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Nagelpilz oder Fußpilz: Wo liegt der Unterschied und was hilft bei einer Infektion?

Fuß- und Nagelpilz sieht unschön aus und verursacht neben quälendem Juckreiz häufig Schmerzen. Hinter den Pilzarten steckt meist der gleiche Erreger. Erfahren Sie, wo die Gefahr einer Infektion lauert und wie effektiv Hausmittel wirklich sind.

Mit einem Fußpilz ärgert sich fast jeder einmal im Leben herum – die Infektion gehört zu den häufigsten Hautkrankheiten. Besonders oft entsteht er zwischen dem kleinen Zeh und dessen Nachbarn. Wenn Sie ihn nicht behandeln, greift er auf den Nagel über: Es kommt zu Nagelpilz. Dieser kann mit schmerzhaften Komplikationen verbunden sein.

Auslöser von Fuß- und Nagelpilz

Trichophyton rubrum – so heißt der Hautpilz, der die meisten Fuß- und Nagelpilzpilzerkrankungen verursacht. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Fadenpilz. Doch auch Spross-, Hefe- oder Schimmelpilze sind in seltenen Fällen Auslöser. An den Füßen vermehren sie sich besonders gut. Das liegt daran, dass Hautpilze eine warme und feuchte Umgebung bevorzugen. In den Zwischenräumen der Zehen finden sie daher ideale Voraussetzungen. Außerdem ernähren sich die Pilze von Keratin. Von diesem Protein findet sich in diesen Bereichen besonders viel.

Wie schaffen es die Pilze schließlich, sich in der Haut einzunisten? Über kleinste Verletzungen oder Risse dringen sie zunächst in die Hornschicht der Haut ein. Sie vermehren sich und gelangen schließlich auch in tiefere Schichten der Oberhaut. Das alarmiert das Immunsystem: Es reagiert mit den typischen Hautpilzsymptomen wie Rötungen oder Juckreiz. Bei Nagelpilz tritt der Fadenpilz meist über das Nagelbett ein und breitet sich bis zu den Nägeln hin aus. Er kann jedoch die Nägel auch direkt infizieren.

 

Nagelpilz oder Fußpilz? Diese Symptome treten auf

Das typischste Symptom für Fußpilz: Das nervige Jucken in den Zehenzwischenräumen. Außerdem ist die Haut an den betroffenen Stellen gerötet, rissig und schuppt. Es können sich kleine Pusteln oder Bläschen bilden. Mit der Zeit lösen sich immer größere Hautschuppen vom Fuß, die Haut darunter ist rot und gereizt.

Die „Mokassin-Mykose“ ist eine Sonderform des Fußpilzes und geht mit etwas anderen Symptomen einher. Der Pilz betrifft hier vor allem die Fußsohle, so wie Fersen und Fußränder. Die Haut dort ist sehr trocken, juckt und bildet feine Schuppen. Häufig wird die Mokassin-Mykose mit anderen Hautkrankheiten wie Neurodermitis verwechselt oder als gereizte Haut abgetan.

Nagelpilz geht meist vom vorderen Rand des Nagels aus. Sie erkennen ihn an einigen charakteristischen Symptomen:

  • weißlich-gelblich bis bräunliche Verfärbungen
  • brüchige und verdickte Nägel
  • Entzündungen am Nagelbett
  • weiße Flecken bzw. Streifen

In manchen Fällen löst sich der Nagel außerdem ganz vom Nagelbett ab.

Ursachen für Pilzinfektionen

Die folgenden Faktoren begünstigen die Entstehung von Fuß- und Nagelpilz:

  • ein geschwächtes Immunsystem, zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung oder von Medikamenten, die das körpereigene Abwehrsystem unterdrücken
  • gestörte Durchblutung in den Beinen, etwa aufgrund einer Diabetes-Erkrankung
  • erbliche Veranlagung
  • häufiger Besuch von Schwimmbädern oder Saunen

Bei Nagelpilz kommen Verletzungen der Nägel und Hautkrankheiten wie Schuppenflechte als mögliche Auslöser hinzu.

Für alle Pilzinfektionen gilt: Die Gefahr sich zu infizieren steigt mit zunehmendem Alter. Das liegt daran, dass bei Älteren mehrere Risikofaktoren zusammentreffen. Auch Sportler sind eher gefährdet. Sie schwitzen mehr, was für ein pilzfreundliches Klima sorgt. Außerdem nutzen sie häufiger Gemeinschaftsduschen oder Umkleidekabinen, in denen Pilze sich besonders wohlfühlen. Gleiches gilt für Berufsgruppen, die ständig auf festes Schuhwerk angewiesen sind – etwa Bauarbeiter mit Sicherheitsschuhen.

Mit Nagel- und Fußpilz zum Arzt?

Sind Sie gesund, ist eine Nagel- oder Fußpilzerkrankung in der Regel ungefährlich. In seltenen Fällen kann sich der Pilz jedoch auf andere Körperstellen wie die Hände übertragen. Auch eine bakterielle Infektion ist möglich. Daher ist es oft sinnvoll, sich mit einer Pilzinfektion in medizinische Behandlung zu begeben.

Der Arzt erkennt die Pilzinfektion häufig bereits an den charakteristischen Symptomen. Um die Diagnose zu bestätigen und andere Hautkrankheiten auszuschließen, entnimmt er eine Haut- bzw. Nagelprobe. Diese wird im nächsten Schritt auf Pilzsporen untersucht. Der genaue Erreger lässt sich bestimmen, indem mithilfe der Gewebeprobe eine Pilzkultur angelegt wird. So kann der Arzt die Behandlung genau auf diesen abstimmen.

Wie Sie den Pilz behandeln? Für Nagelpilz gibt es in der Apotheke bestimmte farblose Lacke, die den Pilz abtöten. Diese wirken jedoch nur bei oberflächlichem Nagelpilz. Meistens müssen sie zusätzlich Tabletten bzw. Kapseln einnehmen. Deren Wirkstoffe gelangen über die Blutbahn zu den Nägeln. Das genaue Medikament bestimmt der Arzt je nach Art des Pilzes.

Bei Fußpilz reicht meist eine äußere Behandlung aus. Spezielle Cremes oder Sprays hemmen das Wachstum des Pilzes und töten ihn schließlich ab.

Teebaumöl und Co: Helfen Hausmittel bei Nagel- und Fußpilz?

Im Internet kursieren viele Tipps, um Nagel- und Fußpilz mit Hausmitteln loszuwerden. Beliebt bei Nagelpilz: Teebaumöl oder Apfelessig, die mit einem Wattestäbchen mehrmals täglich aufgetragen werden. Auch bei Fußpilz schwören viele Menschen auf Fußbäder mit Apfelessig. Ein Salzbad für die Füße soll hingegen den quälenden Juckreiz mildern. Ob die Hausmittel wirklich helfen? Bislang gibt es keine eindeutigen Studien, die ihre Wirksamkeit belegen.

Jedoch gibt es Möglichkeiten, Fuß- und Nagelpilz vorzubeugen:

  • Tragen Sie in öffentlichen Schwimmbädern oder Saunen Badeschuhe.
  • Trocknen Sie Ihre Füße nach dem Schwimmen oder Baden immer gut ab, am besten mit einem separaten Handtuch. Noch besser ist es, wenn Sie Ihre Füße auf niedriger Stufe trockenföhnen.
  • Setzen Sie auf bequeme, luftige und gut passende Schuhe.
  • Wechselbäder sorgen für eine gute Durchblutung der Füße.