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Nahaufnahme einer Landkartenzunge

Landkartenzunge: Ursachen, Symptome und Behandlung der Lingua geographica

Mithilfe unserer Zunge können wir nicht nur schlucken, sprechen, essen und schmecken. Sie spiegelt auch unseren Gesundheitszustand wider, da sie über Nervenbahnen mit unserem Gehirn und uns unseren Organen verbunden ist. Allein durch die Sichtung der Zunge können Ärzt*innen daher viele Erkrankungen erahnen oder sogar direkt diagnostizieren. Dazu zählt zum Beispiel auch die sogenannte Landkartenzunge (Lingua geographica).

Was ist eine Landkartenzunge?

Bei der Landkartenzunge handelt es sich um eine gutartige entzündliche Veränderung der Zungenoberfläche. Wie es der Name bereits deutlich macht, zeichnet sich die Lingua geographica durch inselartige, glatte rote Flecken, die sich durch einen gelb-weißen beziehungsweise gräulichen und eher rauen Rand abgrenzen - aus. Vergleichbar mit einer Landkarte. Hierbei wird die oberste Zungenschleimhaut abgestoßen, die kleinen Höcker (Papillen) fehlen. Da sich die Entzündung verändern kann, wechselt die Landkartenzunge häufig ihr Erscheinungsbild. Manchmal kann sich das Muster auch auf andere Bereiche des Mundes ausbreiten.

Was sind die Ursachen/Auslöser?

Bislang gibt es keine genaue Ursache oder einen eindeutigen Auslöser für die Landkartenzunge.

Mögliche Ursachen/Auslöser der Lingua geographica

  • Erbliche Veranlagung
  • Allergien (Ekzeme/Heuschnupfen)
  • Asthma
  • Schuppenflechte
  • Hormonelle Veränderungen
  • Entzündung des Magens
  • Typ-1-Diabetes
  • Lebensmittel
  • Nikotin/Zigarettenrauch
  • Vitamin-/Mineralstoffmangel
  • Emotionale Belastungen/Stress
  • Psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen

Was sind die Symptome?

Neben dem veränderten Erscheinungsbild der Zunge, der sichtbaren Entzündung und den fehlenden Papillen kann sich die Landkartenzunge durch unangenehmes bis schmerzhaftes Zungen- und Mundbrennen bemerkbar machen. Dieses kann besonders durch heiße, scharfe, pikante und säurehaltige Lebensmittel und beispielsweise auch durch Lebensmittelunverträglichkeiten (Histaminintoleranz) und Zahnpasta ausgelöst beziehungsweise verstärkt werden.

Wer ist betroffen?

Eine Landkartenzunge können alle Geschlechter in jeder Altersklasse entwickeln. Allerdings ist sie bei Erwachsenen häufiger als bei Kindern. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

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Wie erfolgt die Diagnose?

Stellen Sie Zungenbeschwerden fest, suchen Sie am besten eine Haut- oder HNO-Praxis auf. Diese sollte sie auch auf andere mögliche Zungenerkrankungen untersuchen, die vergleichbare Symptome zeigen. Dazu zählen:

  • Soor (Pilz)
  • Eisenmangel
  • Leukoplakie (Weißschwielenkrankheit)

Wie wird die Landkartenzunge behandelt?

In vielen Fällen klingen die Symptome der Landkartenzunge nach einigen Wochen oder Monaten wieder von selbst ab. Manchmal sind die Beschwerden chronisch und flammen je nach Ursachen/Auslösern mal stärker und mal schwächer wieder auf. Da die Lingua geographica nicht gefährlich ist, ist an sich auch keine Behandlung erforderlich.

Um die Beschwerden wieder zu reduzieren und im besten Fall wieder ganz loszuwerden, ist es allerdings wichtig, die jeweiligen Auslöser/Ursachen ausfindig zu machen und diese, sofern möglich, zu behandeln beziehungsweise zu meiden.

Außerdem können Ärzt*innen schmerzmindernde Medikamente verschreiben, da sich ein dauerhafte Schmerzen von Zunge und Mundschleimhaut negativ auf die Heilung auswirken kann. Besonders dann, wenn sich die Landkartenzunge aufgrund von Stress oder Ängsten entwickelt hat, können die Beschwerden diese Ursachen weiter verstärken. Es ist also wichtig, diesen negativen Kreislauf zu durchbrechen.

Medikamente, die bei Landkartenzunge und Zungenbrennen häufig verschrieben werden:

  • Lokale Betäubungsmittel (Lokalanästhetika)
  • Antihistaminikum
  • Lokale Kortisonmittel (Topische Steroide)
  • Topisches Tacrolimus (Calcineurinhemmer)

Weitere hilfreiche Mittel gegen Zungenbrennen

Die folgenden Tipps können Sie je nach Bedarf und ganz einfach selbst umsetzen.
  1. Meiden Sie alle reizenden Nahrungsmittel und weitere mögliche Trigger wie Nikotin/Zigarettenrauch.
  2. Putzen Sie sich Ihre Zähne mit einer Zahnpasta für sensible/entzündete/gereizte Mundschleimhaut.
  3. Spülen Sie Ihren Mund häufiger mit kaltem Wasser – besonders während und nach dem Essen. Auch das Spülen mit Kräutertees oder Mundspülungen mit Salbei oder Kamille kann Linderung bringen.
  4. Je nach Ursache können auch Vitamin- und Mineralstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein.
  5. Entspannungsverfahren wie Meditation, Achtsamkeitstraining, progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Training, Yoga, ausgiebige Spaziergänge, bewusstes und tiefes Ein- und Ausatmen etc.

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