Halsschmerzen: Symptome deuten und behandeln

Letzte Aktualisierung: 07. November 2025Lesezeit: 4 Minuten
Halsschmerzen kennen fast alle. Oft kommen sie mit einer Erkältung und sind nach wenigen Tagen wieder weg. Wie du sie in dieser Zeit lindern kannst und wann du doch zum Arzt gehen solltest, erfährst du hier.
Frau hat Halsschmerzen

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Halsschmerzen: Symptome erkennen

Halsschmerzen können sich rau, brennend oder wie ein leichtes Kratzen anfühlen. Manchmal werden sie aber auch so stark, dass Schlucken wehtut und die Schmerzen bis in die Ohren ausstrahlen. Unangenehmer Mundgeruch und eine belegte, heisere Stimme sind keine zudem Seltenheit. Häufig treten allgemeine Zeichen einer Infektion auf, etwa Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen. Typische Begleitsymptome sind:

  • Husten
  • Abgeschlagenheit und allgemeines Krankheitsgefühl
  • Glieder- und Kopfschmerzen
  • juckende, brennende oder tränende Augen
  • vergrößerte Lymphknoten am Hals oder im Nacken
  • Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall
  • Hautausschlag oder Juckreiz

Die meisten Halsschmerzen beginnen mit Halskratzen, oft folgen Kopfschmerzen, Fieber und Husten. In der Regel bessern sie sich innerhalb von zwei bis drei Tagen. Halten die Beschwerden an oder werden stark, solltest du medizinische Hilfe holen. Bei Atemnot: sofort den Notruf wählen!

Hauptursache für Halsschmerzen

Am häufigsten sind Viren die Ursache, vor allem typische Erkältungsviren. Sie entzünden die Schleimhaut im Hals. Seltener stecken Bakterien dahinter, zum Beispiel Streptokokken. Ärztinnen und Ärzte unterscheiden unter anderem:

  • Rachenentzündung (Pharyngitis)
  • Mandelentzündung (Tonsillitis)
  • Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
  • Kehldeckelentzündung (Epiglottitis)

Schluckbeschwerden, Ohrenschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Heiserkeit können auf eine Mandel- oder Kehlkopfentzündung hinweisen. Bei plötzlicher, ausgeprägter Atemnot ist eine Entzündung des Kehldeckels möglich, das ist ein Notfall! Die meisten Halsschmerzen sind allerdings viral und heilen von allein. Eine bakterielle Ursache (etwa Streptokokken) ist wahrscheinlicher bei starkem Fieber, fehlendem Husten, geschwollenen und schmerzhaften Lymphknoten und belegten Mandeln mit Eiter. Die Diagnose sollte ärztlich gestellt werden.

Scharlach erkennen

Scharlach ist eine typische Kinderkrankheit. Neben Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen und
Halsschmerzen gibt der charakteristische Hautausschlag Hinweis auf die Infektion. Die Haut ist von
kleinen, roten, leicht erhabenen Flecken übersät. Gehen Sie bei diesen Symptomen unbedingt zum
Arzt. Scharlach wird in der Regel mit Antibiotika behandelt.

Weitere Ursachen für Halsschmerzen

Nicht immer steckt eine Infektion dahinter. Häufige andere Auslöser sind:

  • lautes oder häufiges Reden bzw. Singen, Stimmüberlastung
  • Reizstoffe: Tabakrauch, Putzmittel, Staub, trockene Luft
  • Allergien (z. B. Pollen, Hausstaub, bestimmte Nahrungsmittel)
  • Refluxkrankheit (Sodbrennen)
  • Nasennebenhöhlenentzündung (mit Schleimfluss in den Rachen)
  • selten: Immunreaktionen auf Medikamente
  • Immunschwächekrankheiten

Halsschmerzen behandeln

Im Normalfall heilen Halsschmerzen nach wenigen Tagen von selbst. Du kannst Beschwerden wirksam lindern, zum Beispiel mit folgenden Hausmitteln:

  • Halswickel: Ein Tuch in lauwarmes Wasser tränken, auswringen, auflegen und mit einem trockenen Tuch abdecken. Etwa 15 Minuten wirken lassen, bei Bedarf wiederholen.
  • Tee trinken: Zum Beispiel Linden- oder Holunderblütentee gegen Reizhusten und rauen Hals. Wichtig ist generell genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen, damit die Schleimhäute feucht bleiben.
  • Gurgeln: Mit Salbeitee oder Salzwasser (etwa ½ Teelöffel Salz in einem Glas Wasser).
  • Lutschpastillen: Mit Salbei, Spitzwegerich oder Isländisch Moos. Sie bilden einen schützenden Film, regen den Speichelfluss an und beruhigen die Schleimhaut.

Wichtig bei Heiserkeit:

Stimme schonen. Weder laut sprechen noch flüstern, belastet beides die Stimme. Sprich möglichst wenig, bis die Heiserkeit abgeklungen ist.

Wenn der Schmerz zu stark ist

Bei starker Schmerz- oder Fiebersymptomatik können kurzfristig Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen helfen. Die Wahl hängt von deinen Vorerkrankungen und der ärztlichen Empfehlung ab. Antibiotika sind nur bei gesicherter bakterieller Infektion sinnvoll (z. B. Streptokokken-Tonsillitis). Bei ausgeprägter entzündlicher Schwellung im Halsbereich setzen Ärztinnen und Ärzte in Einzelfällen kurzzeitig Kortisonpräparate ein.

Wenn Allergien die Ursache sind, helfen antiallergische Medikamente (zum Beispiel Antihistaminika) und das Meiden von Auslösern.

Wann du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen solltest

Sind die Schmerzen sehr stark, treten hohes Fieber oder deutliche Schluckprobleme auf, halten die Beschwerden länger als 3 Tage an oder kehren wieder, solltest du eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Atemnot ist immer ein Notfall, rufe sofort den Notruf. Ebenfalls ein Fall für eine Arztpraxis: Es liegen Vorerkrankungen vor oder ein Kind hat ausgeprägte Beschwerden. 

Halsschmerzen vorbeugen

Ganz verhindern lässt sich das nicht, aber du kannst einiges tun:

  • ausreichend trinken und die Schleimhäute feucht halten
  • Stimme nach Belastung schonen, zum Beispiel nach Vorträgen, Konzerten
  • Kaugummi kauen oder Bonbons lutschen, um den Speichelfluss anzuregen
  • Rauch und andere Reizstoffe meiden
  • Allergene so gut wie möglich vermeiden
  • gute Handhygiene, Husten- und Niesetikette beachten
  • Räume regelmäßig lüften und für angenehme Luftfeuchtigkeit sorgen
Verfasst von
BIG-Redaktion

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