle.

Grundsätzlich gilt: Sie haben eine Hautveränderung entdeckt und sind sich unsicher, worum es sich handelt? Nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Arzt auf. So können Sie sicher sein, dass es eine harmlose Ursache wie ein Lipom gibt oder Erkrankungen wie schwarzen Hautkrebs frühzeitig erkennen.