Leberflecken, Muttermale und Pigmentnävi: Das bedeuten die Verfärbungen

Letzte Aktualisierung: 08. Oktober 2025Lesezeit: 4 Minuten
Leberflecken sind meist harmlos, können sich aber verändern. Wie du gefährliche Veränderungen erkennst, wie du Hautkrebs vorbeugst und ab wann ein Besuch beim Arzt nötig ist.
Ärztin untersucht Haut

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Leberflecken und Muttermale sind umgangssprachliche Ausdrücke für pigmentierte gutartige Wucherungen auf der Haut. Der Fachbegriff für diese Fehlbildungen lautet Nävuszellnävus oder Pigmentnävi. In der Umgangssprache werden Leberflecken meist mit Muttermalen gleichgesetzt. Bei beiden handelt es sich um begrenzte Pigmentveränderungen. Manche sind wenige Millimeter groß, andere können ganze Körperteile bedecken.

Wie entstehen Leberflecke?

Warum Leberflecken entstehen, ist nicht abschließend geklärt. Es gibt angeborene Nävi, die schon kurz nach der Geburt sichtbar sind. Andere entstehen im Jugend- und Erwachsenenalter – begünstigt etwa durch häufige Sonneneinstrahlung. Kinder und Jugendliche, die viel Zeit in der Sonne verbringen, haben als Erwachsene oft mehr Leberflecken. Auch hormonelle Veränderungen können Muttermale beeinflussen, etwa in der Schwangerschaft, wenn sie stärker hervor­treten.

Die meisten Leberflecken sind harmlos. Sie entstehen, wenn sich Melanozyten – das sind Zellen, die das Pigment Melanin bilden – an einer Hautstelle vermehren. Melanin färbt die Haut braun und trägt auch zur Haar- und Augenfarbe bei. Wenn sich diese Zellen gruppieren, bilden sich Leberflecken, die sich oft leicht von der umgebenden Haut abheben.

Leberflecken: Veränderungen erkennen mit der ABCDE-Regel

Leberflecken können sich im Laufe des Lebens verändern: Sie werden größer, verblassen oder ändern Form und Farbe. Behalte deine Leberflecken deshalb im Blick, denn im schlimmsten Fall kann sich ein Melanom (schwarzer Hautkrebs) entwickeln. Ob ein Leberfleck entfernt werden muss, entscheidet deine Hautärztin oder dein Hautarzt.


Für den Selbstcheck hilft die ABCDE-Regel. Achte auf folgende Warnhinweise:


•    Asymmetrie: Unregelmäßige Form statt Kreis oder Ellipse
•    Begrenzung: Unscharfe oder verwaschene Ränder
•    Color (Farbe): Uneinheitliche Färbung, rosafarbene, graue oder schwarze Punkte auf dem Leberfleck
•    Durchmesser: Größer als 5 Millimeter
•    Erhabenheit: Deutliches Hervortreten über die restliche Hautoberfläche


Wenn eine oder mehrere dieser Auffälligkeiten zutreffen oder ein Leberfleck juckt, blutet, schnell wächst oder sich rötet, lass ihn zeitnah hautärztlich untersuchen.
 

Leberflecken und Hautkrebs: Untersuchung und Behandlung

Der Selbstcheck ist wichtig, ersetzt aber kein Hautkrebs-Screening. Ab dem 35. Lebensjahr kannst du als gesetzlich Versicherte oder Versicherter alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening in Anspruch nehmen. Dabei begutachtet deine Hautärztin bzw. dein Hautarzt deine gesamte Haut auf mögliche verdächtige Veränderungen. Besteht der Verdacht auf Bösartigkeit, wird der Leberfleck meist in lokaler Betäubung entfernt oder es wird eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen. Die Untersuchung der Probe zeigt, ob es sich tatsächlich um einen bösartigen Tumor handelt.

Hautkrebs vorbeugen mit Sonnenschutz

Menschen mit vielen Leberflecken – insbesondere mit unregelmäßiger Form oder Färbung – haben ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs. Weitere Risikofaktoren sind familiäre Fälle von Hautkrebs und häufige Sonnen- bzw. UV-Strahlung. Diese Risikogruppen sollten besonders konsequent auf ihre Vorsorge und den richtigen Sonnenschutz achten. Doch grundsätzlich gilt für alle Menschen: Zuverlässiger Sonnenschutz beugt Hautkrebs vor – und kann Leben retten. 


Darauf solltest du beim Sonnenschutz achten:
•    Meide die intensive Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr. 
•    Trage lange, dicht gewebte Kleidung mit UV-Schutz.
•    Creme dich mit Sonnencreme ein: Trage sie mindestens 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auf – und erneuere den Schutz je nach angegebenem Lichtschutzfaktor (LSF).
•    Der LSF gibt an, wie viel länger man sich mit Sonnencreme in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Diese Zeit sollte jedoch nur zur Hälfte ausgenutzt werden, um auf der sicheren Seite zu bleiben.
•    Nachgecremt werden sollte insbesondere auch nach dem Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen – das gilt auch bei wasserfesten Sonnencremes.
•    Meist braucht man mehr Sonnencreme als gedacht: Um den angegebenen LSF zu erreichen, sollte man mindestens 2 Milligramm Sonnencreme pro Quadratzentimeter Haut auftragen – das entspricht etwa vier bis sechs Esslöffeln für den gesamten Körper eines Erwachsenen.
•    Für den Alltag wird ein LSF von mindestens 30 empfohlen, bei intensiver Sonneneinstrahlung (z. B. am Wasser, im Schnee oder in den Bergen) sollte ein LSF von 50 gewählt werden.
•    Verzichte auf Solarien: Künstliche UV-Strahlung erhöht das Hautkrebsrisiko, vor allem in jungen Jahren und bei häufiger Nutzung. 
 

Fazit: Leberflecken im Blick behalten

Leberflecken sind in der Regel gutartig Wucherungen der Haut. Schütze dich vor übermäßiger Sonnenstrahlung und nimm Veränderungen an deinen Muttermalen ernst – nur eine ärztliche Untersuchung kann sicher klären, ob es sich um ein gefährliches Melanom handelt oder nicht.

FAQs zu Leberflecken

Verfasst von
BIG Redaktion