Woraus bestehen Fingernägel?
Die Wurzel des Fingernagels ist die sogenannte Nagelmatrix, die im Verborgenen liegt und vom Nagelhäutchen geschützt wird. Aus der Nagelmatrix bilden sich laufend Hautzellen heraus. Dabei schieben die neuen Zellen die alten nach vorn, bis diese hart werden und absterben und schließlich den Nagel auf dem Nagelbett bilden.
Wie schnell wachsen Fingernägel?
Fingernägel wachsen ...
- im Sommer schneller als im Winter
- tagsüber schneller als nachts
- bei Kindern und Jugendlichen schneller als bei Älteren
- bei Männern schneller als bei Frauen
- aufgrund von Mangelerscheinungen/Erkrankungen schneller oder langsamer
Durchschnittlich wächst ein Fingernagel fünf bis sechs Zentimeter im Jahr – also rund vier Millimeter pro Monat.
Rillen in Fingernägeln – immer ein Nährstoffmangel?
Ihre Fingernägel weisen Rillen auf und Sie befürchten einen Nährstoffmangel? Das muss nicht unbedingt der Fall sein. Je nach Rillenart kann es sich auch um harmlose oder bereits vergangene Ursachen handeln.
Feine Längsrillen (Rillen, die von oben nach unten wachsen)
Bei vielen Menschen sind feine Längsrillen auf den Fingernägeln sichtbar. Diese sind meistens harmlos und gehören schlichtweg zum normalen Alterungsprozess. Wenn sie stören, können Sie die Rillen beispielsweise mit einer Nagel-Polierfeile entfernen. Allerdings werden die Nägel dadurch auch dünner und somit brüchiger. Manchmal können allerdings auch Erkrankungen der Haut, der Leber, Rheuma oder Durchblutungsstörungen die Ursache sein. Vermuten Sie eine Erkrankung oder sind unsicher, empfiehlt sich ein Besuch in einer haut- oder hausärztlichen Praxis.
Querrillen (Rillen, die von links nach rechts wachsen)
Treten erst auf, wenn die Ursache/Erkrankung bereits überstanden ist. Sie werden meistens zuerst durch helle Querstreifen beziehungsweise Bänder – auch Mees-Bänder genannt, sichtbar, die sich dann zu Querrillen (Beau-Reil-Furchen oder -Linien) entwickeln können. Sie entstehen, weil das Nagelwachstum gestört wurde.
Was kann das Nagelwachstum stören?
- Handekzem
- Verletzungen des Nagelbetts (z. B. durch falsche Maniküre)
- Stress
- Chemotherapie
- Magen-Darm-Infekte
- Grippe mit hohem Fieber
Absplitternde und brüchige Nägel
Hier ist die Nagelplatte beispielsweise durch häufiges Händewaschen, Desinfizieren, Reinigungs- und Spülmittel und Ähnliches porös geworden. Im Winter sind die Nägel meistens brüchiger als im Sommer, weil sie durch die Kälte und das fehlende Sonnenlicht noch stärker strapaziert werden. Je älter wir werden, desto poröser werden auch unsere Nägel. Sind Nägel abgesehen vom Alter über mehrere Monate brüchig oder splittern immer wieder ab, könnte dies ein Symptom für einen Vitaminmangel wie Biotin oder eine Schilddrüsenunterfunktion sein und sollte daher ärztlich abgeklärt werden.
Man unterscheidet zwei Brucharten:
- Onychorrhexis: Längssplitterung
- Onychoschisis: Quer- und lamellenartige Splitterung der übereinanderliegenden Schichten
Fingernagelverformungen
Uhrglasnägel
Wölben sich die Fingernägel stark, nennt man sie auch Uhrglasnägel, die Wölbung bildet sich aufgrund einer verschlechterten Sauerstoffversorgung in Fingern und Nägeln. Meist breiten sich auch die Fingerspitzen. Dann spricht man von sogenannten Trommelschlägelfingern. Uhrglasnägel können auf eine Herz- oder Lungenerkrankung hindeuten und beispielsweise auch ein Symptom der Anorexie (Magersucht) sein. Suchen Sie auf jeden Fall einen Arzt auf.
Löffelnägel
Bei Löffelnägeln senkt sich die Nagelplatte stattdessen nach innen. Der Rand ist nach oben gewölbt und meist brüchig. Eine harmlose Ursache kann häufiger Wasserkontakt sein, allerdings kann beispielsweise auch ein Eisenmangel bzw. eine Eisenmangelanämie die Ursache sein und muss behandelt werden.
Tüpfelnägel (Grübchennägel)
Bei einem Tüpfelnagel haben sich auf der Nageloberfläche kleine Grübchen gebildet. Menschen, die unter Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) oder kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata) leiden, weisen häufiger Tüpfelnägel auf.
Verfärbte oder fleckige Nägel
Weiße Nagelflecken
Weiße Nagelflecken sind in der Regel total harmlos und entstehen durch Lufteinschlüsse während des Wachsens. Sie wachsen von selbst wieder heraus.
Gelbe Fingernägel
Nikotin, aggressive Reinigungsmittel und farbiger Nagellack können die Nägel gelb verfärben. Bei Nagellack kann man starke Verfärbungen durch einen Unterlack vermeiden. Dieser verhindert zum größten Teil, dass Farbpigmente in die Nagelplatte eindringen.
Hellbraune Verfärbungen
Hellbraune Verfärbungen deuten bei Nägeln häufig auf einen Nagelpilz hin. Wird dieser nicht behandelt, kann er den Nagel komplett zerstören und sich auf weitere Nägel ausbreiten.
Dunkle Flecken auf Fingernägeln
Dunkle Flecken auf Fingernägeln können entstehen, wenn der Finger gequetscht/eingeklemmt wurde. Diese Flecken sind harmlos und wachsen wieder von selbst heraus. Dunkelbraun- bis schwarzverfärbte Fingernägel, die nicht herauswachsen, können ein Zeichen für schwarzen Hautkrebs (Melanom) sein.