Lipom: Wie Sie die Hautwucherung erkennen und wann sie gefährlich wird?

Letzte Aktualisierung: 01. Oktober 2025Lesezeit: 3 Minuten
Ein Lipom ist meist eine harmlose Fettgeschwulst: weich, verschieblich, langsam wachsend. Erfahre, wie du ein Lipom sicher erkennst, wann ein Arztbesuch wichtig ist und welche Behandlung hilft.
Arzt untersucht Haut einer Frau

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Hast du einen Knubbel unter der Haut entdeckt? Das verunsichert viele. Oft steckt jedoch etwas Harmloses dahinter – zum Beispiel ein Lipom. Ein Lipom ist eine gutartige Neubildung von Fettgewebe. Meist liegt es direkt unter der Haut und lässt sich als glatter, verschieblicher Knoten ertasten. Seltener sitzt ein Lipom tiefer, etwa zwischen Muskeln oder in der Nähe der Lendenwirbelsäule. 

Warum entstehen Lipome?

Lipome treten häufiger ab dem 40. Lebensjahr auf und betreffen beide Geschlechter. Die genaue Ursache ist nicht geklärt. Vermutet wird eine erbliche Mitveranlagung: Manche Menschen neigen eher zu Lipomen. Bestimmte seltene Erbkrankheiten können das Risiko erhöhen, zum Beispiel die Neurofibromatose. Ein Lipom wächst in der Regel langsam und bleibt meist nur wenige Zentimeter groß. Selten wird es größer als zehn Zentimeter, dann spricht man von einem „Riesenlipom“. Weitere Sonderformen sind:

 

- Spindelzelllipom: Häufig am oberen Rücken oder Nacken, kommt überwiegend bei Männern vor.

- Angiolipom: Enthält Blutgefäße und kann deshalb druckempfindlich oder schmerzhaft sein, oft bei jüngeren Männern.

Daran erkennst du ein Lipom

Lipome können überall dort entstehen, wo Fettgewebe vorhanden ist. Typisch sind Kopf, Rücken, Schultern, Arme und Beine. Bei einer Lipomatose treten viele Lipome gleichzeitig auf.

Typische Merkmale:

- praller, runder Knoten direkt unter der Haut

- weich bis fester tastbar

- gut verschieblich gegenüber der Umgebung

- meist beschwerdefrei

Manche Lipome schmerzen bei Druck. Lage und Größe können Probleme machen, etwa wenn ein Lipom auf Muskeln, Nerven oder Blutgefäße drückt. Das kann Schmerzen auslösen oder die Beweglichkeit einschränken.

Knubbel unter der Haut: Wann solltest du zum Arzt?

Wenn du eine neue Beule ertastest, kann das ein gutartiges Lipom sein. Lass Veränderungen zur Sicherheit ärztlich abklären. So wird ausgeschlossen, dass es sich um etwas Anderes handelt.

Typisches Vorgehen in der Praxis:

- körperliche Untersuchung: Lässt sich der Knoten gut verschieben? Ist er klar begrenzt? Das spricht für ein Lipom.

- Bildgebung: Ultraschall (Sonografie) zeigt Lage, Größe und Beschaffenheit. Selten sind weitere Verfahren nötig. Ein Röntgen ist nur dann sinnvoll, wenn knöcherne Strukturen beurteilt werden müssen. Bei Weichteilen liefern Ultraschall oder – bei Verdacht auf etwas anderes – MRT die aussagekräftigeren Informationen.

Damit klären Ärztinnen und Ärzte:

- wie groß das Lipom ist,

- wo es genau sitzt,

- ob alternativ eine Zyste oder eine andere Geschwulst infrage kommt.

Ein Lipom behandeln: Muss das sein?

Ein Lipom ist gutartig. Eine Behandlung ist nicht zwingend notwendig. Stört dich das Lipom optisch, verursacht es Schmerzen oder schränkt es dich ein, kannst du es entfernen lassen. Das gelingt zuverlässig nur operativ:

- Liegt das Lipom oberflächlich, reicht meist ein kleiner Schnitt. Das Lipom wird ausgeschält („enukleiert“). In der Regel genügt eine örtliche Betäubung.

- Bei sehr großen oder ungünstig gelegenen Lipomen kann eine Vollnarkose oder eine Operation im OP sinnvoll sein.

- Alternative Methoden wie Absaugen (Liposuktion) werden teils angeboten, können aber Gewebereste belassen. Dann ist das Risiko eines Wiederauftretens höher. Sprich die Optionen individuell mit der Fachärztin/dem Facharzt durch.

Wichtig!

• Es bleibt meist eine kleine Narbe zurück.
• Erfolgt der Eingriff nur aus kosmetischen Gründen, übernehmen gesetzliche Kassen die Kosten in der Regel nicht. Bei Beschwerden oder funktionellen Einschränkungen kann die Kasse die Kosten übernehmen. Kläre das vorher ab.
• Auch nach einer Entfernung können an anderer Stelle neue Lipome entstehen. Das bedeutet nicht, dass das entfernte Lipom „bösartig“ war.

Was ist ein Liposarkom?

Liposarkome sind die häufigsten bösartigen Weichteilsarkome bei Erwachsenen. Sie sollten im Ganzen entfernt, feingeweblich untersucht und – wenn bereits vorher Zweifel an der Gutartigkeit bestehen – auch vorher zum Beispiel per Magnetresonanztherapie (MRT) abgeklärt werden. Die gesicherte Diagnose erfolgt durch eine Gewebeprobe (Biopsie) in einem spezialisierten Zentrum.

Aber: Ein normales Lipom ist in der Regel nicht bösartig. Eine Entartung eines bestehenden Lipoms zum Liposarkom gilt als sehr selten. Häufiger handelt es sich bei schnell wachsenden, schmerzhaften oder schlecht verschieblichen Knoten von Beginn an um eine andere Tumorart. Warnzeichen, die abgeklärt werden sollten:

- schnelles Wachstum

- Schmerzen oder nächtliche Schmerzen

- harte, wenig verschiebliche Konsistenz

- Größe über 5 cm

- Lage in der Tiefe (z. B. unterhalb der Faszie/in der Muskelloge)

FAQs zu Lipomen

Verfasst von
BIG Redaktion