
Im Jahr 2008 verstarb ein 20-jähriger Student am Fried Rice Syndrom, nachdem er einen Rest gekochte Spaghetti mit Tomatensoße aß. Das Problem: Die restlichen Nudeln bewahrte er nicht im Kühlschrank, sondern fünf Tage bei Zimmertemperatur auf. Darauf bekam er eine Lebensmittelvergiftung, die schließlich schwere Schäden seiner Leber, Lunge, Galle, Herz und seines Darms verursachte, wodurch er schließlich verstarb. Diese spezielle Art der Lebensmittelvergiftung wird auch Fried Rice Syndrom genannt.
Was ist das Fried Rice Syndrom und wie entsteht es?
Im Fall des Studenten konnte in den Nudeln ein sehr hoher Gehalt des Bakteriums Bacillus cereus nachgewiesen werden. Das Bakterium ist weltweit verbreitet und schätzungsweise für 1,4 bis 12 Prozent aller Lebensmittelvergiftungen verantwortlich.
Über den Erdboden oder Staub bildet das Bakterium Sporen, die auch Jahre später noch auskeimen und schließlich in Lebensmittel übergehen und sich in diesen vermehren können.
Zur Gefahr kann das Bakterium dann werden, wenn es die folgenden Giftstoffe produziert:
- Cereluide:können innerhalb von 0,5 bis 6 Stunden zu Übelkeit und Erbrechen und in sehr seltenen Fällen zu schweren Organschäden und wie bei dem belgischen Studenten zum Tod führen.
- Enterotoxine:können innerhalb von sechs bis 24 Stunden zu wässrigem Durchfall und Bauchkrämpfen führen.
Weiterführende Infos beim
Welche Lebensmittel können das Fried Rice Syndrom auslösen?
Da sich das Bakterium von Stärke ernährt und vermehrt, liebt es besonders stärkehaltige Lebensmittel wie gekochten/gebratenen Reis sowie Nudeln, Kartoffeln, Quinoa und Hartweizengrieß. Daher kommt auch der Name "Fried Rice Syndrom".
Dennoch können grundlegend alle Lebensmittel, also beispielsweise auch getrocknete Pilze, Gewürze und tierische Produkte, die mit dem Boden oder Pflanzen in Kontakt kommen, Bacillus cereus Bakterien enthalten, müssen aber nicht.
Letztlich kann eine Kontamination sogar durch Küchengeräte wie Mixer oder Kaffeemaschinen entstehen.
Fried Rice Syndrom verläuft meist mild
Auch wenn eine potenzielle Gefahr vom Bakterium Bacillus cereus ausgeht, verlaufen die meisten darauf zurückzuführenden Lebensmittelvergiftungen mild und heilen von allein und komplikationslos wieder ab. Zum einen, weil sie nicht immer die genannten Toxine in einem hohen Maße beziehungsweise überhaupt bilden und zum anderen, weil manche Menschen stärker gefährdet sind als andere, ein schweres Fried Rice Syndrom zu entwickeln. Haben Sie also ein erhöhtes Risiko für einen schweren bis lebensgefährlichen Verlauf, sollten Sie gut vorbeugen.
Wer zählt zur Risikogruppe?
- Säuglinge/Babys
- Schwangere
- immungeschwächte Personen
- ältere Menschen

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So schützen Sie sich vor dem Fried Rice Syndrom!
- Halten Sie für alle Lebensmittel die empfohlene Kühlkette ein – dies gilt besonders für alle leicht verderblichen Lebensmittel.
- Beim Kochen und Braten gilt: Am besten die gesamte Masse einmal bis auf mindestens 80 Grad Celsius erhitzen beziehungsweise kurz aufkochen lassen.
- Kühlen Sie gegarte/gekochte/gebratene Lebensmittel schnell auf unter 7 Grad Celsius ab (z. B. sofort von der Herdplatte nehmen) und lagern Sie sie von da an im Kühlschrank und nicht bei Zimmertemperatur.
- Die Lagerung bereits gekochter Lebensmittel im Kühlschrank sollte bis zum Verzehr maximal drei Tage betragen.
- Wärmen Sie Lebensmittel so heiß wie möglich - also am besten über 80 Grad Celsius komplett auf. Die Sporen und Toxine keimen und vermehren sich nämlich besonders gern bei milden Aufwärmtemperaturen unter 80 Grad Celsius.
- Reinigen Sie Küchengeräte nach jedem Gebrauch gründlich.
Wann zum Arzt?
Haben Sie die Befürchtung, sich eine Lebensmittelvergiftung zugezogen zu haben, lassen Sie sich auf jeden Fall zur Sicherheit ärztlich durchchecken. Dies gilt besonders für Menschen mit erhöhtem Risiko und bei schweren Symptomen und/oder bei Symptomen, die länger als 24 Stunden bestehen. Das Fried Rice Syndrom ist nicht ansteckend und bei einem milden Verlauf nach etwa 24 Stunden überstanden.
