Fast jeder hatte schon einmal Halsschmerzen. Oft sind sie Begleiterscheinung einer Erkältung und verschwinden in wenigen Tagen wieder. Wann Sie zum Arzt gehen sollten und welche Hausmittel die Beschwerden effektiv lindern?
Halsschmerzen: Symptome erkennen
Halsschmerzen können ein raues Gefühl oder leichtes Kratzen im Hals sein, aber auch zu schweren Schluckbeschwerden führen. Manchmal strahlen Halsschmerzen bis zu den Ohren aus. Auch unangenehmer Mundgeruch und eine belegte, heisere Stimme sind mögliche Begleiterscheinungen.
Daneben treten gegebenenfalls Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen auf. Diese Symptome können Hinweise für eine Infektion sein, genauso wie:
Husten
Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl
Glieder- und Kopfschmerzen
juckende, brennende oder tränende Augen
vergrößerte Lymphknoten am Hals oder im Nacken
Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall
Hautausschlag, Juckreiz
Hauptursache für Halsschmerzen
Häufigste Ursache für Halsschmerzen ist eine Virusinfektion, vor allem mit Erkältungsviren. Die Folge ist eine Entzündung der Schleimhaut im Hals. Neben Viren werden Halsentzündungen auch von Bakterien ausgelöst, zum Beispiel von Streptokokken.
Diese Arten von Halsentzündungen gibt es:
Rachenentzündung
Mandelentzündung
Kehlkopfentzündung
Kehldeckelentzündung
Die meisten Halsentzündungen beginnen mit einem Halskratzen oder Halsschmerzen, oft folgen Kopfschmerzen, Fieber und Husten. Normalerweise sind Halsschmerzen nach zwei bis drei Tagen verschwunden. Halten sie länger an, sollten Sie unbedingt zu Ihrem Arzt gehen. Schluckbeschwerden, Schmerzen in den Ohren, geschwollene Lymphknoten und eine heisere Stimme können auf eine Mandel- oder Kehlkopfentzündung hinweisen. Haben Sie Atemnot, rufen Sie sofort einen Notarzt. Dann könnte eine Kehldeckelentzündung Grund Ihrer Beschwerden sein.
Scharlach erkennen
Scharlach ist eine typische Kinderkrankheit. Neben Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen und
Halsschmerzen gibt der charakteristische Hautausschlag Hinweis auf die Infektion. Die Haut ist von
kleinen, roten, leicht erhabenen Flecken übersät. Gehen Sie bei diesen Symptomen unbedingt zum
Arzt. Scharlach wird in der Regel mit Antibiotika behandelt.
Weitere Ursachen für Halsschmerzen
Manchmal haben Halsschmerzen auch andere Ursachen als Halsentzündungen:
lautes oder häufiges Reden bzw. Singen
Reizstoffe aus der Umwelt, wie Tabakrauch, Putzmittel, Staub, trockene Raumluft
Allergien, zum Beispiel gegen Pollen, Hausstaub oder bestimmte Nahrungsmittel
Refluxkrankheit (Sodbrennen)
Nasennebenhöhlenentzündung
Immunreaktion gegen bestimmte Medikamente
Immunschwächekrankheit, zum Beispiel Aids
Halsschmerzen behandeln
Im Normalfall heilen Halsschmerzen nach wenigen Tagen von alleine ab. Hausmittel können Ihnen dabei helfen. Haben Sie starke Schmerzen, heftige Begleitsymptome oder verschwinden die
Halsbeschwerden nach drei Tagen nicht, gehen Sie unbedingt zum Arzt.
Hausmittel gegen Halsschmerzen sind:
Halswickel: Ein Tuch oder eine Kompresse in lauwarmes Wasser tränken, leicht auswringen und auf den Hals legen. Darüber ein trockenes Tuch wickeln. Den Wickel ungefähr 15 Minuten wirken lassen. Dann gegebenenfalls wiederholen.
Tee: Erkältungstees aus Linden- und Holunderblüten helfen gegen Reizhusten und einen rauen Hals. Generell ist es bei Halsschmerzen wichtig, dass Sie ausreichend trinken und die Schleimhäute feucht halten.
Gurgeln: Dazu eignet sich Salbeitee oder Salzwasser. Lösen Sie einen halben Teelöffel Salz in einem Glas Wasser auf.
Lutschpastillen: Oft enthalten sie Extrakte aus Salbei, Spitzwegerich oder Isländisch Moos. Die schleimbildenden Stoffe lindern die Reizung im Hals. Außerdem wird durch das Lutschen der Speichelfluss angeregt, der die Schleimhäute feucht hält.
Wichtig bei Heiserkeit: Schonen Sie Ihre Stimmbänder für ein paar Tage. Das bedeutet: Kein lautes Sprechen oder Flüstern, denn das beansprucht die Stimme sehr. Reden Sie am besten so wenig wie möglich.
Medikamente gegen Halsschmerzen:
Wenn eine bakterielle Infektion Grund der Halsschmerzen ist, verschreibt der Arzt häufig ein Antibiotikum. Bei akuten Fällen empfehlen Ärzte manchmal Schmerzmittel wie Paracetamol oder ein Kortisonpräparat. Im Einzelnen hängt die Behandlung allerdings von der genauen ärztlichen Diagnose ab. Sind die Halsschmerzen zum Beispiel Folge einer Allergie, können Sie antiallergisch wirkende Arzneimittel einsetzen. Außerdem berät Sie Ihr Arzt zu Vermeidungsstrategien.
Halsschmerzen vorbeugen
Halsschmerzen können Sie nicht immer verhindern, allerdings gibt es ein paar einfache Möglichkeiten, um ihnen vorzubeugen: Achten Sie darauf, genügend Wasser zu trinken und schonen Sie Ihre Stimme, nachdem Sie sie beansprucht haben, zum Beispiel bei einem Vortrag. Auch Kaugummi kauen oder Bonbons lutschen hilft, die Schleimhäute feucht zu halten. Meiden Sie Allergene und andere Reizstoffe wie Rauch.