Mutter entdeckt Kopfläuse bei ihrer Tochter

Läuse: Wie Sie Filz- und Kopfläuse wieder loswerden

Läuse verursachen einen auffälligen Juckreiz. Übertragen sind sie schnell: etwa durch engen Körperkontakt oder gemeinsam genutzte Gegenstände. Woran Sie einen Lausbefall erkennen, welche Arten es gibt und wie Sie sie loswerden.

Läuse sind unangenehme Mitbewohner. Mit ihren Beinen halten sich an den Haaren des Menschen fest. Dort legen sie ihre Eier (Nissen) ab und ernähren sich von menschlichem Blut. Sie zu erkennen ist schwierig: Eine Laus misst in der Regel nur zwei bis drei Millimeter. Am häufigsten sind die sogenannten Kopfläuse. Sie können ausschließlich auf dem Menschen überleben. Filzläuse kommen dagegen etwas seltener vor. Sie sitzen gerne in den Scham- oder Achselhaaren und werden vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen. Sehr selten sind außerdem sogenannte Kleiderläuse.

STI – Sexuell übertragbare Infektionen

STI ist eine Abkürzung aus dem Englischen und steht für Infektionskrankheiten, die vor allem beim Sex übertragen werden. Etwa 30 Erkrankungen gehören zu den STIs: Darunter HIV, Chlamydien oder Hepatitis B. Die Auslöser für die Infektionskrankheiten sind vielfältig. Neben Bakterien und Viren zählen auch Pilze und winzige Parasiten dazu. Viele STIs haben unangenehme Begleiterscheinungen, sind jedoch nicht weiter gefährlich. Andere können, vor allem unbehandelt, lebensbedrohlich sein. Daher sind eine frühzeitige Diagnose und ärztliche Betreuung wichtig. Mit der richtigen Therapie lassen sich die meisten STIs gut heilen oder unter Kontrolle bringen.

Läuse: So übertragen sich die Parasiten

Je nach Laus-Art gibt es unterschiedliche Übertragungswege. Kopfläuse etwa wandern von einem Kopf zum nächsten, wenn diese dicht beieinander sind. Springen oder fliegen können die Krabbeltiere nicht. Theoretisch möglich ist auch, dass Sie sich über Gegenstände anstecken. Etwa, wenn Sie die Mütze einer Person mit Lausbefall aufsetzen – kurze Zeit nach der betroffenen Person. Ohne ihren Wirt, den Menschen, überleben Läuse nicht länger als 48 Stunden

Kleiderläuse verbreiten sich ebenfalls durch direkten Körperkontakt und wenn Sie Kleidung oder Bettwäsche gemeinsam mit anderen nutzen. Bei Filzläusen ist Geschlechtsverkehr die häufigste Übertragungsart – besonders, wenn Sie häufig wechselnde Sexualpartner haben. Doch auch die indirekte Ansteckung mit Filzläusen ist möglich. Etwa über Bettwäsche, Matratze oder Handtücher, die Sie gemeinsam mit anderen nutzen.

Läuse: Symptome erkennen und deuten

Die Symptome bei Lausbefall sind bei allen Varianten ähnlich. Beißt die Laus zu, sondert sie etwas Speichel ab. So verhindert sie, dass das Blut gerinnt. Das menschliche Immunsystem reagiert wiederum auf bestimmte Stoffe im Läusespeichel. Das Resultat: Die Bisse der Laus führen zu rötlichen Knötchen, die stark jucken. Kratzen Sie diese auf, können Bakterien eintreten und Infektionen verursachen. Bei Filzläusen können Sie sich so beispielsweise leichter mit STIs wie HIV anstecken. Bei dieser Laus-Art gibt es zudem weitere Anzeichen, an denen Sie einen Befall erkennen:

  • kleine blaugraue Einfärbungen rund um die Einstichstelle
  • rostfarbene Flecken in der Unterhose, verursacht durch die Ausscheidungen der Läuse
  • Juckreiz, der nachts zunimmt – vermutlich aufgrund der Bettwärme

Bemerken Sie mehrere dieser Symptome an sich, ist ein Lausbefall wahrscheinlich. Mit dem bloßen Auge können Sie die Krabbeltiere dagegen nur schwer erkennen. Bei Kopfläusen geben lediglich die Eier einen Hinweis auf ihre Verursacher – mit einem speziellen Nissenkamm lösen Sie sie von den Haaren ab.

Läuse erkennen und behandeln

Der Arzt diagnostiziert einen Lausbefall in der Regel durch eine Blickdiagnose. Dabei untersucht er die betroffenen Hautstellen ganz genau. Zur Behandlung gibt es verschiedene Mittel, die äußerlich aufgetragen werden. Die Shampoos, Lotionen oder Cremes enthalten Wirkstoffe wie Permethrin, die die Läuse abtöten. Bei Filzläusen gilt zudem:

  • Entfernen Sie die Haare an den betroffenen Stellen, lassen sich Nissen leichter beseitigen.
  • Waschen Sie Ihre Wäsche bei 60 Grad und wechseln Sie Kleidung und Bettwäsche täglich.
  • Verzichten Sie auf Sexualverkehr und engen Körperkontakt, bis die Behandlung abgeschlossen ist.
  • Informieren Sie alle Sexualpartner. Diese sollten sich ebenfalls behandeln lassen, damit Sie sich nicht gegenseitig neu anstecken.

Achtung

Bei Filzläusen können neben der Behaarung im Genitalbereich und den Achseln auch Augenbrauen und Wimpern betroffen sein. Dann ist besondere Vorsicht geboten. Um das Auge nicht zu schädigen, ist eine andere Art der Behandlung notwendig. Dabei tragen Sie mehrmals tägliche eine fettende Salbe wie etwa Vaseline auf. So ersticken die Läuse und Sie können Sie behutsam mit der Pinzette entfernen.

Filz- und Kopfläusen vorbeugen

Läuse werden in verschiedenen Situationen übertragen. Einen effektiven Schutz vor einer Ansteckung gibt es daher nicht. Einer der häufigsten Ansteckungsorte für Kopfläuse sind Schulen, Kindergärten und andere Gemeinschaftseinrichtungen. Eltern können ältere Kinder lediglich dahingehend schulen, dass sie den Kopf-an-Kopf-Kontakt mit anderen Kindern vermeiden.
Auch für Filzläuse gibt es bislang kein zuverlässiges Abwehrmittel. Entfernen Sie Körperhaare im Intimbereich, haben es die Läuse eventuell schwerer sich einzurichten. Eine Garantie ist dies jedoch nicht.