Rosazea: Was hilft gegen die Gesichtsrötung?

Letzte Aktualisierung: 01. Oktober 2025Lesezeit: 3 Minuten
Rosazea tritt häufiger bei Menschen mit heller, sehr empfindlicher und schnell gereizter Haut auf – überwiegend im mittleren Lebensalter. Betroffene leiden oft nicht nur körperlich unter Spannungsgefühlen und Juckreiz, sondern auch psychisch, da die Erkrankung gut sichtbar ist.
Junge mit Rosacea im Gesicht

Inhalt

So äußert sich die Gesichtsröte

Bei Rosazea weiten sich feine Blutgefäße, sodass rote Äderchen sichtbar werden. Am häufigsten betrifft dies die Gesichtsmitte, also Wangen und Nase, manchmal auch Kinn und Stirn. Die Ausprägung ist individuell verschieden, oft verstärken Entzündungen die Rötungen zusätzlich.

Die unterschiedlichen Formen der Rosazea

Medizinerinnen und Mediziner unterscheiden die Erkrankung nach Erscheinungsbild (Phänotyp) meist in drei Haupttypen:

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    1. Rosazea vom erythematös-teleangiektatischen Typ (Couperose)

    Die Gesichtshaut ist dauerhaft gerötet, feine erweiterte Äderchen (Teleangiektasien) sind sichtbar. Häufig berichten Betroffene über Brennen oder Juckreiz. Anfangs verschwinden die Rötungen noch von selbst, später bleiben sie bestehen.
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    2. Rosazea vom papulo-pustulösen Typ

    Es entstehen kleine Knötchen (Papeln) und eitrige Pickel (Pusteln), die an Akne erinnern. Anders als bei Akne treten jedoch keine Mitesser (Komedonen) auf. Der Ausschlag beschränkt sich meist auf die mittlere Gesichtspartie.
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    3. Rosazea vom glandulär-hyperplastischen Typ

    Diese seltene Form führt zu einer starken Vermehrung von Bindegewebs- und Talgdrüsenzellen. Typisch sind knotige Verdickungen, besonders an der Nase („Knollennase“), die fast ausschließlich Männer betreffen. In seltenen Fällen können auch Ohr, Kinn, Nasenwurzel oder Augenlider betroffen sein.
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    Sonderformen

    Eine Variante ist die okuläre Rosazea, die die Augen betrifft. Typische Beschwerden sind brennende, tränende und trockene Augen, Fremdkörpergefühl und Lichtempfindlichkeit. Diese Symptome können allein oder in Kombination mit Hautveränderungen auftreten und sollten immer augenärztlich abgeklärt werden.

Ursachen von Rosazea

Warum Menschen an Rosazea erkranken, ist noch nicht vollständig geklärt. Eine fehlregulierte Immunantwort spielt eine Rolle: Bestimmte Auslöser locken vermehrt Immunzellen in die Haut, die dort Entzündungsstoffe freisetzen. Zudem können Bindegewebe und Talgdrüsen zunehmen, wodurch die Haut verdickt und grobporig wirkt. Auch genetische Faktoren scheinen beteiligt zu sein – ist ein naher Verwandter betroffen, steigt das Risiko, selbst zu erkranken.

Bekannte Trigger bei Rosazea

Bestimmte Auslöser können die Entzündungen bei Rosazea verstärken, darunter:

  • Sonneneinstrahlung (UV-Licht)
  • Stress
  • Körperliche Anstrengung
  • Alkohol
  • Scharfe Speisen
  • Heiße Getränke
  • Die Demodex-Milbe, die natürlicherweise in Haarfollikeln vorkommt, bei Rosazea-Betroffenen aber deutlich vermehrt ist

Behandlungsmöglichkeiten

Eine vollständige Heilung gibt es bisher nicht, die Symptome lassen sich jedoch deutlich lindern.

Hautpflege bei Rosazea

  • Bekannte Trigger meiden
  • Haut schonend pflegen – „weniger ist mehr“
  • Empfehlenswert: milde, seifenfreie, hautneutrale Syndets (pH-Wert um 5)Meiden: Kosmetika mit Menthol oder Kampfer
  • Meiden: Kosmetika mit Menthol oder Kampfer
  • Besser verträglich: Produkte mit Glycerin oder Silikonöl
  • Bei Bedarf: Camouflage-Make-up mit grünen Pigmenten, um Rötungen optisch abzuschwächen

Medikamentöse Therapie

Wenn Hautpflege allein nicht ausreicht oder starke Entzündungen vorliegen, können Antibiotika in Tablettenform verschrieben werden.

 

Apparative Verfahren

Laser- oder Intensiv-Pulslicht-Behandlungen können erweiterte Gefäße und Rötungen reduzieren. Diese Verfahren sind allerdings mit möglichen Nebenwirkungen wie Schmerzen, Narben oder Hautverfärbungen verbunden. Bei starken Verdickungen an der Nase können Laser, Skalpell oder Abschleifen helfen. Neben klassischen Verfahren bietet sich die digitale Hautdiagnose per dermanostic-App als moderne Alternative an, wenn du schnell eine Einschätzung brauchst.

Tipps bei Rosazea für den Alltag

Um die Beschwerden nicht zu verstärken, haben sich folgende Maßnahmen bewährt:

  • Direkte Sonne im Gesicht meiden, täglich Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden, zusätzlich Hut mit breiter Krempe und Sonnenbrille tragen
  • Auf scharf gewürzte Speisen und heiße Getränke verzichten
  • Möglichst wenig Alkohol trinken
  • Stress reduzieren, zum Beispiel mit Entspannungstechniken

Quellen

  1. Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V.:
    Zum PDF
  2. Universitätsspital Zürich:
    Zum Rosazea-Beitrag des Universitätsspital Zürich
Frau fasst sich an ihren Rücken mit Allergie-Ausschlag

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Häufige Fragen zu Rosazea und Gesichtsrötung

Verfasst von
BIG-Redaktion

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