Brot mit Avocado und Kresse

Avocado: Klimakiller oder Superfrucht?

Die Avocado gilt als gesund und ist vor allem bei Veganern und Vegetariern beliebt. Jedoch kritisieren viele die Klimabilanz der Superfrucht – worauf Sie beim Kauf der exotischen Frucht achten sollten.

Ob in Bowls und Guacamole, als Butterersatz oder sogar als Pudding – die Avocado ist extrem vielseitig und gilt dazu als sehr gesund. Kein Wunder, dass sie in den letzten Jahren einen regelrechten Hype erlebt hat – in Deutschland steigen die Importzahlen Jahr für Jahr an. Gleichzeitig wächst die Kritik an dem hohen Konsum. Anbau und Transport der Avocado sollen das Klima stark belasten.

Die Avocado – gesunder Nährstofflieferant und Ersatzprodukt

Die Avocado gilt bei vielen als echte Superfrucht und Gesundheits-Booster– doch kann sie die Erwartungen wirklich erfüllen? Tatsächlich steckt in der tropischen Frucht erst einmal viel Fett – genauer 12,5 Gramm pro 100 Gramm. Dadurch nehmen Sie mit der gleichen Menge ganze 138 Kalorien zu sich. 

Die pflanzlichen Fette der Avocado sind jedoch gesund – und lassen sich nicht mit tierischen Fetten vergleichen. Das liegt daran, dass sie viele ungesättigte Fettsäuren, wie Omega-3-Fettsäuren, enthalten. Diese sind beispielsweise für das Wachstum und die Reparatur von Körperzellen wichtig. Außerdem erweitern sie die Blutgefäße und verringern so das Risiko für eine Thrombose und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und: Die Fettsäuren sorgen für geringere Blutfettwerte. Neben gesunden Fetten stecken in Avocados zudem noch verschiedene Vitamine wie Vitamin K, Vitamin D, B6 und E. Außerdem enthält die Frucht wichtige Nährstoffe und Mineralstoffe – zum Beispiel Calcium und Calium. Dazu wirkt sie entzündungshemmend und liefert dem Körper viele Ballaststoffe, die gut für die Verdauung sind. 

Die Avocado als Ersatzprodukt

Für Vegetarier und Veganer ist der hohe Nährstoffanteil der Avocado ideal, um tierische Produkte zu kompensieren. So ist die Frucht beispielsweise ein beliebter Butterersatz – und das nicht nur als Aufstrich auf dem Brot. Sogar vegane Kuchen lassen sich damit backen. Auch für Diabetiker ist die Avocado ein gutes Ersatzprodukt. Der Grund: Der Blutzuckerspiegel steigt durch den Verzehr nur leicht an. 

Allerdings: Manche stufen die Avocado nicht als vegan ein, da für ihre Produktion streng genommen Bienen ausgenutzt werden. Die Völker werden im Lastwagen von einer Plantage zur nächsten gefahren, um die Pflanzen dort zu bestäuben.  

Die Klimabilanz der Avocado sieht düster aus

Die Avocado mag es tropisch – ursprünglich reifen die Früchte dabei an einem Baum in den Regenwäldern Südamerikas. In Deutschland können Sie vor allem zwei Sorten kaufen: die grünschalige Sorte „Fuerte” und „Hass”  mit dunklerer, hügeliger Schale. Die Früchte aus dem Supermarkt kommen auch heute aus warmen Ländern – und haben einen weiten Weg hinter sich. Die Hauptanbaugebiete finden sich in Mexiko, Südamerika und Afrika. Mittlerweile gibt es auch Plantagen in Spanien und Marokko. 

Vor allem der Transport der Früchte ist für die schlechte Klimabilanz der Avocado ausschlaggebend. Sie gelangen in der Regel auf dem Schiffsweg in gekühlten Containern nach Deutschland. Das ist energieaufwendig – und verursacht große Mengen an Emissionen. Dazu kommt noch der LKW-Transport im Inland. Besonders schädlich: Avocados, die als „verzehrbereit” im Supermarkt liegen. Sie reifen in riesigen Lagerhallen künstlich nach, die wiederum große Energiemengen verschlingen.

Verschiedene Bubble Tea Gläser mit Obst auf einem Holztablett

Bubble Tea: So machen Sie das Getränk gesünder

Bubble Tea ist extrem süß und dadurch nicht gerade gesund. Wir erklären, welche Inhaltsstoffe das Getränk hat und wie Sie ihn mit unserem einfachen Rezept zu Hause herstellen.

Mehr dazu

Umweltprobleme durch Avocado-Anbau

Damit der Avocado-Baum Früchte trägt, benötigt er viel Wasser. Für ein Kilo der Früchte sind dabei ungefähr 1000 bis 1500 Liter nötig. Das ist besonders problematisch, da Avocados in Gegenden gut wachsen und angebaut werden, in denen es ohnehin wenig regnet. Wasser ist somit ein knappes Gut – landet es vor allem auf den Avocado-Plantagen, fehlt es an anderer Stelle. Darunter leiden etwa Kleinbauern und die heimische Tier- und Pflanzenwelt. In Chile kam es durch den übermäßigen Anbau beispielsweise schon zu Umweltschäden und Problemen mit der Trinkwasserversorgung. 

Ein weiteres Problem beim Anbau: Avocado-Plantagen brauchen große Flächen. Für die Monokulturen müssen oft heimische Wälder weichen.

Lösungen für Avocado-Fans

Die Umweltbilanz spricht nicht für die Avocado. Wer trotzdem nicht auf die Frucht verzichten will, sollte beim Kauf einige Dinge beachten:

  • Achten Sie auf die Herkunft: In Chile und Peru gibt es aufgrund des Wassermangels große Probleme – auf Avocados aus diesen Ländern sollten Sie verzichten. Besser sind in dieser Hinsicht solche aus Kolumbien oder Ecuador. Bei Avocados aus Spanien sind zudem die Transportwege kürzer.
  • Verzichten Sie auf Avocados mit der Bezeichnung „verzehrbereit” oder „genussreif”. Auch harte Exemplare können gut zu Hause nachreifen. Besonders gut klappt das, wenn Sie sie in Papier wickeln und an einen warmen Platz legen. Genauso können Sie sie zu Äpfeln in die Obstschale legen.
  • Setzen Sie auf Früchte in Bio-Qualität.

Sport und Präventionskurse

Ein gesunder Lebensstil hat viele Facetten – angefangen bei Ernährung und Bewegung bis hin zu Stressbewältigung oder Rauchentwöhnung. Die BIG beteiligt sich an den Kosten für Präventionskurse und hält verschiedene Fitness-Angebote für Sie bereit.

Junge Frau beim Yoga.