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Arzt untersucht Haut einer Frau

Lipom: Wie Sie die Hautwucherung erkennen und wann sie gefährlich wird?

Ein Lipom ist eine ungefährliche Fettgeschwulst. Sie können es leicht an einigen charakteristischen Merkmalen erkennen. Warum ein Arztbesuch trotzdem sinnvoll ist und wie Sie ein Lipom wieder loswerden?

Sie haben einen Knubbel unter der Haut entdeckt? Meistens sorgt das erst einmal für Beunruhigung. Doch oft stecken harmlose Ursachen dahinter – so wie ein Lipom. Dabei handelt es sich um eine gutartige Neubildung von Fettgewebe. In der Regel liegen Lipome direkt unter der Haut und lassen sich als glatte Knoten ertasten. Selten entstehen sie in tieferen Schichten, etwa zwischen den Muskeln oder bei der Lendenwirbelsäule.

Warum entsteht ein Lipom und wie entwickelt es sich?

Lipome kommen vor allem bei über 40-Jährigen vor. Beide Geschlechter sind betroffen, wobei die Fettgeschwulste bei Männern etwas häufiger auftreten. Doch was ist die Ursache von Lipomen? Auf diese Frage haben Wissenschaftler bislang keine Antwort gefunden. Unter Umständen spielt die erbliche Veranlagung eine Rolle – manche Menschen neigen eher zu Lipomen als andere. Auch, wenn Sie an der Erbkrankheit Neurofibromatose leiden, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für ein Lipom.

Ein Lipom wächst sehr langsam. Meistens erreicht es nur eine Größe von wenigen Zentimetern. In seltenen Fällen wird es mehr als zehn Zentimeter groß – Ärzte sprechen dann von einem Riesenlipom. Weitere Sonderformen sind:

  • Spindelzelllipom: Es wächst meist am oberen Rücken und dem Nacken und betrifft vor allem Männer.
  • Angiolipom: Dieses Lipom findet sich besonders bei jungen Männern. Es enthält Blutgefäße und ist deshalb häufig mit Schmerzen verbunden.

Daran erkennen Sie ein Lipom

Grundsätzlich kann ein Lipom überall am Körper entstehen, wo Fettgewebe vorhanden ist. Typischerweise tritt es am Kopf, am Rücken, an den Schultern sowie an Armen und Beinen auf. Bei einer sogenannten Lipomatose entstehen viele der Knubbel gleichzeitig.

Sitzt ein Lipom direkt unter der Haut, erspüren Sie es als prallen, runden Knoten. Dieser kann unterschiedlich weich oder fest sein und lässt sich leicht verschieben. Viele Lipome verursachen keinerlei Beschwerden. Manche Lipome schmerzen jedoch, wenn Sie Druck auf sie ausüben. Auch die Lage oder Größe der Fettgeschwulst kann Probleme verursachen. Einige Lipome drücken auf Muskeln oder Blutgefäße – das führt zu Schmerzen oder schränkt die Beweglichkeit ein.

Knubbel unter der Haut: Wann zum Arzt?

Ertasten Sie eine Beule unter der Haut, ist es gut möglich, dass Sie an einem gutartigen Lipom leiden. Bemerken Sie eine solche Veränderung, sollten Sie zur Sicherheit trotzdem eine ärztliche Meinung einholen. So können Sie sichergehen, dass nicht doch ein bösartiger Tumor dahintersteckt. Bei der Untersuchung tastet der Arzt die fragliche Stelle zunächst ab: Lässt sich der Knoten verschieben und ist er örtlich klar begrenzt? Dann ist ein Lipom sehr wahrscheinlich. Anschließend wird der Knoten per Ultraschall genauer untersucht. Auch Röntgen ist möglicherweise sinnvoll. So lässt sich erkennen:

  • wie groß das Lipom ist,
  • wo genau es sitzt,
  • ob nicht doch eine Zyste oder eine andere Geschwulst dahintersteckt.

Ein Lipom behandeln

Ein Lipom ist eine gutartige Geschwulst – zwingend behandeln, brauchen Sie es daher nicht. Viele Menschen stört ein Lipom jedoch optisch. Die Geschwulst schmerzt oder schränkt Ihre Beweglichkeit ein? Auch dann ist es möglicherweise sinnvoll, das Lipom zu entfernen. Das gelingt nur durch eine Operation. Liegt die Geschwulst direkt unter der Haut, ist der Eingriff schnell erledigt. Der Arzt setzt einen kleinen Schnitt und drückt das Lipom anschließend heraus. Meist reicht in diesem Fall eine örtliche Betäubung. Ist das Lipom sehr groß, kann eine Vollnarkose notwendig sein. 

Wichtig!

Meist bleibt nach der Operation eine kleine Narbe zurück. Erfolgt der Eingriff aus rein kosmetischen Gründen, übernimmt Ihre Krankenkasse die Kosten nicht. Auch nach einer OP können neue Lipome auftreten.

Liposarkom: Wann ein Lipom gefährlich wird?

In den meisten Fällen stellt ein Lipom kein Risiko für Ihre Gesundheit dar. Nur in sehr seltenen Fällen ist die Geschwulst bösartig – das sogenannte Liposarkom entsteht bei etwa einem von hundert Fällen. Im Gegensatz zum gutartigen Lipom wächst der Tumor deutlich schneller und verursacht häufig Druckschmerzen. Außerdem lässt er sich nicht gut verschieben. Das Liposarkom tritt meist im fortgeschrittenen Alter auf und zeigt sich vor allem an Rücken und Nacken. Besteht der Verdacht auf eine bösartige Geschwulst, kann der Arzt dies mithilfe eines MRT (Kernspintomografie) überprüfen.