Granuloma inguinale behandeln und vorbeugen
Granuloma inguinale ist eine sexuell übertragbare Krankheit. Sie ist auch als Donovanosis bekannt, benannt nach dem Iren Charles Donovan. Dieser entdeckte die Krankheit im Jahr 1905. Granuloma inguinale verursacht Geschwüre und unter Umständen sogar Verstümmelungen im Intimbereich. Verursacher der Infektionskrankheit ist der Erreger Calymmatobacterium granulomatis. In Deutschland gibt es kaum Fälle der Erkrankung – wenn, dann ist sie meist ein „Urlaubsmitbringsel“.
Granuloma inguinale kommt in verschiedenen tropischen und subtropischen Regionen vor. Dazu gehören Südafrika, Papua-Neuguinea, Südostasien, Südamerika und Australien. Meist erkranken Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie
Symptome: Granuloma inguinale erkennen
Granuloma inguinale wird über direkten Hautkontakt während des Geschlechtsverkehrs übertragen. Ungeschützter Anal- und Vaginalverkehr stellen ein besonderes Risiko dar. Über winzige Verletzungen der (Schleim-)Haut dringen die Bakterien ein und verursachen eine Entzündung. Der Körper reagiert: Erste Anzeichen einer Donovanosis erkennen Sie einige Tage bis Monate, nachdem Sie sich infiziert haben. Wie lange die Inkubationszeit genau dauert, ist bis heute nicht bekannt.
An der Stelle, wo die Bakterien eingedrungen sind, bilden sich zunächst harte Knötchen. Sie sind rot gefärbt und verursachen keine Schmerzen – maximal jucken die kleinen Pusteln. Irgendwann verschwinden Sie jedoch und es bilden sich fleischfarbene Geschwüre. Diese können sich auch auf umliegende Hautstellen ausbreiten. Berühren Sie sie, bluten die Wucherungen leicht. Die Lymphknoten schwellen meist nicht an. Eine Granuloma inguinale kann sich an verschiedenen Stellen am Körper ausbreiten:
- Penisschaft und Hoden bei Männern
- Innenseite der Schamlippen und Dammregion bei Frauen
- Lenden und Analregion
- Gesicht, Mund und Hals
Donovanosis: Wann die Infektion lebensgefährlich wird
Unbehandelt breitet sich Granuloma inguinale immer weiter aus. Oft eitern die betroffenen Stellen und das Gewebe wird geschädigt. Dabei kommt es auch zu Narbenbildung. Häufig infizieren sich die Hautveränderungen mit anderen Bakterien, wodurch das Gewebe großflächig zerstört werden kann. In seltenen Fällen breitet sich die Infektion über das Blut im gesamten Körper aus. Die Folgen sind:
Aufgrund der möglichen Komplikationen kann eine Donovanosis im Extremfall tödlich enden.
- Knocheninfektionen
- Blutarmut (Anämie)
- zunehmender körperlicher Verfall
- Sepsis
- verengte Harnröhre
- Verstümmelungen
- erhöhtes Hautkrebsrisiko
Aufgrund der möglichen Komplikationen kann eine Donovanosis im Extremfall tödlich enden.
Granuloma inguinale behandeln und vorbeugen
Für einen Experten ist die Donovanosis recht leicht erkennbar. Dennoch besteht die Möglichkeit, sie mit Erkrankungen wie Herpes, Hautkrebs oder Syphilis zu verwechseln. Um andere Ursachen für die Symptome auszuschließen, entnimmt der Arzt daher einen Abstrich oder eine Gewebeprobe der betroffenen Stellen. Diese wird anschließend im Labor untersucht. Findet sich darin das für die Erkrankung verantwortliche Bakterium, kann die entsprechende Therapie beginnen.
Donovanosis behandelt der Arzt mit Antibiotika. Die Medikamente müssen Patienten etwa drei Wochen täglich einnehmen. In der Regel schlägt die Behandlung gut an: Kleinere Wucherungen bilden sich zurück, ohne Spuren zu hinterlassen. Große Geschwüre können Narben bilden. Ein Rückfall ist bis zu 18 Monate nach abgeschlossener Therapie möglich. Bis die Krankheit vollständig abgeheilt ist, sollten Sie auf jede Form von Geschlechtsverkehr verzichten. Sexualpartner, mit denen Sie bis zu 40 Tage vor den ersten Anzeichen der Erkrankung Kontakt hatten, sollten sich ebenfalls untersuchen lassen.
Sie wollen Granuloma inguinale vorbeugen? Praktizieren Sie Safer Sex und verwenden Sie ein Kondom – damit schützen Sie sich auch vor vielen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.